eb - Elektrische Bahnen Axel Schuppe, Verband der Bahnindustrie (Vorschau)
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<strong>Bahnen</strong>ergieversorgung<br />
Nachhaltige 16,7-Hz-<strong>Bahnen</strong>ergieversorgung<br />
<strong>der</strong> DB mit erneuerbaren Energien<br />
Birgit Carlstaedt, Frankfurt am Main<br />
Die Deutsche Bahn (DB) setzt die Strategie fort, ihren elektrischen Zugbetri<strong>eb</strong> mit Erneuer baren Energien<br />
zu versorgen. Dazu wurden die technischen Möglichkei ten und die wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
für die Varianten Zertifikate handel, Einkauf physikalisch einwandfrei Erneuerbarer Energien und <strong>der</strong>en<br />
Durchleitung zu Frequenzumwandlern sowie 16,7-Hz-Direkt er zeugung und -einspeisung untersucht.<br />
SUSTAINABLE 16.7 HZ TRACTION POWER SUPPLY OF DB WITH RENEWABLE ENERGIES<br />
Deutsche Bahn (DB) continues to power its electrically operated trains with renewable energies.<br />
For this purpose, the technical possibilities and economic effects were investigated for the variants<br />
certificate trading, purchase of physically cleanly renewable energies and their passage to frequency<br />
converters, and 16.7 Hz direct generation and infeed.<br />
L’ALIMENTATION ÉLECTRIQUE DURABLE 16,7 HZ DE LA DB GRÂCE AUX ÉNERGIES RENOUVELABLES<br />
Les chemins de fer allemands (DB) poursuivent leur stratégie de recourir aux énergies renouvelables<br />
pour assurer leur traction électrique. A cette fin, on a mis à l’étude les possibilités techniques et<br />
l’impact économique pour les variantes commerce de certificats, achat d’énergies renouvelables<br />
physiquement correctes et leur transmission à des convertisseurs de fréquence ainsi que la production<br />
directe et l’alimentation en courant 16,7 Hz.<br />
1 Einführung<br />
Der DB-Konzern erreicht in seinem Kerngeschäft auf<br />
<strong>der</strong> Schiene – entgegen dem allgemeinen Trend im<br />
Verkehrssektor – bereits seit mehr als zwanzig Jahren<br />
eindrucksvolle CO 2<br />
-Reduzierungen: <strong>der</strong> auf die<br />
Verkehrsleistung im Schienenverkehr bezogene CO 2<br />
-<br />
Ausstoß wurde im Vergleich zu 1990 bereits um über<br />
40 % gesenkt. Mit dem aktuellen Klimaschutzprogramm<br />
werden weitere ambitionierte Ziele gesetzt:<br />
Bild 1:<br />
Magisches Dreieck <strong>der</strong> Energiewirtschaft (Grafik: DB Energie).<br />
Bezogen auf die Verkehrsleistung sollen die CO 2<br />
-<br />
Emis sionen von 2006 bis 2020 um mindestens weitere<br />
20 % gesenkt werden. Diese unternehmerische<br />
Zielstellung wurde mittlerweile auf den Gesamtkonzern<br />
ausgeweitet. Damit umfasst das Ziel zur CO 2<br />
-<br />
Min<strong>der</strong>ung auch die mit Lkw, Flugzeug und Schiff<br />
erbrachte Trans portleistung <strong>der</strong> DB AG.<br />
Erh<strong>eb</strong>lichen Einfluss auf die Klimafreundlichkeit<br />
<strong>der</strong> Schiene hat die Strombeschaffung. Dabei spielen<br />
die erneuerbaren Energien eine zentrale Rolle.<br />
Im Jahr 2011 lag <strong>der</strong> Anteil erneuerbarer Energien<br />
an <strong>der</strong> Bahnstromversorgung bei 21,8 % und damit<br />
über dem Anteil im öffentlichen Strommix und vor<br />
allem weit höher als bei allen ande ren Verkehrsträgern.<br />
Bis zum Jahr 2020 wird ein Anteil von 35 % angestr<strong>eb</strong>t.<br />
Für das Jahr 2050 verfolgt die DB die Vision<br />
eines CO 2<br />
-freien Schienenverkehrs.<br />
Für die Energiewirtschaft und somit für die Beschaffungsstrategie<br />
<strong>der</strong> DB Energie GmbH lässt<br />
sich ein Dreiklang formulieren, welcher oft als das<br />
„magische“ Dreieck <strong>der</strong> Energiewirtschaft bezeichnet<br />
wird. Die strategische Ausrichtung im Spannungsfeld<br />
<strong>der</strong> Kriterien Versor gungs sicherheit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit sind<br />
auch für die <strong>der</strong>zeitige und zukünftige Energieversorgung<br />
<strong>der</strong> DB aus schlagg<strong>eb</strong>end (Bild 1). Angesichts<br />
<strong>der</strong> bestehenden klimapolitischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
muss <strong>der</strong> bereits heute schon hohe<br />
Anteil an CO 2<br />
-freier Energieträger erhalten und<br />
weiter ausg<strong>eb</strong>aut werden.<br />
30 111 (2013) Heft 1