Mobile Pflege und Betreuung - Arbeitsinspektion
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Wissenswertes zum Leitfaden<br />
Teilweise wird auch kein Handlungsbedarf notwendig sein bzw. gesehen<br />
werden.<br />
Es liegt im Wesen jeder Arbeitsplatzevaluierung, Prioritäten bei der Umsetzung<br />
der Maßnahmen zu setzen, je nach Eintrittswahrscheinlichkeit der ermittelten<br />
Gefahren bzw. Belastungen <strong>und</strong> des Risikos für Sicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit der MitarbeiterInnen.<br />
Es sei nochmals betont, dass die Auseinandersetzung mit dem Leitfaden<br />
keinesfalls die Arbeitsplatzevaluierung ersetzt, sehr wohl aber dabei unterstützen<br />
kann.<br />
Der Fragenkatalog <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>information beruhen neben Rechtsvorschriften<br />
auch auf nationalen <strong>und</strong> internationalen Standards, arbeitswissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen <strong>und</strong> den Erfahrungen zu guter<br />
Arbeitspraxis, die so nah wie möglich an den derzeitigen Arbeitsbedingungen<br />
der mobilen Dienste in Österreich anknüpfen <strong>und</strong> darauf aufbauen.<br />
Unter gesetzlichen Vorschriften sind hier in erster Linie ArbeitnehmerInnenschutzvorschriften<br />
zu verstehen. Darüber hinaus ist auch das allgemeine<br />
Arbeitsrecht zu beachten, wie das Angestelltengesetz (AngG),<br />
Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG), ebenso Kollektivverträge, z.B. BAGS<br />
oder Betriebsvereinbarungen. Nicht zuletzt kann auch die allgemeine Fürsorgepflicht<br />
der ArbeitgeberInnen Maßnahmen erfordern, die außerhalb<br />
des öffentlich-rechtlichen ArbeitnehmerInnenschutzrechts liegen, aber<br />
ebenfalls dem Schutz der Beschäftigten dienen. Im Leitfaden werden<br />
diese Bereiche ebenso wie andere Rechtsmaterien, z.B. Medizinproduktegesetz<br />
<strong>und</strong> Hygienerecht angesprochen, wenn sie wichtige Schnittstellen<br />
zum ArbeitnehmerInnenschutz darstellen.<br />
1.2 Zielgruppen<br />
Die Zielgruppe dieses Leitfadens sind ArbeitgeberInnen, ArbeitnehmerInnen<br />
sowie Präventivfachkräfte (ArbeitsmedizinerInnen, Sicherheitsfachkräfte),<br />
ArbeitspsychologInnen, Sicherheitsvertrauenspersonen <strong>und</strong> all<br />
jene Personen, die sich mit den Arbeitsbedingungen von <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong>spersonal<br />
in der mobilen <strong>Pflege</strong> auseinandersetzen.<br />
Der Leitfaden soll diesen Zielgruppen Hilfestellung dahingehend bieten,<br />
wie die Ermittlung <strong>und</strong> Beurteilung von Gefahren <strong>und</strong> Umsetzung der<br />
festgelegten Maßnahmen (Arbeitsplatzevaluierung) in betriebliche Abläufe<br />
integriert werden kann.<br />
ArbeitgeberInnen:<br />
Der Fragenkatalog soll die ArbeitgeberInnen (bzw. deren verantwortliche<br />
Beauftragte) bei der Durchführung <strong>und</strong> Umsetzung der Arbeitsschutzvorschriften,<br />
vor allem bei der Arbeitsplatzevaluierung unterstützen, kann<br />
aber nicht die Gefahrenermittlung <strong>und</strong> die Erstellung eines eigenen, auf<br />
die konkreten betrieblichen Erfordernisse der jeweiligen Organisationen<br />
bezogenen Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzdokumentes ersetzen, das<br />
jede/r ArbeitgeberIn erstellen muss.<br />
ArbeitnehmerInnen:<br />
Für die Beschäftigten – ArbeitnehmerInnen, Sicherheitsvertrauenspersonen<br />
oder andere Personen mit Arbeitsschutzfunktion sowie den Betriebsrat<br />
stellt der Fragenkatalog eine Möglichkeit dar, ihr Wissen über<br />
Maßnahmen zum Schutz ihrer Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit zu überprüfen.<br />
Mittels Selbstüberprüfung durch die Beschäftigten kann erkannt werden,<br />
ob die betrieblichen Regelungen zur Arbeitsgestaltung bei den Beschäftigten<br />
"ankommen" <strong>und</strong> ob über die bestehenden Vorschriften <strong>und</strong> Regelungen<br />
ausreichend Information besteht bzw. ob die Anwendbarkeit in der<br />
täglichen Arbeitspraxis gegeben ist. Weiters sollen die MitarbeiterInnen an<br />
Hand des an sie gerichteten Fragenkataloges kommunizieren können, ob<br />
weitere Maßnahmen zu ihrem Schutz erforderlich sind. Ist dies der Fall,<br />
muss es möglich sein, Anregungen, Überlegungen <strong>und</strong> Rückmeldungen<br />
dazu den zuständigen Ansprechpersonen präsentieren zu können.<br />
FördergeberInnen <strong>und</strong> KostenträgerInnen:<br />
Auch den FördergeberInnen <strong>und</strong> RegulatorInnen der Leistungen der mobilen<br />
<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong> soll durch den Leitfaden ein Einblick an die Anforderungen<br />
eines zeitgemäßen Arbeitsschutzes geboten werden. Der<br />
Leitfaden kann auch für KostenträgerInnen der mobilen <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong><br />
in den B<strong>und</strong>esländern eine Orientierung bieten, welche Rahmenbedingungen<br />
im ArbeitnehmerInnenschutz durch die ArbeitgeberInnen zu<br />
gewährleisten sind <strong>und</strong> welche budgetären Vorkehrungen für den Sicherheits-<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz der Arbeitnehmer/innen erforderlich sind.<br />
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