AUDIO TEST Lautsprecher (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Musikbasar<br />
Musik kaufte man einst auf Vinyl, bevor die Compact Cassette und die Musik-CD<br />
den wachsenden Qualitätsansprüchen Rechnung tragen wollten. Inzwischen geht<br />
der Trend hin zu digitaler Distribution und mobilem Musikgenuss. Wir stellen ausgewählte<br />
Musikdownload-Portale mit passenden Audiocodecs vor und bieten hochauflösende<br />
Alternativen.<br />
VON TORSTEN PLESS UND MARTIN HELLER<br />
Die Deutschen sind im Download-Fieber.<br />
Nach Angaben des Hightech-Verbands<br />
Bitkom stieg die Zahl der bezahlten Downloads,<br />
egal ob Musik, Video oder Software,<br />
auf schätzungsweise 90 Millionen Stück. Die<br />
Umsätze wuchsen um 49 Prozent auf insgesamt<br />
390 Millionen Euro. Die Bedeutung<br />
der klassischen Vertriebswege haben die<br />
Plattenfirmen überschätzt – der Direktvertrieb<br />
wird immer wichtiger. Kleinere Labels<br />
werden durch die Möglichkeit des digitalen<br />
Vertriebsweges gestärkt. Per Download-<br />
Portal wird Musik weltweit verfügbar und<br />
kann in kürzester Zeit abgerufen werden.<br />
Trotz des immer größer werdenden Angebots<br />
stehen Hi-Fi-Fans hier jedoch vor einem<br />
echten Problem. Zwar ist mittlerweile jede<br />
Neuerscheinung der großen Labels auch als<br />
Musikdownload verfügbar, dies aber nur<br />
in datenreduzierter Qualität. Es sind also<br />
weder die Masse noch der Preis, die den<br />
Musikliebhaber zwangsläufig auf alternative<br />
Wege führen, sondern es ist die Einschränkung<br />
der gebotenen Datenformate. Die<br />
großen Konzerne kontern mit zu geringen<br />
Übertragungsbandbreiten, die wiederum<br />
die eingesetzten Kompressionsverfahren<br />
voraussetzen würden. Inzwischen sind die<br />
Datenleitungen jedoch bedeutend schneller<br />
als zu den Anfangszeiten von Modem und<br />
ISDN, sodass sich die Datenraten der Musikstücke<br />
ganz einfach steigern ließen.<br />
Problem der Kompression<br />
Welchem Problem müssen sich Hi-Fi-Fans<br />
jedoch stellen, wenn sie komprimierte MP3-<br />
Dateien und Co. aus den einschlägigen legalen<br />
Download-Portalen beziehen? Bei<br />
der Kompression werden psychoakustische<br />
Effekte der Wahrnehmung genutzt, um<br />
die Datenmengen zu reduzieren. Das Ziel<br />
ist es, dass das komprimierte Musikstück<br />
für das menschliche Gehör genauso klingt<br />
wie das Original, aber nur einen Bruchteil<br />
des ursprünglichen Speicherplatzes beansprucht.<br />
Aufseiten des Nutzers wird ein<br />
Abspiel gerät, z. B. ein Netzwerkplayer, oder<br />
ein AV-Receiver benötigt, der über einen<br />
Audio decoder verfügt, um die digitale Musik<br />
wieder hörbar zu machen. Dieser ist in<br />
portablen USB-Musikplayern, Hi-Fi-Equipment<br />
oder auch Computern integriert.<br />
Das bekannteste Verfahren für die Audiodatenkompression<br />
wurde vom Fraunhofer-<br />
Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in<br />
Erlangen sowie an der Friedrich-Alexander-<br />
Universität Erlangen-Nürnberg in Zusam-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Jriver<br />
16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 84