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Manual Intensivmedizin - Levofloxacin

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4<br />

• Wir lehnen ein Hierarchiekonzept im Sinne<br />

eines simplen Anordnens-Ausführens in unserer<br />

Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst entschieden<br />

ab.<br />

• An seine Stelle tritt ein erweitertes<br />

funktionsorientiertes Teamkonzept mit eng<br />

verzahnten Verantwortlichkeiten und sich<br />

gegenseitig ergänzenden Kompetenzen, aus denen<br />

sich die Entscheidungsstruktur auf unserer Station<br />

ableitet.<br />

Dies soll kurz beispielhaft erläutert werden: Dem<br />

Arzt der I2 wird in Bezug auf das medikamentöse<br />

Therapieregime selbstverständlich vom<br />

Pfegepersonal Entscheidungskompetenz zugebilligt<br />

(was Nachfragen oder Vorschläge natürlich nicht<br />

verbietet), bei der Frage einer Entwöhnung von<br />

der Beatmung, kann der Arzt nur gemeinsam mit<br />

der betreuenden Pflegekraft eine Therapieplanung<br />

vornehmen, bei der Frage einer Dekubitusprophylaxe<br />

oder einer Aromatherapie wiederum wird der Arzt<br />

die Kompetenz des Pflegepersonals akzeptieren und<br />

deren Vorschläge mittragen.<br />

Ängsten, die angesichts einer solchen Haltung<br />

entstehen könnten, können wir mit der Erfahrung der<br />

letzten Jahre begegnen, in denen wir bereits festgestellt<br />

haben, das sich auch ohne Hierarchiekonzept eine<br />

klare und übersichtliche Arbeitsteilung zwischen<br />

Ärzten und Pflege ergibt.<br />

• Um diese Erfahrungen zu vertiefen, pflegen wir,<br />

auch auf Leitungsebene, den ständigen Austausch<br />

und profitieren von den Kompetenzen des anderen.<br />

• Wir achten gegenseitig auf die Qualität unserer<br />

Arbeit und entwickeln gemeinsam Lösungsstrategien,<br />

wenn wir Schwachstellen auf unserer Station<br />

entdeckt haben.<br />

• mit unseren Teampartnern<br />

Unsere Kollegen anderer Stationen kommen bei<br />

Aufnahmen auf oder Verlegungen von unserer<br />

Intensivstation mit uns in Kontakt.<br />

• Wir wünschen uns von unseren Kollegen eine<br />

persönliche Übergabe eines Patienten von Station<br />

oder Notaufnahme. Wir übernehmen mit dem<br />

Betreten des Patienten unserer Station die gesamte<br />

ärztliche Verantwortung und bemühen uns um eine<br />

möglichst rasche Versorgung.<br />

• Der zuverlegende Kollege informiert im Bedarfsfall<br />

die Angehörigen und klärt sie über das zur Verlegung<br />

führende Ereignis außerhalb unserer Station auf.<br />

• Das Team der I2 legt großes Augenmerk auf<br />

eine möglichst transparente und nachvollziehbare<br />

Dokumentation des Behandlungsverlaufes auf unserer<br />

Klinikum, Intensivstation II<br />

Station und bietet bei Rück- oder Weiterverlegung<br />

des Patienten dem nachverantwortlichen Arzt<br />

sowohl einen leserlichen Arztbrief inklusive<br />

Behandlungsregime, der vom ersten Tag an<br />

geschrieben und täglich erweitert wird, um eine<br />

umfassende Darstellung des Behandlungsablaufes<br />

zu ermöglichen, zusätzlich erhält er ein Duplikat<br />

unserer Schichtübergabeprotokolle.<br />

Darüber hinaus können wir nun dem<br />

weiterbehandelnden Kollegen innerhalb unseres<br />

Hauses anbieten, die Verlaufsdokumentation direkt<br />

in seinen Entlassungsbrief zu übernehmen.<br />

Auf diese Weise wollen wir die Verzahnung<br />

zwischen der Intensivstation und den vor- und<br />

nachbehandelnden Gruppen möglichst eng halten.<br />

Spannungsfeld Intensivstation<br />

Wir erleben <strong>Intensivmedizin</strong> als eine Aufgabe, der<br />

es sich in einem multivariatem Spannungsfeld aus<br />

Gegensätzlichem zu stellen gibt. Es ist eine der<br />

herausragenden Merkmale unseres Tätigkeitsfeldes,<br />

dass wir uns sehr häufig zwischen Extremen<br />

bewegen. In der Beschreibung dieser Gegensetze<br />

können wir unser Selbstverständnis als Ärzte der<br />

Intensivstation aufklären.<br />

• Ruhe und Hektik<br />

Am augenfälligsten wird diese Arbeit in den<br />

Extremen an den Begrifflichkeiten Ruhe und Hektik.<br />

Auf einer Intensivstation kann es sehr entspannt und<br />

ruhig zugehen - ein Telefonklingeln, und alles kann<br />

sich ändern.<br />

Dieser Umstand fordert von uns ein besonderes Maß<br />

an Aufmerksamkeit und Bereitschaft, im Bedarfsfall<br />

körperliche, mentale und seelische Ressourcen<br />

sehr rasch zu aktivieren - und dies oft bis hin zur<br />

Ausschöpfung unserer Kapazitäten (Beispiel:<br />

Reanimation).<br />

In diesem Spannungsfeld zu arbeiten, fällt uns im<br />

Team ganz unterschiedlich leicht; wie sehr, kann<br />

nur teilweise erlernt werden. Hier spielt auch die<br />

individuelle Persönlichkeit und Selbstvertrauen eine<br />

Rolle.<br />

• Durch eine fundierte Ausbildung und durch<br />

Handreichung einfacher und schnell abrufbarer<br />

Handlungsvorschläge versuchen wir die Anspannung<br />

in der Ruhe vor dem Sturm zu verringern.<br />

• Auf der anderen Seite sind wir zu anderen Zeiten<br />

auf der Intensivstation kaum ausgelastet (wenige<br />

Patienten, viele Überwachungen). Diese Zeiten<br />

gönnen wir uns ganz bewusst, wir haben sie<br />

uns verdient. Wir nutzen diese Zeiten für all die

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