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AUDIO TEST High-End-Einstieg (Vorschau)

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Dr. Sound klärt auf<br />

Verzerrungen in Maßen sind gut!? Was sind Verzerrungen, welche Bedeutung haben<br />

sie, wie schätzt man sie richtig ein oder interpretiert eine Messgrafik? Das sind die<br />

Fragen, mit denen wir uns in dieser Ausgabe für Sie beschäftigen wollen.<br />

Egal ob ein Musiksignal seinen Weg durch<br />

einen CD-Player oder einen Verstärker<br />

nimmt bzw. durch einen Lautsprecher wiedergegeben<br />

wird – das Eingangssignal sollte<br />

mit dem Ausgangssignal identisch sein. Ist<br />

dies nicht so, dann erlitt das Signal eine Verzerrung.<br />

Eine reine Änderung der Amplitude<br />

oder eine zeitliche Verzögerung der Wellenform<br />

ist noch keine Verzerrung.<br />

Skalen richtig lesen!<br />

Zur Beurteilung der von uns veröffentlichten<br />

Messgrafiken ist für ein richtiges Verständnis<br />

die Betrachtung der angetragenen Skalenwerte<br />

und Einheiten unumgänglich. Denn die<br />

abgebildete Kurve kann von Gerät zu Gerät<br />

unterschiedlich hoch im Bild liegen und trotzdem<br />

ein anderes messtechnisches Zeugnis<br />

ausstellen, als bei einem anderen Gerät. Die<br />

numerische Bewertung erfolgt im Bereich<br />

20 Hz bis 20 kHz und wird in der Tabelle angegeben.<br />

Die allgemeine Erfassung erfolgt aber<br />

breitbandig bis hinauf zu 80 kHz und wird in<br />

der Messgrafik abgebildet. Kurventeile die<br />

über 20 kHz hinaus im Betrag ansteigen, bewirken<br />

bei der automatischen Skalierung der<br />

Messgrafik eine horizontale Verschiebung<br />

der Kurve.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Wie und was sind Verzerrungen?<br />

Wenn also ein Musiksignal ein Gerät der Unterhaltungselektronik<br />

durchläuft, dann entstehen<br />

bedingt durch das Schaltungslayout<br />

oder durch physikalische Gesetzmäßigkeiten,<br />

die sehr stark an Lautsprechern wirken Veränderungen.<br />

Das Ziel aller Entwickler ist es,<br />

diese so gering wie möglich zu halten. Doch<br />

treten immer mehr oder weniger stark Veränderungen<br />

im zeitlichen Verlauf des Wiedergabesignals<br />

auf, die sich im Frequenz- und/<br />

oder im Amplitudenverlauf widerspiegeln. Es<br />

werden zwei Hauptarten von Verzerrungen<br />

unterschieden, die hier in einem Überblick<br />

ohne den Anspruch auf nachrichtentechnische<br />

Detailsachlichkeit aufgeführt werden.<br />

Eine besondere Beachtung, gilt den klanglichen<br />

Auswirkungen von linearen und nichtlinearen<br />

Verzerrungen.<br />

Bild 1<br />

Das Bild 1 sieht auf dem ersten Blick<br />

besser aus als Bild 2, weil die Kurven<br />

weiter unten in der Grafik liegen. Aber<br />

die an der linken Seite angetragene<br />

Skalierung sagt genau das Gegenteil<br />

aus. Denn der rötlich eingefärbte Bereich<br />

befindet sich oberhalb von 0,5 %<br />

THD, der gelbliche Bereich beginnt<br />

ab 0,1 % THD. Darunter schließt sich<br />

der grünliche Bereich unter 0,1 % THD<br />

an. Die Kurven in Bild 2 befinden sich<br />

weit unter diesem Bereich und zeigen<br />

Verzerrungen von 0,007 % THD auf, die<br />

mit dem menschlichen Ohr nicht mehr<br />

zu erfassen sind<br />

Bild 2<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at

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