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Szenische Interpretation und Musiktheaterpädagogik - oops ...

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<strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> von Musik <strong>und</strong> Theater im internationalen Vergleich<br />

<strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> von Musik <strong>und</strong> Theater im internationalen<br />

Vergleich – Ein Blick über den deutschen Tellerrand<br />

Einleitung<br />

Das Konzept der <strong>Szenische</strong>n <strong>Interpretation</strong> ist inzwischen über die Grenzen des deutschsprachigen<br />

Raumes (Deutschland, Österreich, Schweiz) hinaus gedrungen. Zwei eigenständige Abteilungen<br />

des Instituts für <strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> von Musik <strong>und</strong> Theater (ISIM – www.isimonline.de)<br />

in Finnland <strong>und</strong> Dänemark <strong>und</strong> die Übersetzung des Methodenkatalogs zur <strong>Szenische</strong>n<br />

<strong>Interpretation</strong> von Musiktheater ins Englische (2001), Französische (2001), Finnische<br />

(2004), Dänische (2006) sind Indizien der „Europäisierung“ des Konzepts der <strong>Szenische</strong>n<br />

<strong>Interpretation</strong> von Musik.<br />

Ein kurzer geschichtlicher Überblick – die Konstruktion einer Entwicklungslinie:<br />

Ausgangspunkt Deutschland<br />

Ingo Scheller entwickelte zunächst das Konzept des erfahrungsbezogenen Unterrichts. Er gliedert<br />

den erfahrungsbezogenen Unterricht in drei Phasen: 1. Aneignung von Erfahrungen; 2.<br />

Verarbeitung von Erfahrungen; 3. Veröffentlichung von Erfahrungen (Scheller 1981, S. 64 ff.).<br />

Er entwickelt in diesem Zusammenhang auch das <strong>Szenische</strong> Spiel als Teil seiner Konzeption<br />

des erfahrungsbezogenen Unterrichts (ebd., S. 191-214), das er später weiter ausdifferenziert<br />

<strong>und</strong> begründet. Er überführte das Konzept des <strong>Szenische</strong>n Spiels in das Konzept der <strong>Szenische</strong>n<br />

<strong>Interpretation</strong> von Dramen (Scheller 1989a, 1989b). Von dem von Stroh gegründeten<br />

Arbeitskreis „Musik <strong>und</strong> Szene“ der Universität Oldenburg (Brinkmann, Kosuch, Nebhuth)<br />

wurde das Konzept der <strong>Szenische</strong>n <strong>Interpretation</strong> von Dramen in die Musikpädagogik übertragen.<br />

Seit 1988 wurden auch Opern <strong>und</strong> Musicals szenisch interpretiert.<br />

1995 überführte Kosuch die <strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> von Musiktheater konzeptionell, inhaltlich<br />

<strong>und</strong> organisatorisch in eine außerschulische Institution, die Oper, indem er das Modell<br />

„Erlebnisraum Oper“ <strong>und</strong> das Modell Junge Oper entwickelte. Damit wurde die <strong>Szenische</strong><br />

<strong>Interpretation</strong> von Musiktheater zu einem Konzept der allgemeinen Opernpädagogik. Es folgten<br />

der Aufbau der musiktheaterpädagogischen Abteilungen an der Berliner Staatsoper Unter<br />

den Linden 2001 durch Rainer Brinkmann <strong>und</strong> an der Komischen Oper Berlin 2003 durch Anne-Kathrin<br />

Ostrop. 2001 wurde das Institut für <strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> von Musik <strong>und</strong> Theater<br />

(ISIM) in Berlin gegründet.<br />

<strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> im Europäischen Kontext<br />

Über das europäische Netzwerk RESEO (www.reseo.org), einem Zusammenschluss von mittlerweile<br />

49 musiktheaterpädagogischen Abteilungen von Opernhäusern aus 19 Ländern, fand<br />

die <strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> von Musiktheater Eingang in die musiktheaterpädagogische Arbeit<br />

anderer europäischer Opernhäuser – Finnland (2001), Schweden (2003), Großbritannien (2004)<br />

<strong>und</strong> Dänemark (2004) <strong>und</strong> damit in neue Felder der Künstler- <strong>und</strong> Lehrerbildung <strong>und</strong> -<br />

ausbildung. Seit 2001 entwickelt sich die <strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> insbesondere in Skandinavien<br />

(Finnland, Schweden, Dänemark). Hier erhält das Konzept neue methodische Impulse,<br />

insbesondere dadurch, dass an Workshops vornehmlich Künstler (Sänger, Choreographen,<br />

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