03.01.2014 Aufrufe

Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen

Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen

Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 7<br />

terbar sein sollen. Es kommt also bei der Elementarisierung darauf an, den Kern eines<br />

Sachverhalts den Kindern zugänglich zu machen und dabei ihre Alltagstheorien gelten zu<br />

lassen. In den eingesetzten Materialien wird meistens den Dingen nicht auf den Grund gegangen,<br />

sondern eher an der Oberfläche formal geübt. Ein qualitativ hochwertiger Unterricht<br />

muss hier neue Wege gehen bzw. ausprobieren.<br />

Der Unterricht in der Beispielklasse ist auf den ersten Blick sehr gut strukturiert, allerdings ist<br />

diese Struktur vor allem in den Operationen zu erkennen. So gibt es sehr klare Vorstellungen<br />

bei den Kindern über Aufgabenarten und deren Bearbeitung, über den Tagesablauf und über<br />

ein anstehendes Pensum. Demgegenüber bleiben die Zielstruktur des Unterrichts, etwa die<br />

Frage nach einer begründeten Auswahl der Inhalte aber auch die eingesetzten Vermittlungsstrategien<br />

Kindern und Hospitanten im Wesentlichen verborgen.<br />

Das Kriterium der Effizienz zielt auf die Frage, wie das Classroom-Management funktioniert.<br />

Ein wesentliches Kriterium ist das Nutzen der Lernzeit. Wie in allen von uns besuchten<br />

FLEX-Klassen, zeigt ebenfalls die Beispielklasse typische Vorteile. Der Unterricht beginnt mit<br />

einem offenen Anfang. Die Kinder nutzen die Zeit von Anfang an aus. Es entstehen keine<br />

Leerläufe und keine Störungen, was zugleich dem guten Sozialverhalten geschuldet ist. Sie<br />

haben Zugriff auf Material, das sie brauchen. Selbst die Unterstützung der Lehrerin erhalten<br />

sie ohne Verzögerung dank der gut funktionierenden Steuerungsmechanismen (z. B. Warteliste).<br />

Zu verbessern wäre die Effizienz nur dann, wenn die Aufgabenqualität steigen würde,<br />

dann müssten allerdings einige neue Regeln und Verfahrensweisen eingeführt werden.<br />

In FLEX-Klassen entsteht – auf dem Niveau der gestellten Aufgaben – ein enormer Leistungssog.<br />

Die Kinder kennen ihr Pensum im Voraus. Sie sehen, wie weit die anderen sind.<br />

Mit Wochenplänen lernen sie ihre Arbeitszeit zu gestalten. Durch die Jahrgangsmischung<br />

erhalten die Jüngeren Anregungen, lernen durch Zuschauen und Nachmachen. Für die älteren<br />

Kinder enthält der Klassenfundus der Beispielklasse auch Aufgaben, die regulär erst in<br />

Jahrgangsstufe drei oder vier zur Verfügung stünden. Der Leistungssog wird also auch durch<br />

die Möglichkeit erzeugt, schwierigere als vorgesehene Aufgaben zu wählen. Allerdings könnte<br />

hier eine Verbesserung der Aufgabenqualität (über den operativen Schwierigkeitsgrad<br />

hinausgehend) noch Reserven hervorbringen.<br />

Die Lernumgebung der Beispielklasse ist geprägt von Übersichtlichkeit und zugleich Reichhaltigkeit.<br />

Sie ist den Kindern zugänglich und wird genutzt. Zu finden sind neben den im<br />

Pensum verankerten Aufgaben u. a. Materialien für Lernschleifen, auf die die Kinder selbstständig<br />

zurückgreifen können. Computer mit Lernsoftware sind vorhanden und der Computerarbeitsplatz<br />

ist ergonomisch akzeptabel. Der Inhalt der Lernumgebung passt zu den Lernaufgaben.<br />

Logischerweise fehlen Experimentierecken und Experimentiermaterial fast völlig.<br />

217

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!