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IBK Jahresbericht 2004-2006 - Institut für Baustatik und Konstruktion ...

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LEHRE<br />

Diplomarbeit WS 2005/<strong>2006</strong><br />

Beurteilung der Erdbebensicherheit von<br />

Gebäuden anhand einer nichtlinearen<br />

numerischen Analyse<br />

Leitung:<br />

Assistent:<br />

Prof. Dr. A. Dazio<br />

M. Trüb.<br />

Nach neuesten Erkenntnissen wurde in der Schweiz<br />

bis anhin die Gefährdung von Gebäuden durch Erdbeben<br />

unterschätzt. Diesem Umstand wird seit Einführung<br />

der neusten Generation von Baunormen<br />

SIA 260 ff. Rechnung getragen. Um sicherzustellen,<br />

dass bereits existierende Gebäude den verschärften<br />

Erdbebenanforderungen der Norm genügen,<br />

muss deren seismisches Verhalten neu beurteilt<br />

werden. Dies kann unter Umständen auch anhand<br />

des in der Norm SIA 260 ff. neu eingeführten Konzepts<br />

der Kapazitätsbemessung <strong>und</strong> einer verformungsbasierten<br />

Methode, wie sie im Merkblatt SIA<br />

2018 vorgeschlagen wird, geschehen. Für Gebäude<br />

die durch Stahlbetontragwände horizontal stabilisiert<br />

sind, werden diese Methoden bereits angewandt<br />

<strong>und</strong> sie sollten nun im Rahmen der Diplomarbeit<br />

von Albrecht von Boetticher auf Mauerwerkswände<br />

ausgedehnt werden.<br />

Ziel der Diplomarbeit war es, ein einfaches Computerprogramm<br />

zu entwickeln, welches die Beurteilung<br />

der Erdbebensicherheit von Mauerwerksbauten<br />

anhand des verformungsbasierten Verfahrens erlaubt.<br />

Die gestellte Aufgabe wurde umgesetzt, indem<br />

ein nichtlineares Finite Elemente Programm in der<br />

Programmierumgebung von MATLAB entwickelt<br />

wurde. In einem ersten Schritt wurde ein Programm<br />

<strong>für</strong> die Berechnung von linear elastischen Balkenstrukturen<br />

entworfen <strong>und</strong> implementiert. Anschliessend<br />

wurde das Programm <strong>für</strong> die nichtlineare<br />

Analyse erweitert.<br />

Für die nichtlineare Analyse wurde ein Ansatz<br />

im Rahmen der Fliessgelenktheorie gewählt. Dazu<br />

wurde ein Balkenelement entwickelt, welches an<br />

beiden Enden nichtlineare Gelenke ausbilden kann.<br />

Die Momenten-Verdrehungs-Beziehung <strong>für</strong> die<br />

nichtlinearen Gelenke wurde als starrplastisch mit<br />

Verfestigung angenommen.<br />

Schematische Darstellung des entwickelten Stabelements.<br />

Das Element beinhaltet nichtlineare Gelenke mit<br />

einem starr-plastischen Verhalten an beiden Enden.<br />

Aus didaktischen Gründen wurde eine nichtlineare<br />

numerischen Implementierungen mittels einer<br />

Gleichgewichtsiteration anhand des Newton-Raphson<br />

Verfahrens bevorzugt, obwohl eine Event-to-<br />

Event Strategie höchstwahrscheinlich einfacher<br />

gewesen wäre.<br />

Trotz hohem Komplexitätsgrad der Thematik<br />

war das endgültige Programm einwandfrei durchdacht<br />

<strong>und</strong> die gestellte Aufgabe gut umgesetzt worden.<br />

Schematische Darstellung der Gleichgewichtskorrektur<br />

innerhalb des entwickelten Stabelements. Sie dient dazu<br />

die Kräfte zwischen den starr-plastischen Endgelenken<br />

<strong>und</strong> dem linear elastischen Mittelstück durch ein iteratives<br />

Vorgehen ins Gleichgewicht zu bringen.<br />

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