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Szenische Interpretation und Musiktheaterpädagogik - oops ...

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Markus Kosuch<br />

einer Einführung in das Werk <strong>und</strong> gegebenenfalls die Inszenierung,<br />

einem Probenbesuch (Produktionsprozess),<br />

einem Aufführungsbesuch (Produkt),<br />

einem Gespräch mit Künstlern <strong>und</strong>/oder Produktionsteam (Produzierende) <strong>und</strong><br />

einem Blick hinter die Kulissen (Produktionsort/Institution).<br />

Wird an Stelle der „Einführung in das Werk“ eine <strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> durchgeführt, so<br />

bekommt dieser musiktheaterpädagogische Ansatz einige besondere Züge.<br />

Durch die Vorbereitung des Opernbesuchs mittels <strong>Szenische</strong>r <strong>Interpretation</strong> können die Jugendlichen<br />

den Status des unbeteiligten Konsumenten verlassen <strong>und</strong> sich auf der Basis der<br />

eigenen szenisch erarbeiteten <strong>Interpretation</strong> in die Position eines mittelbar Beteiligten begeben.<br />

Durch handlungsorientierte <strong>und</strong> erfahrungsbezogene Arbeit in der Vorbereitung verändern<br />

sich die Rezeption <strong>und</strong> die Fragestellungen der Jugendlichen. Sie sind einerseits emotional<br />

beteiligt, zum andern kritisch gegenüber dem konzeptionellen Rahmen <strong>und</strong> der Realisierung<br />

der Inszenierung.<br />

Der Aufführungsbesuch dient der vertiefenden Verarbeitung von Erlebnissen aus der Vorbereitung<br />

<strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong>. Er dient in dieser Hinsicht dem Erfahrungslernen.<br />

Der Aufführungsbesuch ist ein eigenständiges Erlebnis, das auf der Basis der Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen aus der szenischen <strong>Interpretation</strong> während <strong>und</strong> nach der Aufführung zur<br />

Erfahrung verarbeitet wird.<br />

Das Gespräch mit den Künstlern dient der vertiefenden Verarbeitung von Erlebnissen aus<br />

der <strong>Szenische</strong>n <strong>Interpretation</strong> <strong>und</strong> aus dem Aufführungsbesuch.<br />

Der Blick hinter die Kulissen dient der vertiefenden Verarbeitung von Erlebnissen aus der<br />

szenischen <strong>Interpretation</strong> <strong>und</strong> aus dem Aufführungsbesuch.<br />

Damit Erfahrungslernen bei einem solchen Konzept der <strong>Musiktheaterpädagogik</strong>stattfindet,<br />

müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:<br />

1. Die <strong>Szenische</strong> <strong>Interpretation</strong> steht am Anfang. Die von den Beteiligten gemeinsam entwickelten<br />

<strong>Interpretation</strong>en des Musiktheaters sind der Ausgangspunkt. Erst auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />

eigenen Erfahrung finden Probenbesuche, Aufführungsbesuch, Gespräche <strong>und</strong> der Blick hinter<br />

die Kulissen statt.<br />

2. Alle Erweiterungen werden in den Kontext zur eigenen Erfahrung in der <strong>Szenische</strong>n <strong>Interpretation</strong><br />

gestellt. Es geht also beim Probenbesuch, beim Aufführungsbesuch, beim Gespräch<br />

<strong>und</strong> beim Blick hinter die Kulissen darum, die Erlebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen der Beteiligten aus<br />

den Spielprozessen als Bezugsrahmen für die neuen Erlebnissen zu nehmen. Es geht um die<br />

Frage- <strong>und</strong> Wahrnehmungsperspektive: Welche Impulse <strong>und</strong> neuen Anregungen für die gemeinsam<br />

erarbeitete <strong>Interpretation</strong> bekommen die Beteiligten z.B. aus dem Aufführungsbesuch?<br />

Was haben die Beteiligten in der Inszenierung gelesen, was hat gefehlt? Es geht nicht<br />

darum, nun eine vermeintlich „richtige“ <strong>Interpretation</strong> zu sehen <strong>und</strong> die Inszenierung, den Probenprozess<br />

lediglich nachzuvollziehen. Der kritische Vergleich der gemeinsamen erarbeiteten<br />

<strong>Interpretation</strong> mit der <strong>Interpretation</strong> eines Regieteams ist das Ziel.<br />

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