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Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen

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Videoanalyse<br />

Nina 64 z. B. konnte die ausgeschnittene Papiermaske geschickt mit Klebstoff bestreichen und<br />

war auch in der Lage, die bestrichene Fläche mit den Glitzersternchen zu bestreuen. Die<br />

Lehrerin saß neben ihr und ging ihr zur Hand. Nebenbei verwickelte sie Nina in ein Gespräch<br />

über die Arbeit. Als sie sich abwandte, fragten wir Nina, was sie gerade mache. Sie setzte<br />

ihre Maske auf und sagte etwas verwaschen, aber verständlich: "Dann sehe ich was. Sehe<br />

ich jetzt was? Ich sehe jetzt was". Die Lehrerin liebevoll: „Und jetzt hast Du auch noch ein<br />

Sternchen auf der Nase". Anschließend beginnt Nina, ihren Platz aufzuräumen. Sie streicht<br />

die kleinen Teile zusammen, holt sich einen feuchten Lappen, um die Unterlage vom Klebstoff<br />

zu reinigen. Anschließend legt sie die Maske zur Seite und holt sich die nächste Aufgabe.<br />

Für Nina entfaltete sich in der Arbeit mit der Lehrerin zugleich eine wichtige therapeutische<br />

Phase. Durch einen für die Klassensituation natürlichen Anlass konnte sie ein gutes<br />

Sprachvorbild erleben und selbst Sprechen üben.<br />

Gemäß unserem in Tabelle 7.10 abgebildeten Kriterienkatalog sind in der hier exemplarisch<br />

vorgestellten Werkstatt die Kriterien a, b, e, f, i und j für die Lehrerarbeit in besonderem Maße<br />

erfüllt. Für die Arbeit der Schülerinnen und Schüler sind es die Kriterien a, b, e, f, g und h.<br />

Deutlicher Entwicklungsbedarf ist bei den Kriterien c, g, und h auf der Lehrerseite und d auf<br />

der Schülerseite festzustellen. Es ist sinnvoll, dass die Aufgabenqualität unter die Lupe genommen<br />

wird. Ansätze sind an der Schule schon weit gediehen und müssen lediglich ausgebaut<br />

werden – hier einige Beispiele. Wir beobachteten zwei Jungen, die sich in der Freiarbeit<br />

mit Perlenmaterial daran machten, große Zahlen zu addieren (Abb. 7.16). Sie legten<br />

Einer, Zehner, Hunderter und dazu mit Kärtchen die entsprechenden Zahlen. Andere trugen<br />

sich die Aufgaben in ihr Heft ein, die sie vorher gelegt hatten. In der Arbeit diskutierten und<br />

reflektierten die Kinder über das Zahlensystem.<br />

Es kommt bei der Arbeit in einer vorbereiteten Lernumgebung, ob im Werkstattunterricht<br />

oder in der Freiarbeit wesentlich auf den Anregungsgehalt der Aufgaben an. Erst wenn es<br />

gelingt, dass die Kinder sich über die Aufgabe ein Thema aktiv und reflexiv erschließen,<br />

kann von einer gelungenen Lernumgebung gesprochen werden.<br />

64 Name geändert<br />

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