Mobile Pflege und Betreuung - Arbeitsinspektion

Betreuungsort und Anfahrtswege
3.5 Betreuungsort
(Arbeitsvorgänge in auswärtigen Arbeitsstellen) und Anfahrtswege
Auf die Hintergründe und rechtlichen Rahmenbedingungen wurde bereits
im Kapitel 3.1 insbesondere im Kapitel 3.1.3 Seite 44 eingegangen.
Wie nun die möglichen Gefahren und Belastungen bei den Arbeitsvorgängen
im Haushalt, am Arbeitsweg oder durch Dritte erfasst werden können,
wird im nachfolgenden Abs.chnitt beleuchtet.
Es wird empfohlen, wie bei praktisch allen großen Trägerorganisationen
üblich, die Ermittlung dieser o.a. Gefahren in den einzelnen Wohnungen
(auswärtigen Arbeitsstellen) mittels einer kurzen, leicht verständlichen
Checkliste durchzuführen, die eine strukturierte Anleitung zur Erkennung
und Dokumentation von Gefahrenquellen und Belastungen, bietet. Sie unterstützt
den Evaluierungsprozess, ersetzt aber nicht die Dokumentation
der Evaluierungsergebnisse nach § 5 ASchG und DOK-VO.
Zum empfohlenen Umfang der Checkliste siehe Kapitel 3.5.1.3 Seite 61,
zu den rechtlichen Grundlagen in Privatwohnungen und zur Evaluierung
allgemein siehe Kapitel 3.1 Seite 41 (rechtliche Grundlagen).
3.5.1 Checkliste "Betreuungsort"
Die Checkliste "Betreuungsort" sollte möglichst am Beginn der Betreuungstätigkeit
durchgearbeitet werden.
Die weitere Vorgangsweise ist bei den Organisationen unterschiedlich: Bei
den meisten Organisationen wird die "Checkliste Betreuungsort" am Stützpunkt
weiterbearbeitet, besonders jene Punkte, die eine Belastung oder
Gefahr darstellen. Anschließend wird die Checkliste mit allen MitarbeiterInnen,
die eine bestimmte KlientIn betreuen, und somit an dem Betreuungsort
tätig sind, besprochen und in einer kundenbezogenen Unterlage
abgelegt. Bei anderen Organisationen erfolgt die Ermittlung der möglichen
Gefahren vorab durch eine DGKS/P und verbleibt in der Betreuungsmappe
bei den zu betreuenden Personen. Alle Betreuungspersonen sind
dann entsprechend von allfälligen Gefahren und Maßnahmen zu informieren.
Unabhängig von diesen organisatorisch unterschiedlichen Vorgangsweisen
müssen diese klar geregelt und entsprechend dokumentiert sein und
die MitarbeiterInnen, die die Ermittlung der Gefahren der Arbeitsvorgänge
in den Wohnungen durchführen, entsprechend geschult werden.
3.5.1.1. Checkliste "Betreuungsort"
Unabhängig von einer Einschulung aller MitarbeiterInnen, die die Checkliste
verwenden, wird empfohlen, auf dem Blatt selbst den Zweck des
Blattes und vor allem die weitere organisationsinterne Vorgangsweise
zu vermerken; wie z.B.:
Der Zweck dieses Blattes ist es, die ArbeitgeberInnen zu unterstützen,
eine sichere und gesunde Durchführung der Betreuung und Pflege durch
MitarbeiterInnen im Wohnumfeld der KlientInnen zu ermöglichen.
Insbesondere soll es helfen, Gefahrensituationen/-quellen, die vom haushaltsüblichen
Rahmen abweichen, zu erkennen, zu beschreiben und in
Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung und den KlientInnen bzw. deren
Angehörigen zu beseitigen.
Es ist beim ersten Besuch einer Wohnung auszufüllen und bei Änderungen
der Betreuungssituation zu überprüfen. Daher ist während der gesamten
Betreuungszeit auf entdeckte Gefahren oder Mängel zu achten und
ggf. neuerlich die "Checkliste Betreuungsort" auszufüllen und wie nachfolgend
beschrieben, vorzugehen.
Anmerkung
Auf die konkrete Vorgangsweise mit der Checkliste "Betreuungsort" in den einzelnen
Trägerorganisationen (als ArbeitgeberInnen nach ASchG) ist bei dem
oben angeführten "Hinweis" konkret einzugehen und es ist auch verbindlich
festzulegen, wie sämtliche MitarbeiterInnen, die eine KlientIn betreuen vor
ihrem ersten Besuch über allfällige Gefahren verlässlich informiert und unterwiesen
werden.
Für diese Informations- und Unterweisungspflicht sind von den Trägerorganisationen
klare und einfach durchführbare Anweisungen zu erstellen.
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