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Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen

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Videoanalyse<br />

Zur Grundlegung eines solchen Urteils wurden - vor dem Hintergrund der langjährigen Erfahrungen<br />

der Autoren mit der wissenschaftlichen Begleitung der Thüringer Schuleingangsphase<br />

(Carle/Berthold 2004) - an vier Schulen, in insgesamt 12 FLEX-Klassen, jeweils 2 Tage<br />

lang sowohl Unterrichtsverläufe als auch pädagogische Planungsunterlagen von einem Kamerateam<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Bremen</strong> dokumentiert. Dies geschah per Unterrichtsmitschnitt, per<br />

Lernumgebungsfilm und -fotos sowie per video-dokumentierten Interviews mit den Lehrkräften.<br />

Obwohl diese Erhebungsbasis – abgesehen von der winzigen Stichprobe – weit entfernt<br />

vom Verstehen durch Begleiten ist, bestand die Hoffnung, dass sich die punktuellen Besuche<br />

in den Begleitungserfahrungen aus Thüringen wiederspiegeln und so eine gewisse Validität<br />

gewinnen.<br />

7.1 Auftrag und avisierte Untersuchungen<br />

Die Welt ist alles, was der Fall ist.<br />

Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge.<br />

Ludwig Wittgenstein (Tractatus Logico-Philosophicus 1918)<br />

Die Aufgabe dieser Studie war es, an einigen ausgewählten FLEX-Schulen im Land Brandenburg<br />

eine exemplarische Videostudie zur Evaluation der Unterrichtsqualität durchzuführen.<br />

Aus diesen Vorerfahrungen und dem Anspruch der flexiblen Schuleingangsphase (im<br />

Folgenden durch FLEX abgekürzt) in Brandenburg sollte die Studie folgende Fragen klären:<br />

<br />

<br />

1. Wird der beobachtete Unterricht den im Rahmen der FLEX formulierten Ansprüchen<br />

gerecht?<br />

2. Welche Potenzen und welche Reserven werden offenkundig?<br />

3. Welche Weiterentwicklungen sind konzeptionell notwendig?<br />

Für die Untersuchung mussten die drei Fragestellungen kriterial unterfüttert werden. Dazu<br />

wurden für die erste Frage die maßgeblichen „Standards" zusammengestellt, die in den<br />

FLEX-Handbüchern bereits ausformuliert sind (Kap. 7.1.1). Um Potenzen und Reserven<br />

(Entwicklungsbedarf) zu ermitteln, reichen die Angaben der FLEX-Handbücher allein nicht<br />

aus. Vielmehr muss hier der Stand der Unterrichtsforschung ebenfalls Berücksichtigung finden.<br />

Da eine Maßgabe ist, dass der jahrgangsgemischte Unterricht in der FLEX vorwiegend<br />

dem Üben und Festigen dienen soll, mussten für eine Bewertung der Unterrichtsqualität<br />

überdies neben allgemeinen Kriterien guten Unterrichts auch solche qualitativ hochwertige<br />

Übungs- und Festigungsaufgaben aus der dazu vorliegenden Forschung zusammengetragen<br />

werden (Kap. 7.1.2).<br />

7.1.1 Vorüberlegungen zur Beantwortung der ersten Frage:<br />

Wird der beobachtete Unterricht den genannten Ansprüchen gerecht?<br />

Zuerst werden die wichtigsten Ansprüche des brandenburgischen Schulentwicklungsvorhabens,<br />

wie sie in den FLEX-Standards (FLEX-Handbuch 2003) festgeschrieben wurden, hin-<br />

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