Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen
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Videoanalyse<br />
Abb. 7.10: Qualitätsindikatoren für Werkstattarbeit<br />
Bewertungskriterien für Werkstattarbeit<br />
LehrerIn...<br />
a. organisiert mit der Werkstatt differenzierte Arbeit in der Klasse<br />
b. definiert für die Werkstatt Arbeitspakete<br />
c. sichert dabei den thematischen Zusammenhang und die tiefere<br />
Strukturierung des Wissensaufbaus<br />
d. gestaltet den fachlichen Aufbau als Erfahrungs-/Informationswerkstatt<br />
zu Einstieg / Übung / Transfer<br />
e. klärt bei der Planung die fachliche Korrektheit der Aufgaben und Materialien<br />
f. formuliert die Aufgaben eindeutig und verständlich<br />
g. sichert durch die Aufgabenqualität vertiefte Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema (nicht bloßes Verrichten)<br />
h. bildet beim Chefsystem „Chefs“ als Tutoren aus, die vertieftes<br />
Bearbeiten beurteilen können<br />
i. verlagert Arbeiten aus dem Unterricht in die Vorbereitung<br />
j. erhält dadurch im Unterricht Zeitgewinn für Lernbegleitung<br />
k. sorgt abschließend für eine anspruchsvolle, das Thema<br />
zusammenführende Präsentation der Ergebnisse<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
f<br />
g<br />
h<br />
i<br />
j<br />
k<br />
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2<br />
3<br />
4<br />
SchülerIn lernt...<br />
a. Arbeitspakete in eigener Regie zu bearbeiten<br />
b. die thematische Einheit mehrerer Arbeitspakete zu erkennen<br />
c. ein Werkstattthema in seinen Facetten zu überblicken<br />
d. sich vertieft und mehrperspektivisch mit einem Thema auseinander<br />
zu setzen<br />
e. Arbeitsergebnisse selbst zu kontrollieren<br />
f. im Team und in Gruppen zu arbeiten<br />
g. sich gegenseitig zu beraten, ohne die Lehrkraft einzuschalten<br />
h. die Lehrerrolle zu übernehmen (Chefsystem)<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
f<br />
g<br />
h<br />
Auf der Basis der oben zitierten allgemeinen FLEX-Kriterien, der Kriterien für die Werkstattarbeit<br />
und unter Hinzunahme weiterer Kriterien auf Basis unserer Ausführungen zur Unterrichtsqualität<br />
entwickelten wir für den Werkstattunterricht das Kriterienraster (Abb. 7.10) und<br />
legten es unserer Analyse zugrunde. Anhand einer beispielhaften Unterrichtsanalyse im<br />
Werkstattunterricht soll gezeigt werden, worin wir noch Entwicklungsreserven der FLEX-<br />
Schulen vermuten. Es handelt sich um das Beispiel einer Schule, die zum Untersuchungszeitpunkt<br />
bereits seit fünf Jahren nach dem FLEX-Modell arbeitete. Die FLEX erfüllte fast alle<br />
durch die Schulbesuchstandems im Jahre 2005 erfragten Kriterien bestens und zwar in allen<br />
FLEX-Klassen. Diese Einschätzungen allein nach den FLEX-Standards bestätigten sich in<br />
vollem Umfang auch durch die Videoanalysen.<br />
Das FLEX-Team arbeitet sehr reflektiert, selbstkritisch und kooperativ an der ständigen Verbesserung<br />
seiner Arbeit. Derzeit versucht das Team, mit Unterstützung der Schulleitung die<br />
Orientierung an reformpädagogischen Modellen auszubauen. Die Lehrerinnen versprechen<br />
sich davon einen für die Schülerinnen und Schüler noch anregenderen Unterricht.<br />
Zum Zeitpunkt der Untersuchung hatte die Schule ca. 260 Schülerinnen und Schüler. In den<br />
vier FLEX-Klassen waren es 80 Kinder, davon 56 im ersten, 33 im zweiten und vier im dritten<br />
Verweiljahr. Es handelte sich aufgrund der Vorverlegung des Stichtags für die Einschulung in<br />
diesem Schuljahr um eine unausgewogene Jahrgangsmischung. In der Klasse, auf die sich<br />
diese Auswertung bezieht, war ein Kind mit förderdiagnostischer Beobachtung und deutlich<br />
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