AUDIO TEST High-End-Einstieg (Vorschau)
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Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Die geringen Welligkeiten im Frequenzgang korrespondieren mit unserer Raumakustik<br />
konstruktiven Aufwand entwickelte<br />
Lösung, deren Einzelheiten noch nicht<br />
nach Außen dringen dürfen. Was dagegen<br />
offensichtlich und hörbar ist,<br />
dass die Membranform des Tiefmitteltöners<br />
einem Horn ähnelt und damit<br />
in Zusammenspiel mit den technischakustischen<br />
Eigenheiten des Hochtöners<br />
ein perfektes Waveguide bildet.<br />
Daraus ergibt sich eine breitere Abstrahlcharakteristik<br />
und damit in den<br />
seitlichen Bereich fernab der Hauptabstrahlrichtung<br />
eine verfärbungsarme<br />
Wiedergabe hoher Frequenzen. Dies<br />
stellt einen Unterschied dar zu anderen<br />
koaxialen Systemen und zu einer<br />
sehr hohen räumlichen Abbildung<br />
führt. Alle Trennfrequenzen werden<br />
über laufzeitoptimierte Bessel-Filter<br />
auf analoger Ebene erreicht, die zudem<br />
noch ein optimales Impulsverhalten<br />
bei einem weichen Filterknie in<br />
Verbindung mit geringen Phasenänderungen<br />
bieten.<br />
Die Ergebnisse in unserem Hörraum<br />
bestätigen die zugesicherten Eigenschaften.<br />
Das nichts beschönigende<br />
Verhalten im Bassbereich veranlasste<br />
uns schnell, die Bassreflexöffnung zu<br />
verschließen, um eine tieffrequente<br />
modale Anregung unseres 41 Quadratmeter<br />
großen Raumes nicht zu<br />
provozieren. Den Entwicklern nach ist<br />
die KSD 2020 für kleinere Räume konzipiert,<br />
vor allem für eine Basisbreite/<br />
Hörabstand bis maximal drei Meter.<br />
Unter unseren Bedingungen ergab sich<br />
im Test eine ausgezeichnete räumliche<br />
Abbildung in der Breite und Tiefe der<br />
akustischen Bühne. Bemerkenswert ist<br />
die unangestrengt wirkende Loslösung<br />
vom Lautsprecher als solches. Instrumentengruppen<br />
und Solisten wurden<br />
mit fast greifbarer Plastizität abgebildet,<br />
Naturgeräusche wie zerplatzende<br />
Regentropfen und Donnergrollen erreichten<br />
einen hohen Realitätswert.<br />
Stark in der Dynamik eingeschränkte<br />
Musik wie Rockmusik konnte von dem<br />
hohen Auflösungsvermögen profitieren,<br />
während es bei sehr dynamischen<br />
Aufnahmen mit mehr als 20 dB Dynamik<br />
schon mal die gelbe Karte<br />
gibt, wenn lauter gehört wird. Doch<br />
diese Lautstärken werden Sie zu Hause<br />
eher selten erreichen. Nahezu süchtig<br />
machen die laufzeitoptimierten Gesamtimpulse<br />
des Coaxialchassis, denn<br />
dadurch wurden starke Impulse wie<br />
von hart angespielten Kesselpauken<br />
oder gezupften Gitarrensaiten sehr lebendig<br />
ohne klangfärbende Verschleppungen<br />
in den Frequenzbereichen<br />
wiedergegeben. Das Gleiche gilt für<br />
die exzellente Wiedergabe von S-Lauten<br />
und Konsonanten in Sprache und<br />
Gesang, wie es sich im Klangbeispiel<br />
unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />
darstellte: absolute Klirrarmut in<br />
der höchsten Lage und ausgezeichnete<br />
Artikulation über dem üppigen Orgelton.<br />
Alle Details im Raum wurden<br />
abgebildet, lediglich die tiefsten Orgeltöne<br />
bildeten im Zusammenspiel aus<br />
Lautsprecher und Raummoden eine<br />
geschmacksabhängige Verstärkung.<br />
Die Klangtreue eines Studiomonitors,<br />
der hier Pate stand, ist verantwortlich<br />
für die ungeschönte Wiedergabe sauberer<br />
Aufnahmen. So waren in großen<br />
Orchesterwerken keine auffälligen<br />
Veränderungen an den Instrumentenklangfarben<br />
zu vernehmen. Der<br />
klangliche Glanz von Bläsern und das<br />
Obertonspektrum von Streichern wurden<br />
nicht zusätzlich verfärbt. Lediglich<br />
die Tiefe des Raumes konnte zeitweilig<br />
nicht sauber definiert werden, wenn<br />
in den Tiefmitten, also dem Grundtonbereich<br />
vieler Instrumente eine<br />
hohe Dichte herrschte. Das geht auch<br />
Im Inneren arbeitet die Aktivelektronik<br />
Ein dezentes Äußeres lässt Raum für <strong>High</strong>-Tech im Inneren<br />
anders. Dies kann aber auch eine Folge der oben<br />
schon erwähnten Raumwechselwirkungen sein. Die<br />
KSD 2020 gibt jedes musikalische Genre adäquat<br />
wieder. Besonders beachtenswert fanden wir dabei<br />
die Nahfeldqualitäten des Schallwandlers.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
KSdigital<br />
Modell<br />
KSD2020<br />
Paarpreis<br />
3998 Euro<br />
Information<br />
www.ksdigital.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
220 × 100 ×260 cm, 17,7 kg<br />
Anzahl Lautprecher 3<br />
Erhältliche Farben<br />
Anthrazit Grau-Schwarz<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
Bauform<br />
Anschlüsse<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben<br />
Verstärkerleistung Hoch-/ Mittel-/ Tiefton<br />
Leistungsaufnahme ohne Wiedergabe<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
2,5-Wege, aktiv<br />
Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />
XLR-symmetisch<br />
38 − 24 000 Hz +/−3 dB<br />
80/170/170 W<br />
26 W<br />
· ausgezeichnetes räumliches Abbildungsvermögen<br />
durch saubere Impulse<br />
· ausgezeichnete Hochtonzeichnung<br />
· neutrale Klangfarben<br />
· bester Klang im Nahfeld<br />
· leichte Raumresonanzwechselwirkung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 10/12<br />
Mittenwiedergabe 10,5/12<br />
Höhenwiedergabe 11/12<br />
Räumlichkeit 11/12<br />
Neutralität 10,5/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10/12<br />
Dynamikverhalten 9,5/12<br />
Wiedergabequalität 72,5/82<br />
Ausstattung 7/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />
Gesamt<br />
87,5 von 100 Punkten<br />
Konstruktions/Materialaufwand + 5<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 67