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Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen

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Videoanalyse<br />

In fast allen Klassen zeigten die Kinder eine hohe operative Eigenbestimmtheit. Sie konnten<br />

auswählen, waren sich sicher, Fehler machen zu dürfen, alles zu probieren, unabhängig vom<br />

Lehrer. Sie durften Aufgaben liegen lassen und später fertigstellen. Fast alle Kinder zeigten<br />

in der Bearbeitung der Arbeitsblätter eine erstaunliche Ausdauer. Allerdings war auch der<br />

heimliche Lehrplan nicht zu verheimlichen. So konnten einige Kinder sehr geschickt die eigentliche<br />

Aufgabe umgehen und sich die Arbeit erleichtern (z. B. indem sie das Rechenpuzzle<br />

nach den Bildern legten und nicht rechneten oder gegenseitig die Ergebnisse abschrieben).<br />

Dieses Schummeln ist ein Indiz dafür, dass es den Kindern vor allem um das Fertigwerden<br />

ging und nicht um den eigenen Lernprozess. Sie nutzen die operative Freiheit, um<br />

schnell mit den Pflichtaufgaben (Abb. 7.4) fertig zu werden, damit sie dann durch scheinbar<br />

interessantere Wahlaufgaben (Abb. 7.5) belohnt würden. Wenn die Öffnung nur auf dem<br />

beschriebenen Niveau geschieht, hat das den Nachteil, dass Kinder gerade nicht für gutes<br />

Nachdenken, eigene Erfindungen, persönliche Ziele belohnt werden, sondern für schnelles<br />

Fertigwerden.<br />

Abb. 7.4:<br />

Formate des Übungsmaterials (Pflicht)<br />

Formate des Übungsmaterials (Pflicht)<br />

Angelspiel<br />

Carle/Metzen <strong>2007</strong>-02 4<br />

190

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