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AUDIO TEST Lautsprecher (Vorschau)

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Selbst unter Last überwiegen die geradzahligen<br />

Verzerrungsprodukte. Das ist klanglich sehr gut<br />

Der Blick ins Innere zeigt die Dual-Monoblock-Bauweise des A5. Links und rechts unten befinden sich<br />

die beiden Ringkerntrafos, dazwischen die Gleichrichter. Oben: die beiden Endstufen mit Kühlkörper<br />

eine gemessene Leistung von 85 Watt (W)<br />

an 8 Ohm zur Verfügung. An allen Stellen<br />

zeigen die Messwerte ein Höchstmaß an<br />

technischer Reife. Die erfassten Werte entsprechen<br />

den Herstellerangaben oder sind<br />

sogar besser, je nachdem, ob die symmetrischen<br />

oder unsymmetrischen Eingänge<br />

genutzt wurden. Besonders bemerkenswert<br />

ist das ausgezeichnete geringfügige<br />

Übersprechen zwischen den Stereokanälen,<br />

welches bei der Verwendung der XLR-Eingänge<br />

nur bei weit unter –95 Dezibel (dB)<br />

bei 10 Kilohertz stattfindet. Der Anteil der<br />

harmonischen Verzerrungen nimmt keinerlei<br />

Einfluss auf die klanglichen Ergebnisse,<br />

genauso wenig wie die Differenzton-Verzerrungsanteile<br />

(DFD), die bei 10 W Leis tung an<br />

8 Ohm mit einem Anteil von –80 dB kaum<br />

Einfluss nehmen. Möchte man Worte finden<br />

für den Klang eines Verstärkers, könnte<br />

der A5 als Freund schillernder Klangfarben<br />

und komplexer musikalischer Strukturen<br />

betitelt werden. Der Skeptiker möchte natürlich<br />

genauer wissen, was gemeint ist. Ich<br />

meine, wo andere Verstärker etwas dicker<br />

auftragen, um mit Bass und Fülle zu beeindrucken,<br />

bleibt der A5 vornehmer Realist<br />

und wird kein schwelgerischer Romantiker.<br />

So liefert dieser Verstärker sehr präzise und<br />

trockene Bassimpulse, die Instrumenten<br />

mit einem besonders tiefen Grundtonbereich<br />

auch greifbare Plastizität verleihen.<br />

Gesangsstimmen wirken klar ohne Trägheit<br />

Diese ausgezeichnete Unterdrückung des Übersprechens<br />

belebt die räumliche Abbildung<br />

und weisen ein fein abgestimmtes Verhältnis<br />

für die Deutlichkeit von Sibilanten und<br />

Konsonanten auf. Hier und auch an anderer<br />

Stelle zeigt sich ein ausgezeichnetes Impulsverhalten,<br />

weil es nicht zu Überspitzungen<br />

kommt. Weder angezupfte Saiten noch<br />

das Anschlaggeräusch einer Kesselpauke<br />

bzw. eines Hi-Hat neigen dazu, spitz oder<br />

gar kühl zu klingen. Für die Lokalisierbarkeit<br />

einzelner Geräusche oder Instrumente<br />

in einem dichten Arrangement scheint dies<br />

ebenfalls von Vorteil zu sein, denn die akustische<br />

Bühne ist schon aufgrund der hervorragenden<br />

technischen Eigenschaften<br />

des Verstärkers bestens repräsentiert. Die<br />

Durchhörbarkeit des Stereoimages in Tiefe<br />

und Breite ist tadellos. Dichte Streichersätze<br />

klingen nicht zu glatt, sondern etwas luftig,<br />

weil das Verhältnis der geraden und ungeraden<br />

harmonischen Verzerrungsanteile des<br />

Verstärkers sehr wirkungsvoll dosiert ist. So<br />

ist es nicht verwunderlich, dass Blech- und<br />

Holzbläser mit lebendigen Klangfarben dargeboten<br />

werden. Damit zeigt sich auch die<br />

feindynamische Auflösung von der bes ten<br />

Seite. Was man beim A5 nicht erwarten<br />

darf: die Ausführung explosionsartiger,<br />

grobdynamischer Attacken an wirkungsgradschwachen<br />

<strong>Lautsprecher</strong>n. Dafür ist er<br />

zu sehr Feingeist und nicht Muskelprotz. So<br />

ist der A5 eine Empfehlung für bodenständige<br />

Musikliebhaber mit Sinn für Handarbeit<br />

in der Fertigung.<br />

Der Übertragungsbereich reicht weit über die<br />

Messgerätebandbreite von 80 kHz hinaus<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Quadral<br />

Aurum A5<br />

2 850 Euro<br />

453 × 130 × 345 mm<br />

13,3 kg<br />

www.aurumspeakers.com<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge – – 8 1 –<br />

Ausgänge – – – – –<br />

sonstige Anschlüsse<br />

vollisolierte <strong>Lautsprecher</strong>terminals<br />

Messdaten –20 dB vor Vollaussteuerung bei 1 W/8 Ohm<br />

Kopfhörer<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

Dynamik<br />

nach AES 17<br />

Übersprechen<br />

bei 10 kHz<br />

78 dB<br />

(98 dB@0 dBV)<br />

76 dB<br />

(98 dB@0 dBV)<br />

–84 dB<br />

THD+N 0,014 %<br />

THD+N Pegel<br />

–67 dBV<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

–80 dB<br />

(IEC60118/IEC60268)<br />

Frequenzgangabweichung<br />

(20 Hz – 20 kHz)<br />

Leistung (1 kHz Sinus@<br />

1 % THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

+/– 0,07 dB<br />

85 W an 8 Ohm<br />

· klangliches Verhalten<br />

· ausgezeichnete Unterstützung<br />

der akustischen Bühne<br />

· Schaltungsdesign und hervorragende<br />

digitale Steuerung analoger Parameter<br />

· keine<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 18/20<br />

Basswiedergabe 7/8<br />

Mittenwiedergabe 8/8<br />

Höhenwiedergabe 7,5/8<br />

Dynamik 7/8<br />

Neutralität 7,5/8<br />

Wiedergabequalität<br />

55/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

19,5/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

18/20<br />

Gesamt<br />

92,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Ausgezeichnet<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 65

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