Mobile Pflege und Betreuung - Arbeitsinspektion
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Ergonomisches Arbeiten<br />
Zweifelsohne besteht bei <strong>Pflege</strong>fachkräften ein hohes Maß an Qualifikation<br />
zum Thema rückenschonendes Arbeiten. Diese Inhalte wurden im<br />
Rahmen der Ausbildung erlernt. Im täglichen Berufsleben entwickeln <strong>Pflege</strong>fachkräfte<br />
hingegen verschiedene Strategien des "sicheren Umganges"<br />
mit K<strong>und</strong>Innen. Zum einen sind Stürze/Entgleiten zu vermeiden (Sicherheit<br />
des/der K<strong>und</strong>enIn), zum anderen sind die im Zusammenhang mit der<br />
<strong>Pflege</strong> stehenden Bewegungsabläufe möglichst ergonomisch, im vorgegebenen<br />
Zeitfenster zu erledigen (eigene Sicherheit).<br />
Interne Fortbildungen zum Thema ergonomisches Arbeiten sollen ermöglichen,<br />
den neuesten Erkenntnissen auf diesem Gebiet Rechnung zu tragen.<br />
Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass Fortbildungsmaßnahmen<br />
Erfahrungsaustausch im Team erlauben. Ein Ergonomiestandard im Unternehmen<br />
ist aber zugleich Indikator für <strong>Pflege</strong>qualität. Der Nutzen für K<strong>und</strong>Innen<br />
besteht darin, Bewegungsabläufe genau zu kennen.<br />
Schulungsschwerpunkte sollen auch <strong>Pflege</strong>techniken unter Einbeziehung<br />
von K<strong>und</strong>Innen, wie z.B. Bobath oder Kinästhetik beinhalten.<br />
Die Beschäftigten haben nach entsprechender Unterweisung, die zu ihrer<br />
Sicherheit getroffenen Maßnahmen umzusetzen <strong>und</strong> zu beachten.<br />
Quellenangaben:<br />
m BGW (Berufsgenossenschaft für Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege):<br />
M655 – Spannungsfeld Rücken<br />
m BGW (Berufsgenossenschaft für Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege):Prävention<br />
von Rückenbeschwerden – TOPAS_R –<br />
Konzept der BGW für <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong><br />
m B. Hartmann: Prävention arbeitsbedingter Rücken- <strong>und</strong> Gelenkserkrankungen<br />
m BGW Belastung der LWS von <strong>Pflege</strong>personen bei Patiententransfers<br />
m www.bgw-online.de/.../TP-GePf-11-Ges<strong>und</strong>-pflegen-ges<strong>und</strong>-bleiben<br />
Die Überprüfung der Wirksamkeit der Schulungsmaßnahme ist in Teamsitzungen<br />
abzufragen.<br />
Fazit<br />
Ein sensibler Umgang mit den Ursachen möglicher Beschwerden hilft, die<br />
Ges<strong>und</strong>heit zu erhalten. Führungskräfte <strong>und</strong> MitarbeiterInnen der mobilen<br />
<strong>Pflege</strong> sollten über die vielfältigen Möglichkeiten der Prävention beim Arbeits-<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz informiert sein. Prävention von Muskel- <strong>und</strong><br />
Skeletterkrankungen beinhaltet den Standpunkt, die Gefährdungen nicht<br />
als dem <strong>Pflege</strong>beruf anhaftendes Risiko zu akzeptieren, sondern Maßnahmen<br />
abzuleiten, damit die <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betreuung</strong>sarbeit möglichst die<br />
eigene Ges<strong>und</strong>heit bewahrend durchgeführt werden kann.<br />
Den <strong>Pflege</strong>organisationen kommt dabei eine besondere Aufgabe zu, denn<br />
sie haben nach dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz die Pflicht, präventiv<br />
für Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit ihrer MitarbeiterInnen zu sorgen: Sie müssen<br />
die mit den <strong>Pflege</strong>vorgängen verb<strong>und</strong>enen Gefährdungen ermitteln<br />
<strong>und</strong> beurteilen <strong>und</strong> Maßnahmen zur Vermeidung/Reduktion dieser Gefährdungen<br />
festlegen.<br />
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