AUDIO TEST Lautsprecher (Vorschau)
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Lexikon<br />
In den Hintergrund-, Wissens- und Testartikeln der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> finden Sie immer<br />
wieder Fachbegriffe, die durch kursive und fette Schriftart hervorgehoben sind.<br />
An dieser Stelle möchten wir diese erklären und mit Hintergrundinformationen zum<br />
besseren Verständnis der Themen beitragen.<br />
Abtastrate<br />
Die Abtastrate wird auch durch den<br />
englischen Begriff Samplingrate bezeichnet.<br />
Sie gibt an, wie oft das Signal<br />
bei der Analog-zu-Digital-Wandlung<br />
abgetastet wurde. Eine Abtastrate<br />
von 48 Kilohertz bedeutet, dass vom<br />
analogen Signal pro Sekunde 48 000<br />
„Proben“ genommen werden. An diesen<br />
Stellen wird also festgestellt, wie<br />
groß die Spannung des Signals ist.<br />
Das Ergebnis wird in digitalen Werten<br />
festgehalten. Je höher die Abtastrate,<br />
desto genauer lässt sich das<br />
Signal digital darstellen und bei der<br />
Analogwandlung wiederherstellen.<br />
Die Abtastrate muss mehr als doppelt<br />
so hoch sein wie die höchste darzustellende<br />
Frequenz. Bei 48 Kilohertz<br />
Abtastrate kann also eine maximale<br />
Tonhöhe von knapp 24 Kilohertz<br />
wiedergegeben werden.<br />
U<br />
Datenwortbreite<br />
Die Datenwortbreite wird auch als Bittiefe<br />
oder Bitauflösung bezeichnet. Sie<br />
beschreibt bei der Analog-zu-Digital-<br />
Wandlung, mit wie vielen binären Zahlenstellen<br />
die Amplitude eines analogen<br />
Signals digitalisiert werden soll.<br />
Das heißt, dass das analoge Signal zu<br />
bestimmten Zeitabständen abgetastet<br />
wird, wonach der dabei gemessene<br />
Pegel in Zahlenwerten abgespeichert<br />
werden kann. In der Hi-Fi-Branche<br />
begegnen wir meist Auflösungen mit<br />
16 oder 24 Bit. Die 16-Bit-Auflösung<br />
ist der festgelegte Standard der CD-<br />
Audio. Weil die Digitalisierung in<br />
Form von binären Zahlen erfolgt, hat<br />
die Konvertierung immer eine Anzahl<br />
möglicher Werte, die einer Potenz<br />
von zwei entspricht. Demnach ergeben<br />
sich bei 16 Bit 2 16 = 65 536 unterschiedliche,<br />
diskrete Zahlenwerte. Bei<br />
einem 24-Bit-Signal sind dies bereits<br />
2 24 = 16 777 216 Werte, also rund 16,8<br />
Millionen Stufen.<br />
t<br />
DSP<br />
DSP steht für Digital Signal Processor.<br />
Es handelt sich hierbei um einen Prozessor,<br />
der speziell für die Ausführung<br />
audiorelevanter Vorgänge konstruiert<br />
wurde. Im Gegensatz zu einem<br />
Hauptprozessor in einem Computer<br />
ist der DSP nicht dafür gedacht, alle<br />
Arten von Berechnungen zu übernehmen.<br />
Die optimierte Konstruktion<br />
und Arbeitsweise führt zu einer<br />
viel höheren Effizienz. Leistungsaufnahme<br />
und Wärmeabgabe sind<br />
dadurch minimiert.<br />
Ferrofluidkühlung<br />
Ferrofluide sind Flüssigkeiten, die auf<br />
ein elektrisches Feld reagieren. Sie bestehen<br />
aus magnetischen Nanopartikeln,<br />
die in einer Trägerflüssigkeit dispergiert<br />
sind. Unter Einwirkung eines<br />
magnetischen Feldes ändert die Flüssigkeit<br />
entsprechend der wirkenden<br />
Kräfte ihre Form, verlässt jedoch den<br />
flüssigen Aggregatzustand nicht. Als<br />
Kühlung kommen Ferrofluide beim<br />
<strong>Lautsprecher</strong>bau zum Einsatz. Bei dynamischen<br />
Wandlern kann der Raum<br />
zwischen Magnet und Schwingspule<br />
mit der Flüssigkeit gefüllt werden.<br />
Entstehende Wärme wird so besser<br />
abgeleitet, gleichzeitig wirkt sich die<br />
Flüssigkeit auf die Rückstellkraft aus,<br />
da sie träger ist als Luft.<br />
AES/EBU<br />
Diese Bezeichnung trägt eine Schnittstelle<br />
für digitale Audiosignale mit<br />
maximal zwei Kanälen. Sie kommt vorwiegend<br />
im professionellen Bereich<br />
zum Einsatz, da hier auch die symmetrische<br />
Signalübertragung über XLR-<br />
Kabel möglich ist.<br />
Güte (Equalizer)<br />
Die Güte gibt Auskunft über die Bandbreite<br />
eines Bandes im Equalizer. Sie<br />
wird oft auch als Q-Faktor bezeichnet<br />
und verhält sich umgekehrt proportional<br />
zur Bandbreite. Ein geringer<br />
Gütefaktor heißt also eine breitbandige<br />
Filterung, während ein großer<br />
Gütefaktor ein schmales Filterband<br />
mit sich bringt.<br />
Codec<br />
Codec ist ein Kunstwort aus codieren<br />
und decodieren. Ein Codec ist also ein<br />
bestimmtes Verfahren, das beispielsweise<br />
ein Audiosignal codieren kann,<br />
um Speicherplatz zu sparen. Dabei wird<br />
zwischen verlustbehafteten (Reduktion)<br />
und verlustfreien (Komprimierung)<br />
Codecs unterschieden. In beiden<br />
Fällen kommen mathematische Methoden<br />
zum Einsatz, die eine Speicherung<br />
der Daten in kürzerer Form ermöglichen.<br />
Bei verlustbehafteten Codecs<br />
werden zusätzlich psychoakustische<br />
Effekte ausgenutzt, um nicht hörbare<br />
Anteile komplett entfernen zu können.<br />
Firewire<br />
Firewire ist eine Datenschnitt stelle<br />
aus dem Hause Apple, die in ihren<br />
Grundzügen der USB-Schnittstelle ähnelt.<br />
Ursprünglich war der Anschluss<br />
im Videobereich, insbesondere bei<br />
Camcordern, weit verbreitet. Mittlerweile<br />
benutzen ihn jedoch auch<br />
viele Audio geräte wie Soundkarten<br />
oder Controller. Ein grundlegender<br />
Unterschied zum USB-Standard ist<br />
die leistungsstärkere Stromversorgung<br />
mit Maximalwerten von 33 Volt,<br />
1,5 Ampere und 48 Watt.<br />
Wordclock<br />
Um digitale Audiogeräte synchron zu<br />
halten, benötigen diese einen von den<br />
eigentlichen Audiodaten getrennten<br />
Grundtakt. Im Einzelbetrieb taktet<br />
sich jedes Gerät selbst, im Verbund mit<br />
mehreren Geräten kann es dabei jedoch<br />
zu Fehlern kommen. Deshalb gibt<br />
es externe Wordclock-Generatoren,<br />
die den Arbeitstakt für alle Geräte im<br />
Verbund vorgeben. So werden die Geräte<br />
synchron gehalten und Tonfehler<br />
(Glitches) verhindert.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2012 | www.audio-test.at