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Manual Intensivmedizin - Levofloxacin

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<strong>Manual</strong> <strong>Intensivmedizin</strong> 3<br />

Patienten und passen uns in unserer Kommunikation<br />

dem Verständnisniveau individuell an. Wir<br />

vermeiden medizinische Fremdwörter oder erklären<br />

diese in einer verständlichen Ausdrucksweise.<br />

• Wir respektieren das Selbstbestimmungsrecht<br />

des Patienten, das durch Informationsentzug oder<br />

-verfälschung ausgehöhlt würde. Daher stellen wir<br />

fest, dass es unter keinen Umständen eine ‘Indikation<br />

zum Lügen’ gibt.<br />

•Wir gehen auch dann mit dem Patienten respektvoll<br />

um, wenn seine Möglichkeiten zur Kommunikation<br />

eingeschränkt oder nahezu aufgehoben sind.<br />

• mit den Angehörigen<br />

Im sich bildenden Netzwerk der Kommunikation<br />

mit und über den Patienten haben die Angehörigen<br />

eine herausragende Bedeutung. Wir haben die<br />

Gelegenheit, weitere Informationen über unseren<br />

Patienten zu sammeln:<br />

Fakten aus der medizinischen Vorgeschichte<br />

ebenso wie Angaben über den psychosozialen<br />

Hintergrund, die körperliche, geistige und seelische<br />

Konstitution, Angaben zu Ansprechpartnern und<br />

Telefonnummern,<br />

Gleichzeitig treten Angehörige an uns mit einem<br />

meist großen und drängenden Informationsbedürfnis<br />

heran, da sie die Lage des Patienten nicht<br />

einzuschätzen wissen.<br />

Das Netzwerk der Angehörigen ist oftmals komplex<br />

und nicht selten auch widersprüchlich. Intrafamiliale<br />

Prozesse, in die wir keinen Einblick haben,<br />

beeinflussen positiv wie negativ den Austausch mit<br />

uns.<br />

Wir erleben oft in der Beratung der Angehörigen,<br />

wie gestörte oder besonders enge Bindungen zum<br />

Patienten die Sichtweise zum Therapieprozess<br />

verformt. Wir wissen, dass wir von Angehörigen<br />

keine ‘professionelle Distanz’ zum Patienten<br />

erwarten dürfen.<br />

Daher heißt Kommunikation mit den Angehörigen<br />

auch immer Beziehungsarbeit.<br />

• Wir handeln mit den Angehörigen individuell<br />

und nach den Wünschen des Patienten einen<br />

geeigneten Kommunikationsstrang aus, der dem<br />

Informationsbedürfnis der Angehörigen aber<br />

auch unserem Arbeitsalltag entgegenkommt<br />

(wir vereinbaren einen Ansprechpartner, der den<br />

Kommunikationsstrang zu uns aufrecht erhält, wir<br />

geben eine schriftliche Information mit unserer<br />

Telefonnummer aus und erklären auch, warum<br />

wir im Einzelfall das Telefonat nicht unmittelbar<br />

entgegen nehmen können).<br />

• Wir begleiten die Angehörigen zum Bettplatz des<br />

Patienten und erklären seinen Zustand, wenn der<br />

Patient sich in einem kritischen Zustand befindet<br />

und sich selbst nicht äußern kann.<br />

• Gemeinsam mit dem Pflegedienst erklären wir<br />

den Angehörigen Sinn und Zweck technischer<br />

Apparaturen und versuchen das subjektive Empfinden<br />

des Patienten stellvertretend näherungsweise zu<br />

vermitteln, wenn sich dieser nicht ausdrücken kann.<br />

(z.B. ‘ihr Vater befindet sich wie in einem tiefen<br />

Schlaf, er hat sicher keine Schmerzen’).<br />

• Wir dürfen und wollen uns auch erlauben,<br />

gegenüber den Angehörigen unsere subjektiven und<br />

gefühlsmäßigen Eindrücke zum Zustand und zur<br />

Prognose des Patienten zu vermitteln, denn wir teilen<br />

mit ihnen den Prozess des Kämpfens, Hoffens und<br />

vielleicht auch der Frustration und des Aufgebens.<br />

Dies schafft für uns eine Gesprächsbasis auf der<br />

wir unsere Therapiestrategie mit den Angehörigen<br />

absprechen können.<br />

• mit unseren Teampartnern<br />

Auf der Intensivstation II bietet sich mehr als<br />

irgendwo in der Ausbildungslaufbahn eines<br />

Assistenzarztes, Teamarbeit zu üben und von ihr zu<br />

profitieren.<br />

• Wir nutzen dies, indem wir uns über die<br />

Therapiestrategie in den Übergabezeiten<br />

austauschen, notwendige Maßnahmen absprechen<br />

und zurückliegende Strategien bewerten.<br />

• Wir nutzen die Freiheit eines Arbeitsteams zur<br />

gegenseitigen Hilfe.<br />

• Wir treten uns respektvoll entgegen und nicht<br />

selten erleben wir im Team auch freundschaftliche<br />

Beziehung entstehen. Jeder von uns bringt eigene<br />

Fähigkeiten und Schwächen in das Team ein.<br />

• Differenzen versuchen wir mit den gleichen Mitteln<br />

der Teamarbeit zu bereinigen. Wir bemühen uns in<br />

unserem Vorgehen durch ständige Absprachen um<br />

eine auch von außen nachvollziehbare rote Linie.<br />

• Keinesfalls tragen wir Differenzen herablassend<br />

oder respektlos nach außen. Nach innen gönnen wir<br />

uns konstruktive Kritik.<br />

• mit dem Pflegeteam<br />

Mit keiner Brufsgruppe verzahnt sich unsere<br />

Arbeit so wie mit dem Pflegedienst der I2. Daher<br />

bedarf es hier einer ganz besonders tragfähigen<br />

Kommunikationsbasis und einer ständigen<br />

Abstimmungsarbeit, um die ärztliche und<br />

pflegerische Arbeit synergistisch zu nutzen.

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