AUDIO TEST Lautsprecher (Vorschau)
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So ein D/A-Wandler ist auch ein spezieller Audiocomputer im Kleinen, mit Chipsätzen, Speicherchips<br />
und DSPs. Der eigentliche Wandler von ESS reiht sich hier als Hybrid nahtlos ein<br />
statteten Rückseite. Auch hier finden<br />
sich wieder Funktionen, die den klassischen<br />
Hi-Fi-Anwender nur bedingt betreffen.<br />
Dazu zählen unter anderem die<br />
Wordclock*-Anschlüsse, um dem Wandler<br />
von einem externen Clock-Generator<br />
den Takt vorgeben zu lassen. In gleichem<br />
Maße kann auch der Mytek als hochwertige<br />
Clock für weitere digitale Audioprodukte<br />
dienen. Die digitalen Eingänge<br />
bedienen sich der kompletten Palette von<br />
S/P-DIF, AES/EBU*, Toslink, Firewire* und<br />
USB. Der asynchrone Firewire-Anschluss<br />
erlaubt eine direkte Verbindung mit einem<br />
Computer. Über die Schnittstelle überträgt<br />
der Wandler unter Verwendung des passenden<br />
Mytek-Treibers Audiosignale bis<br />
zu 192 kHz. Ähnlich verhält es sich mit der<br />
USB-2.0-Buchse, die ebenfalls asynchron<br />
arbeitet und mit einem eigenen Treiber<br />
192-kHz-Dateien vom Computer überträgt.<br />
Die zusätzliche USB-1.1-Schnittstelle kommt<br />
hingegen völlig treiberlos aus und unterstützt<br />
standardgemäß Auflösungen von 24<br />
Bit und 96 kHz – zu wenig, um im Konzert<br />
der neuen Möglichkeiten noch auf einem<br />
der vorderen Plätze zu spielen. An analogen<br />
Ausgängen bietet der DAC jeweils ein<br />
Cinch- und XLR-Ausgangspaar, das im Parallelbetrieb<br />
unterschiedliche Geräte bedienen<br />
kann. Über die symmetrischen Ausgänge<br />
lassen sich problemlos Aktivlautsprecher betreiben,<br />
die der Mytek analog geregelt ansteuert.<br />
Je nach Ausführung des Wandlers,<br />
der in einer Preamp- und Mastering-Version<br />
erhältlich ist, unterscheiden sich auch<br />
dessen Eingänge im Detail. Während die<br />
Preamp-Variante den namensgebenden regelbaren<br />
analogen Cinch-Eingang bietet, ist<br />
die Mastering-Variante mit einem digitalen<br />
S/P-DIF-DSD-Eingang ausgestattet. Besitzer<br />
eines professionellen SACD-Players wie z. B.<br />
dem Tascam DV-RA1000HD können das Signal<br />
so in ihrer reinsten DSD-Form via S-DIF<br />
übertragen. Der dafür beschäftigte Wandler<br />
ist der 32-Bit-Sabre-9018S von ESS, auf<br />
dessen Vielseitigkeit und klangliche Möglichkeiten<br />
auch andere namhafte Hersteller<br />
vertrauen. Bei seiner internen Schaltungstechnik<br />
fällt auf, dass ein Oszillatorquarz für<br />
einen hochstabilen Takt direkt an die Pins<br />
gelötet wurde.<br />
Interessanterweise ist der Aufwand der<br />
Netzteilschaltungen von Hi-Fi-Geräten,<br />
denen der Profiliga oft überlegen – auch<br />
wenn in diesem Fall die modernsten Low-<br />
Drop-Spannungsregler verwendetet werden<br />
und ein hochqualitativer Ringkerntrafo<br />
mit vorgeschalteter Netzfilterung zum<br />
Einsatz kommt. Die Ladekondensatoren<br />
befinden sich nahe am Wandler, an der<br />
analogen Ausgangsschaltung und am Chip<br />
des Kopfhörerverstärkers. Bemerkenswert<br />
ist der hohe Aufwand in der internen Signalverarbeitung.<br />
Jeder der beiden USB-<br />
Eingänge erhält seine eigene Verarbeitung,<br />
der 1.1-Anschluss findet über einen Texas-<br />
Instruments-Chip (TI) seinen Zugang zum<br />
digitalen Signalprocessing im Altera Cyclone<br />
III. Der 2.0-Anschluss wird wie bei<br />
manch anderem Konkurrenten galvanisch<br />
getrennt, mittels Cypress-Chipsatz und<br />
parallelem Xilinx-Spartan-Prozessor in der<br />
32-Bit-Datenwortverarbeitung unterstützt<br />
und dem Altera zugeführt. Natürlich erfolgt<br />
die Taktung hierbei asynchron. Beim Empfang<br />
des Firewire-400-Ports kommt ebenfalls<br />
ein TI-Chip zum Einsatz,<br />
die Weiterverarbeitung<br />
Die Mastering-Version bietet alles an Anschlussmöglichkeiten, was im Audiobereich gängig ist. Besonders wichtig sind aber die analogen Ausgänge, die<br />
hier in beiden Formaten vorliegen. Dieser Wandler kann auch mit DSD-Streams arbeiten, das ist fast einzigartig<br />
46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 84