Manual Intensivmedizin - Levofloxacin
Manual Intensivmedizin - Levofloxacin
Manual Intensivmedizin - Levofloxacin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
24<br />
Klinikum, Intensivstation II<br />
Beatmung: kurze Beschreibung der üblichen<br />
Beatmungstechniken<br />
1. IPPV bzw. CPPV<br />
Intermittend bzw. Continuos Positive Pressure Ventilation ist eine volumenkontrollierte Beatmungsform<br />
ohne Mitarbeit des Patienten (keine assistierte Beatmung).<br />
Eingestellt wird primär ein Atemzugvolumen für den Patienten, zusammen mit der Atemfrequenz<br />
ergibt sich ein definiertes Atemminutenvolumen.<br />
Zusätzlich wird ein maximaler Inspirationsdruck eingestellt. Wird dieser erreicht, wird die Inspiration<br />
auch dann abgebrochen, wenn das gewählte Atemzugvolumen noch nicht erreicht wurde.<br />
Bei CPPV kehrt der Pat. bei Exspiration nicht zur Atemruhelage zurück, sondern auf ein voreingestelltes<br />
positives Druckniveau (PEEP). --> IPPV+PEEP=CPPV.<br />
Die wichtigsten Parameter zur Einstellung bei IPPV/CPPV sind: Atemhubvolumen, Frequenz,<br />
Arbeitsdruck (max. inspirat. Druck) und PEEP, Inspirations-Exspirationsverhältnis.<br />
Typische Einstellung: Atemhub 10ml/kgKG (70 kg -> 700 ml), Frequenz 10-12/min, PEEP 5 mmHg,<br />
Arbeitsdruck 25-35 mmHg, I/E-Verhältnis 1:2<br />
2. CPAP/ASB<br />
CPAP/ASB ist die Kombination aus zwei druckkontrollierte Beatmungsformen zum Zweck der<br />
assistierten Beatmung.<br />
CPAP: Die Beatmungsmaschine beatmet nicht, stellt aber sicher, dass der Atemwegsdruck nie unter<br />
ein bestimmtes Niveau fällt (Continuous Positive Airway Pressure). Der Pat. atmet spontan. CPAP<br />
soll einem Alveolarkollaps vorbeugen.<br />
ASB: Bei der assistierten Spontanbeatmung wartet die Maschine auf einen spontanen Atemzug des<br />
Patienten und unterstützt diesen, bis ein voreingestellter maximaler Inspirationsdruck erreicht ist.<br />
Durch langsame Rücknahme des Arbeitsdrucks kann der Pat. langsam von der Maschine entwöhnt<br />
werden.<br />
CPAP/ASB: Bei CPAP/ASB werden beide Modi kombiniert: Der Pat. hat in Atemruhelage einen<br />
positiven Atemwegsdruck (CPAP), erzeugt er durch einen beginnenden Atemzug einen Unterdruck<br />
bzw. Fluss (Trigger), gibt die Maschine eine Atemassistenz (ASB).<br />
Die wichtigsten Parameter zum Einstellen bei CPAP/ASB sind: CPAP (Knopf ‘PEEP’), ASB-Druck,<br />
bei neueren Geräten Trigger (Fluss, der vom Pat. bei Atemzug erzeugt werden muß, damit die<br />
Maschine diesen als Atemzug erkennt).<br />
Typische Einstellung für CPAP/ASB: CPAP (PEEP) 5 mmHg, ASB beginnend mit 25-30, dann<br />
langsam senken bis 12-15, Trigger 5 Liter/min..<br />
3. BIPAP<br />
Biphasic Positive Airway Pressure ist eine etwas komplexer zu beschreibende druckkontrollierte<br />
Beatmungsform, die vor allen Dingen bei einer Indikation eine grosse Bedeutung hat: Die schwierige<br />
Entwöhnung.<br />
Hierbei werden bei der Maschine zwei unterschiedliche Drucke eingestellt. Das tiefe Niveau entspricht<br />
dem CPAP, das hohe Niveau ist die Parallele zum Arbeitsdruck. Im Gegensatz zu CPPV allerdings<br />
kann der Patient zu jeder Zeit und auf beiden Druckniveaus auch spontan atmen. Die Entwöhnung von<br />
der Maschine kann jetzt ganz langsam durch Reduktion des oberen Druckniveaus erreicht werden.<br />
Da die Maschine jederzeit die Eigenatmung des Pat. zulässt, kann der Pat. flacher sediert werden,<br />
frustrane Pressatmung gegen die Maschine wird vermieden.<br />
Die wichtigsten Parameter für die Einstellung von BIPAP sind: Oberes und unteres Druckniveau,<br />
I/E-Verhältnis, Frequenz.<br />
Typische Einstellung von BIPAP vor Entwöhnung: PEEP (unteres Druckniveau): 5, Arbeitsdruck