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Engels an Carl Klein und Friedrich Moll<br />

in Solingen<br />

86, Mornington Street, Stockport Road,<br />

Manchester, 8ten Febr. 1870<br />

Liebe Freunde,<br />

Ich muß sehr um Verzeihung bitten, daß ich Ihren Brief vom 3. Dez.<br />

bis heute unbeantwortet gelassen habe. 14731 Meine Entschuldigung ist nur,<br />

daß ich gerne etwas recht Angenehmes schreiben wollte und daher mich<br />

auch sonst im Interesse der Genossenschaft erst umsehen mußte. Wenn ich<br />

nun auch keine sehr erfreulichen Nachrichten habe, so ist das, wie Sie sehen<br />

werden, nicht meine Schuld.<br />

Ich habe Solingen noch von anno 48 und 49 her in gutem Gedächtnis.<br />

Nicht nur waren die Solinger Arbeiter damals die am weitesten entwickelten<br />

und die entschiedensten der Rheinprovinz, wie sich auch bei der Elberfelder<br />

Geschichte 16791 zeigte; ich selbst bin ihnen persönlich zu besonderm<br />

Dank verpflichtet, denn die Solinger Kolonne, mit der ich nach Elberfeld<br />

zog, unterstützte mich und schützte mich dort gegen den feigen und verräterischen<br />

Sicherheitsausschuß der „radikalen" Bourgeois. Ohne die<br />

Solinger hätten diese Bourgeois mich einspunden lassen, wo ich dann wahrscheinlich<br />

als Sühnopfer den Herren Preußen zurückgelassen worden wäre.<br />

Auch weiß ich recht gut, daß die Solinger während der ganzen Zeit der<br />

Lassalleschen Triumphzüge sich nicht als Zöglinge der neuen Lehre,<br />

sondern als Leute benommen haben, die schon seit Jahren der sozialistischen<br />

Bewegung angehörten, die sich zwar dem neuen Verein 11531 anschließen<br />

konnten, aber nichts von ihm zu lernen brauchten. Und ebensogut weiß<br />

ich, daß Freund Klein, grade als Lassalle wie ein Messias vergöttert wurde,<br />

den Mut hatte, ihn und die Arbeiter daran zu erinnern, daß die Leute von<br />

der „Neuen Rheinischen] Zeitung" doch auch schon einiges zur Selbständigmachung<br />

der Arbeiter beigetragen hätten. 14761<br />

Demgegenüber war es mir doppelt schmerzlich, daß meine eignen Mittel<br />

mir nicht erlauben, der Genossenschaft in einer Weise unter die Arme<br />

zu greifen, die ihr von besonderm Nutzen sein könnte. Mein bißchen Geld

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