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Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen

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Kapitel 7<br />

haltung der Regeln in Form von Kreisgesprächen. Dabei haben die Kinder die<br />

Möglichkeit, Probleme und aufgetretene Fragen anzusprechen und gemeinsam nach<br />

Lösungen zu suchen. Kinder, die alle Lernangebote der Werkstatt erfolgreich gelöst<br />

haben, erhalten am Ende einen „Meisterbrief" oder eine andere Form der Würdigung<br />

ihrer Leistung."<br />

Die Standards des Werkstattunterrichts in der FLEX nennen einige für Unterrichtsqualität<br />

besonders relevante Kriterien nicht explizit. Zudem würden wir eine Trennung zwischen<br />

Standards für das Lehrerhandeln und solchen für das Schülerhandeln vornehmen, auch<br />

wenn beide aufeinander verweisen. Im FLEX-Handbuch nicht speziell ausgewiesen sind auf<br />

der Lehrerseite die Bedeutung des Kind-Sache-Bezugs in der Planung der Werkstatt und die<br />

sachlich-fachliche Strukturierung der Aufgaben im Zusammenhang mit einem systematischen<br />

Wissensaufbau – die sachliche Kohärenz also. Wenn es sich um eine Übungs- oder<br />

Festigungswerkstatt handelt, dann ist es außerdem erforderlich, dass der Inhalt in den zu<br />

übenden Sachverhalt für die Kinder transparent eingeordnet ist. Dass die Aufgaben im Sinne<br />

der didaktischen Elementarisierung fachlich korrekt sind, ist zwar selbstverständlich, sollte<br />

dennoch explizit geprüft werden, selbst wenn die Lehrkraft fertige Arbeitsblätter einsetzt.<br />

Verständlichkeit der Aufgaben und ein hohes Anspruchsniveau jenseits der Abstufung für<br />

unterschiedliche Ausgangslagen der Kinder sind weitere Kriterien für eine gute Vorbereitung.<br />

In den FLEX-Standards wird die Wichtigkeit des Chefsystems hervorgehoben. Erforderlich ist<br />

jedoch auch eine gute Ausbildung der Chefs (Johnson/Bailey 1974, Carle/Berthold 2004).<br />

Schließlich hat die Werkstatt im Gesamtgefüge des Unterrichts eine bedeutende Wirkung für<br />

die Arbeitsplanung der Lehrkraft selbst. Sie kann wie in der Freiarbeit Arbeiten in die Vorbereitung<br />

verlagern, um sich im Unterricht speziell für einzelne Kinder Zeit nehmen zu können.<br />

Auf der Schülerseite ist uns der Aspekt der Arbeitsplanung ebenfalls bedeutsam. So können<br />

Kinder nicht nur lernen, ihre Arbeit einzuteilen und ihren Arbeitsplatz zu gestalten. Wenn die<br />

Werkstatt gut aufgebaut ist, können sie zudem zusammengehörige Arbeitspakete identifizieren<br />

und mehrere Aufgaben zueinander in Beziehung setzen. Damit die Kinder die Fülle der<br />

Aufgaben selbstständig nutzen können ohne den inhaltlichen roten Faden zu verlieren, sollten<br />

sie das Werkstattthema in seinen Facetten überblicken können. Unterrichtsqualität hat<br />

sehr viel damit zu tun, wie sehr sich die Kinder ein Thema zu eigen machen, wie tief sie sich<br />

mit den Inhalten befassen, sie durchdringen, reflektieren, Gelerntes auf Neues anwenden.<br />

Sicherlich ist das abschließende Kreisgespräch, die Arbeitsrückschau, wie in den FLEX-<br />

Standards vorgeschlagen, dazu eine gute zusammenfassende Möglichkeit. Die oft zweistündigen<br />

Arbeitsphasen, in denen jeder ausreichend Zeit zur Verfügung hat, böten sich für eine<br />

vertiefte und reflektierende Auseinandersetzung an, die über einfache Wiederholungsaufgaben<br />

hinausgeht und den Transfer des Gelernten auf neue Fragestellungen leistet.<br />

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