Abschlussbericht 2007 - Universität Bremen
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Kapitel 7<br />
sichtlich ihrer Übersetzbarkeit in Beobachtungsaufgaben untersucht. So bedeutet nach<br />
FLEX-Standards „zielgruppenspezifisch", dass die Verweildauer dem zeitlichen Bedarf<br />
schneller und langsamer lernender Kinder angepasst wird. Gleichermaßen muss der Unterricht<br />
die jahrgangsübergreifenden Gruppen und die Inklusion von Kindern mit Förderbedarf<br />
im Lernen, Verhalten und in der Sprache so gestalten, dass das Lernen aller Kinder und die<br />
Kernaufgabe von Schule dadurch an Qualität gewinnen. Heterogenität sollte folglich im Unterricht<br />
der FLEX-Klassen eine das Lernen unterstützende Wirkung entfalten. Zwei Komponenten<br />
werden im Untersuchungsauftrag hervorgehoben: das fachliche und das soziale Lernen.<br />
Es geht aber nicht allein um Lernen, vielmehr auch darum, inwieweit der Unterricht den<br />
individuellen Kompetenzerwerb unterstützt. Dies sollte anhand exemplarischer Unterrichtsanalysen<br />
gezeigt werden.<br />
Was in der FLEX unter zielgruppenspezifischem Lernen genauer zu verstehen ist, wird im<br />
FLEX-Handbuch 1 beschrieben. Hinsichtlich unserer Untersuchung sind nur solche Aspekte<br />
relevant, die in Videoanalysen von Unterricht sichtbar werden können. Laut FLEX-Handbuch<br />
müsste bei einer Unterrichtsbeobachtung mindestens Folgendes zu sehen sein:<br />
individuelle Lernpläne bzw.<br />
spezielle Wochenpläne<br />
binnendifferenzierende Aufgaben und Angebote, Computerprogramme, Lese-, Experimentier-<br />
und Computerecke<br />
Materialien zur Sinnes- und Wahrnehmungsschulung, zur Unterstützung der Sprachentwicklung<br />
und Feinmotorik<br />
Arbeit am gemeinsamen Gegenstand mit differenzierten/ individualisierten Aufgaben<br />
„In den jahrgangsstufenübergreifenden Lernphasen dominieren Übungs- und Festigungsphasen"<br />
(S. 11).<br />
Hinsichtlich der Öffnung des Unterrichts als einer Grundlage für Binnendifferenzierung in<br />
hochheterogenen Klassen erfordert FLEX einen Katalog von Maßnahmen, die ebenfalls in<br />
den FLEX-Handbüchern beschrieben sind (FLEX-Handbuch 1, S. 12).<br />
Folgende Öffnungsmaßnahmen können im Rahmen einer videogestützten und reflektierten<br />
Beobachtung erschließend erhoben werden:<br />
Orientierung an den Voraussetzungen, Interessen und Bedürfnissen der Kinder und<br />
entsprechende Binnendifferenzierung, Wahlaufgaben,<br />
offene Unterrichtsformen wie projektorientierter Unterricht, Lernen an Stationen, freie<br />
Arbeit, Tages- und Wochenpläne, Werkstätten,<br />
Strukturiertheit, Reichhaltigkeit und Nutzung der Lernumgebung durch die Kinder<br />
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