Mobile Pflege und Betreuung - Arbeitsinspektion
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Ergonomisches Arbeiten<br />
Technische <strong>und</strong> kleine Hilfsmittel sollten am Bedarf ausgerichtet sein <strong>und</strong><br />
in ausreichender Menge oder Auswahl zur Verfügung stehen oder deren<br />
Beschaffung durch die zu betreuenden Personen (ihre Angehörigen bzw.<br />
VertreterInnen) möglichst rasch nach Beginn der <strong>Betreuung</strong> veranlasst<br />
werden.<br />
Beispiele Technische Hilfsmittel:<br />
m vollständig elektrisch verstellbares <strong>Pflege</strong>bett<br />
m fahrbare Lifter, Wandlifter, mobiler Lifter, Badelifter<br />
m Umsetzhilfen<br />
m Duschwagen<br />
"Kleine Hilfsmittel" sind ein fester Bestandteil der <strong>Pflege</strong>praxis: Gleithilfen<br />
zum Beispiel reduzieren den Reibungswiderstand. So wird die Bewegung<br />
leichter – sowohl für <strong>Pflege</strong>r/in als auch für den Klienten– <strong>und</strong> zugleich<br />
hautschonend im Sinne der Dekubitus-Prophylaxe.<br />
Beispiele Kleine Hilfsmittel:<br />
m Rutschbrett<br />
m Rollbrett<br />
m Gleitmatte/Gleittuch, Hebematte<br />
m Bettzügel/Bettleiter<br />
m Halte- <strong>und</strong> Hebegürtel<br />
m Antirutschmatte<br />
m Drehscheiben<br />
m Aufrichthilfe<br />
m Duschbrett für die Badewanne<br />
m Gleitendes Hebekissen<br />
Maßnahmen zur Akzeptanzerhöhung<br />
Die Praxis zeigt, dass Heilbehelfe <strong>und</strong> Hilfsmittel in der <strong>Pflege</strong> oft nicht<br />
verwendet werden oder als nicht tauglich gesehen werden, da Defizite in<br />
Motivation zur Anwendung bestehen. So ist ein Stauraum zu berücksichtigen,<br />
eine Einbindung im zeitlichen <strong>Pflege</strong>ablauf <strong>und</strong> eine regelmäßige<br />
Schulung erforderlich. Zu beachten ist, dass die Akzeptanz auch bei den<br />
zu pflegenden Personen "erlernt" werden muss. Um die Akzeptanz bei den<br />
MitarbeiterInnen zu fördern, können beispielsweise folgende Schritte gewählt<br />
werden:<br />
1. Sensibilisierung<br />
2. Bedarfsermittlung<br />
3. theoretische <strong>und</strong> praktische Schulung<br />
4. praktische Schulung u.U. vor Ort<br />
5. Praxisbegleitung in der Erprobungsphase<br />
6. Hotline zum Hersteller<br />
Begleitende Maßnahmen<br />
z.B.: rutschfeste, fersengesicherte Arbeitsschuhe<br />
Organisatorische Maßnahmen<br />
m Gute Arbeitsorganisation, Schaffung von Sicherheit in Routine<br />
<strong>und</strong> Ausnahmesituationen<br />
m Einbindung der innerbetrieblichen AkteurInnen im Arbeitsschutz<br />
m Personalentwicklung, Qualifizierung, Unterweisung<br />
m Information über Prüfung <strong>und</strong> Wartung der Heilbehelfe <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />
m Vermeidung von Zeitdruck, Einplanung von Pausen.<br />
Arbeitsabläufe sollten so gestaltet sein, dass die Arbeit abwechslungsreich<br />
ist <strong>und</strong> Belastungen gleichmäßig über die Arbeitszeit <strong>und</strong> möglichst auf<br />
alle <strong>Pflege</strong>kräfte verteilt sind. Unterschiedliche K<strong>und</strong>Innen brauchen unter<br />
Umständen unterschiedlich Zeit. In regelmäßigen Teambesprechungen<br />
können Zeit- <strong>und</strong> Pausenplanung thematisiert werden. In der Planung<br />
könnte festgelegt werden, welche K<strong>und</strong>Innen zu zweit betreut werden<br />
müssen, wie die <strong>Pflege</strong>aktivität gestaltet wird <strong>und</strong> mit welchem Hilfsmittel<br />
gearbeitet werden sollte.<br />
Personenbezogene Maßnahmen<br />
m Schulung, Fortbildung, Information<br />
m rückengerechte Arbeitsweise unter Einbeziehung der Ressourcen<br />
der zu betreuenden Personen<br />
m konsequentes Nutzen der Heilbehelfe <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />
m Tragen geeigneter Arbeitsschuhe.<br />
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