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Mobile Pflege und Betreuung - Arbeitsinspektion

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Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

3.1.4.1 Hilfreiche Leitfragen zur Arbeitsschutzorganisation<br />

- Sind Frauen <strong>und</strong> Männer repräsentativ in Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />

von Arbeitsschutzmaßnahmen einbezogen? Nehmen Frauen<br />

<strong>und</strong> Männer gleichermaßen Arbeitsschutzfunktionen wahr?<br />

- Sind Teilzeitkräfte <strong>und</strong> geringfügig Beschäftigte eingeb<strong>und</strong>en?<br />

Haben sie gleichermaßen Möglichkeiten zur Mitwirkung in Sicherheits-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzfragen?<br />

- Wie werden Ressourcen des ArbeitnehmerInnenschutzes verteilt?<br />

Sind Arbeitsschutzmaßnahmen für alle wirksam, bestehen Zugangsmöglichkeiten<br />

für alle?<br />

- Gibt es Beschäftigtengruppen, die von Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzmaßnahmen<br />

im Ergebnis systematisch ausgeschlossen<br />

bleiben?<br />

- Wie werden arbeitsschutzrelevante Entscheidungen getroffen? Wer<br />

trifft sie für wen, wer wird einbezogen?<br />

- Wie werden Unterschiede begründet, bewertet? Was ist der Unterschied<br />

"der entscheidet"? Ist Geschlecht oder Herkunft ein Strukturmerkmal?<br />

- Werden Eigenschaftszuschreibungen an Frauen oder an Männern<br />

hinterfragt oder verstärkt? Wird ein Dulden von Rollenstereotypen<br />

bei der Arbeit fallweise vorausgesetzt?<br />

- Welche Handlungsspielräume bei der Arbeit gibt es für Frauen/für<br />

Männer in welchen Positionen? Wer hat Möglichkeit zu Veränderungen,<br />

wer kann den Anstoß dazu geben, dass Veränderungen stattfinden?<br />

- Erlaubt die Arbeitsorganisation Arbeitsschutz zurückzustellen, z.B.<br />

bei Zeitdruck?<br />

- Werden Informationen <strong>und</strong> Unterweisung zielgruppengerecht gestaltet<br />

<strong>und</strong> in verständlicher Sprache, Bild, Film etc. durchgeführt?<br />

Wurde "das Verstehen" überprüft?<br />

Können auch Teilzeitkräfte <strong>und</strong> EinspringerInnen gleichermaßen<br />

daran teilnehmen?<br />

- Erfolgt die Bestellung von Personen in Arbeitsschutzfunktionen geschlechter-<br />

<strong>und</strong> diversitygerecht? (SVP-VO: repräsentativ - z.B.<br />

Frauen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>). Werden z.B. Sprachkenntnisse<br />

honoriert?<br />

3.1.4.2 Überprüfungsfragen zur Evaluierung<br />

- Werden Belastungen <strong>und</strong> Gefahren für Frauen (Männer) unterschätzt<br />

oder gar nicht erkannt, als gegeben oder vernachlässigbar<br />

eingeschätzt? Wenn ja, warum (z.B. arbeitsbedingte psychische Belastungen,<br />

schweres Tragen - auch bei Männern)? Sind neue Gefahren<br />

oder Belastungen hinzugekommen?<br />

- Werden alle Arbeitsbereiche, Tätigkeiten in auswärtigen Arbeitsstellen<br />

erfasst?<br />

- Berücksichtigt die Evaluierung psychischer Belastungen bei der Arbeit<br />

auch Herabwürdigungen, Diskriminierungen, Gewaltvorfälle, sexuelle<br />

Belästigungen (z.B. durch betreute Personen, Angehörige),<br />

interkulturelle Konflikte?<br />

- Werden bei der Risikoanalyse <strong>und</strong> bei der Festlegung von Evaluierungsmaßnahmen<br />

unbewusst Rollenstereotypen "fortgeschrieben"?<br />

Werden traditionelle Bilder von Arbeitnehmern <strong>und</strong> Arbeitnehmerinnen<br />

hinterfragt?<br />

- Wurden Risiken für Männer/für Frauen pauschal beurteilt, oder wurden<br />

mögliche Unterschiede innerhalb der Gruppe Männer (der<br />

Gruppe Frauen) <strong>und</strong> innerhalb der Gruppen in Betracht gezogen<br />

(auch Frauen bzw. Männer sind keine homogene Gruppe)?<br />

- Entsprechen die Schutzmaßnahmen der Rangordnung der Gefahrenverhütungsmaßnahmen:<br />

Gefahrenbekämpfung an der Quelle,<br />

Vorrang technisch-arbeitsorganisatorischer Maßnahmen gegenüber<br />

nachrangigen individuellen Maßnahmen (§ 7 ASchG)? Gibt es neue<br />

Methoden, die geschlechtergerecht genutzt werden können?<br />

- Werden Wechselwirkungen von Risiken (Verstärkung der Belastungen)<br />

einbezogen?<br />

- Sind Frauen <strong>und</strong> Männer im Evaluierungsprozess <strong>und</strong> bei Anpassungen<br />

der Gefahrenevaluierung repräsentativ beteiligt?<br />

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