AUDIO TEST Lautsprecher (Vorschau)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sie verfügen jeweils über ei-<br />
nen Durchmesser von 145<br />
Millimetern, einen fest stehenden<br />
Phase-Plug und belastbare<br />
ar Gummisicken. Ihr<br />
Übertragungsbereich<br />
wurde<br />
über<br />
eine Tiefensperre so<br />
begrenzt, dass Membranauslenkung<br />
und nutzbarer Wirkungsgrad<br />
optimal mit dem<br />
Bassreflexgehäusevolumen<br />
interagieren. Damit die beiden<br />
Chassis, die schon aufgrund<br />
ihrer schiefwinkligen<br />
Flächen ausgezeichnete resonanzoptimierte<br />
Gehäuse<br />
darstellen, nicht mit ihrer<br />
mechanischen<br />
Energie<br />
zusätzlich belastet werden,<br />
sind sie miteinander<br />
verbunden. Ein Blick in<br />
die Reflexöffnung zeigt<br />
die massive Aluminiumverbindung.<br />
Damit<br />
hat es MBL geschafft,<br />
in einem kompakten<br />
Gehäuse mit einem<br />
Innenvolumen von 20<br />
Litern einen fast linearen Bass in<br />
unserenn Hörraum abzustrahlen.<br />
Da<br />
unser Hörraum über eine<br />
veränderliche erli akustische Gestal-<br />
tung verfügt, war es möglich,<br />
für<br />
den Radialstrahler einige<br />
Optimierungen<br />
vorzunehmen,<br />
die für jeden Radialstrahler individuell<br />
l vorgenommen werden<br />
sollten (siehe Kasten: „Zum Ver-<br />
ständniss<br />
des Radialstrahlers“).<br />
Den klanglichen und räumlichen<br />
Eigenschaften wurde damit ad-<br />
äquat Rechnung getragen und<br />
selbst st das Mess ergebnis des<br />
Übertragungsbereiches<br />
der mbl 120 bestätigt<br />
die akustischen Anstrengungen.<br />
Um es<br />
12 dB<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Erstaunlich: Mit Einfluss unserer optimierten Raumakustik zeigt sich ein sehr ausgeglichener Verlauf<br />
vorwegzunehmen: Am beeindruckendsten<br />
war die Performance bei jeglicher Art konzertanter<br />
Musik. Die Leichtigkeit, mit der sich<br />
die akustische Bühne zwischen den beiden<br />
Strahlern und auch davor bzw. dahinter ausbreitet,<br />
ist einfach eine Erfahrung wert. Der<br />
eigentliche Ort der Schallentstehung ist fast<br />
nicht an den mbl 120 auszumachen. In unseren<br />
Testmusiken bewegte sich die Stepptänzerin<br />
sehr gut lokalisierbar in die Tiefe<br />
der Theaterbühne und wieder zurück bis an<br />
den Bühnenrand. Die bebende Resonanz des<br />
Bühnenbodens war noch sehr gut vernehmbar,<br />
genauso wie die organisch erklingenden<br />
gezupften Saiten der Flamenco gitarre. Es<br />
stellt sich ein entspann ter Hörgenuss ein,<br />
weil es keinerlei Schärfen im Klangbild gibt.<br />
Schließlich wird das Abstrahlverhalten mit<br />
steigender Frequenz nicht so gebündelt, wie<br />
es bei vielen anderen <strong>Lautsprecher</strong>n der Fall<br />
ist. Damit bekommt ein Gesangsvortrag einer<br />
Sopranistin einen ganz realistischen und<br />
nicht zum Verzerren neigenden Ausdruck.<br />
Auch das Cembalospiel wirkt real und plastisch,<br />
ohne dass die Federkiele einen deutlichen<br />
Geräuschanteil erhalten. Anzumerken<br />
ist, dass Instrumente mit einem markanten<br />
Eigenklang, wie Flügel, Holzbläser und Streicher,<br />
je nach den Einflüssen der Raumreflexionen<br />
auf Verfärbungen im Grundton reagieren.<br />
Hier gilt es, die Aufstellung der mbl<br />
zu korrigieren, bis der Effekt unbedeutend<br />
wird. Das Gleiche gilt auch für bestimmte<br />
Kinoatmosphären wie Regen oder Tiergeräusche<br />
z. B. einer Grille, da der Abgleich<br />
mit den Hörerfahrungswerten schnell Abweichungen<br />
aufdeckt. Bei einer Sinfonie hingegen<br />
stellt sich schnell der bekannte Effekt<br />
der Räumlichkeit ein, so, als ob der Sitzplatz<br />
auf den besten Plätzen im Saal gewählt wurde.<br />
Die Lokalisierbarkeit der Instrumentengruppen<br />
bleibt dabei sehr schön erhalten.<br />
Das liegt auch an dem sehr guten Impulsverhalten<br />
der 120er, das ohne Überspitzungen<br />
oder deutlich wahrnehmbare Verschleppungen<br />
stattfindet. Dies zeigt sich in rund<br />
ausklingenden Kesselpauken oder in warm<br />
und trotzdem im Obertonbereich strahlenden<br />
Blechbläsern. An dieser Stelle muss<br />
erwähnt werden, dass der mbl 120 nach<br />
einem leistungsstarken Verstärker verlangt.<br />
Der Kennschalldruck macht glücklicherweise<br />
keine realistische Klangreproduktion aus,<br />
doch für die Abbildung von dynamischen<br />
Ereignissen muss der Verstärker schnell und<br />
stabil auf erhöhte Leistungsanforderungen<br />
reagieren können. Der Impedanzverlauf<br />
der 120er kennt keine tiefen Einbrüche, er<br />
kann aber manchen Verstärker fordern.<br />
Gute Partner bei uns waren der NAD M3e<br />
und die Monoblockendstufe B.M.C. Audio<br />
M1. MBL bietet natürlich auch seine eigenen<br />
optimierten Verstärker C51 und C21 an –<br />
die Auswahl treffen Sie.<br />
Einer der beiden Tieftöner, die sich hinter den seitlichen Abdeckungen<br />
verbergen. Der Phase-Plug ist fest stehend<br />
Anschlüsse gibt es mehrere. Diese hier sind direkt auf der Rückseite der<br />
120er angebracht. Der Standfuß bietet alternativ eigene an<br />
Bilder: Auerbach Verlag, MBL<br />
72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2012 | www.audio-test.at