AUDIO TEST Lautsprecher (Vorschau)
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Ästhetik pur<br />
Sonus Faber Cremona M<br />
Wie oft wurde schon von Schönheit und Emotionen geschrieben, wenn es um Standlautsprecher<br />
geht? Ein interessantes Wechselspiel zwischen einem elektroakustischen<br />
Gerät und der Eleganz eines Musikinstrumentes entsteht. Wieso?<br />
VON JENS VOIGT<br />
Für den formschönen und stromlinienförmigen<br />
Standlautsprecher<br />
Cremona M stand das<br />
größte Modell der Cremona-<br />
Linie Pate, das Modell Elipsa. Das<br />
Konzept ist durchdacht, bietet es<br />
doch die Möglichkeit, von Stereo<br />
auf sich zukünftig ändernde sprüche für Surround aufzurüsten.<br />
Dabei bleibt das reizvolle optische<br />
Erscheinungsbild an allen Surround-round-<br />
Speakern erhalten. Sonus Faber be-<br />
Anschreitet<br />
in der baulichen Umsetzung<br />
des Korpus für die <strong>Lautsprecher</strong> er einen<br />
Weg, den auch Instrumentenbauer für<br />
Streichinstrumente nutzen. Mit selektierten dünnen Holzschichten, chten, die<br />
auch im Geigenbau die Schalldecke ldecke des<br />
Instruments bilden, werden die Gehäuse<br />
hand-<br />
gefertigt. Bei dem Cremona M werden bei mehrere dieser Schichten und massives<br />
da-<br />
Ahornholz in einer Sandwich-Bauweise auweise einander verbunden, um Gehäuseresonanzen<br />
zu unterdrücken. Es gibt an dieser Stel-<br />
mitle<br />
Parallelen zum Geigenbau, nur dass hier<br />
eine Resonanzkontrolle eingesetzt etzt wird, um<br />
den Klang gezielt zu beeinflussen, sen, und nicht,<br />
um Resonanzen gänzlich zu eliminieren. Die<br />
Cremona M erhalten in der internen Gehäusekonstruktion<br />
durch das Einbringen von bungen auf den Seitenwänden eine zusätzliche<br />
Schwingungskontrolle gegen unerwünschte<br />
Verstre-<br />
Resonanzen. Die Formgebung des Gehäuses<br />
gewährleistet zudem eine sehr gute ckung stehender akustischer Wellen im Korpus<br />
selbst. Zum Abschluss kommen für die verschiedenen<br />
angebotenen Öberflächendesigns<br />
nur ökologisch unbedenkliche Lacke<br />
Unterdrüzum<br />
Einsatz. Somit zeigen sich beste Eigenschaften<br />
für diesen 3-Wege-Bassreflexlautsprengen<br />
auf seiner<br />
cher, der zwei Bassreflexöffnungen<br />
Rückseite aufweist. Bei der oberen Öffnung<br />
handelt es sich um die Reflexöffnung für das<br />
Gehäusevolumen, das dem Hochtöner in Form<br />
eines 25 Millimeter (mm) großen Ringstrahlers<br />
dänischen Designs und dem Mitteltonchassis teltonchassis mit<br />
150 mm Durchmesser für den Resonator dient.<br />
Beide Chassis sind auf hohe Dynamik, beste lösung und gerings te nicht lineare Verzerrungen<br />
optimiert. Der Ringstrahler strahlt den Schall hauptsächlich<br />
an den beiden Rändern n des recht weichen<br />
Auf-<br />
Kalottenmaterials<br />
ab, weil die Schwingspule<br />
zwischen den beiden Ringen ansetzt. Damit<br />
bildet die Kalotte eine weiche Schwingeinheit<br />
mit großer Fläche und niedriger Resonanz-<br />
frequenz, woraus sehr gute Dynamik ei-<br />
genschaften resultieren. Der Mitteltöner be-<br />
steht aus einem<br />
Membranmaterial, das der<br />
Betrachtung nach einer Holzfaser-Zellulose-<br />
Membran entspricht und damit sehr gute<br />
innere Dämpfungseigenschaften mit-<br />
bringt. Der Antrieb und die größere Gum-<br />
misicke ermöglichen einen zusätzlichen<br />
Dynamikvorteil. Eine weitere Unterstüt-<br />
zung erhält<br />
die Hochmitteltongruppe<br />
durch eine nicht resonierende Frequenz-<br />
weiche 2. Ordnung, die im Phasen- und<br />
Gruppenlaufzeitverhalten optimiert ist<br />
und den Übergang zu den Tieftönern<br />
schafft. Die untere Öffnung dient<br />
dem Helmholtz-Resonator des größe-<br />
ren Gehäusevolumens der Cremona<br />
M, das durch die beiden 180-mm-<br />
Tieftöner in der Luftschwingung an-<br />
geregt wird. Die leichtgewichtigen<br />
Aluminium-Magnesium-Membranen<br />
besitzen eine hohe Partialdämpfung<br />
und ihre fest stehenden Konuskonstruktionen<br />
dienen der Wärmeabfuhr<br />
der Schwingspule. Durch weitere<br />
Optimierungen an den Chassis<br />
wird die Luftkompression hinter<br />
den Membranen, die sich gegen<br />
den <strong>Lautsprecher</strong>korb richtet, vermindert.<br />
Weiterhin sorgen vier<br />
verstellbare Spikes an massiven<br />
Stahlelementen für eine Körperschallentkopplung.<br />
An den <strong>Lautsprecher</strong>terminals,<br />
die so griffig<br />
sind wie Stimmwirbel, kennt<br />
Sonus Faber Cremona M<br />
die Anschlussfreudigkeit kaum<br />
Grenzen. Und die Performance?<br />
Die beste akustische<br />
AUSGABE 3.2012<br />
Bühne ergibt sich bei diesen<br />
<strong>Lautsprecher</strong>n in der Stereodreieck-Aufstellung,<br />
denn so<br />
überzeugen die Ringstrahler<br />
auf „Achse“ gehört besonders.<br />
Es gibt kein musikalisches Genre,<br />
dass von dem Cremona M nicht<br />
plastisch und emotional anre-<br />
gend klanglich in Szene gesetzt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sonus Faber<br />
76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2012 | www.audio-test.at