eb - Elektrische Bahnen Axel Schuppe, Verband der Bahnindustrie (Vorschau)
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<strong>Bahnen</strong>ergieversorgung<br />
2 Varianten<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, regenerativ erzeugten<br />
Strom zur Deckung des Bahnbedarfs zu nutzen<br />
(Bild 3).<br />
2.1 Variante 1: Einsatz von Grünstrom-<br />
Zertifikaten,<br />
Hier wird virtuell die regenerative Erzeugung eines<br />
an<strong>der</strong>en Marktpartners mittels eines <strong>der</strong> im Rahmen<br />
<strong>der</strong> EU-Gesetzge bung zur Verfügung stehenden Instrumente<br />
erworben. Die am Markt existierenden<br />
Produkte unterscheiden sich im Hinblick auf die physikalische<br />
Nachweisbarkeit des vollzogenen Transfers<br />
und – damit korrespondierend – im Preis. Die<br />
physika lische Beschaffung wird nicht tangiert; die<br />
Vergrünung erfolgt nachträglich.<br />
2.2 Variante 2: Grünstrom über das<br />
50-Hz-Netz<br />
Die erworbene, regenerativ erzeugte Energie gelangt<br />
über das 50-Hz-Netz via Umrichter in das Bahnstromnetz.<br />
Die Ein speisung erfolgt in einen <strong>der</strong> Bilanzkreise<br />
<strong>der</strong> DB Energie. Für die Bahn bedeutet das, dass sie<br />
für den Transport <strong>der</strong> bezogenen regenerativen Energie<br />
das Netz <strong>der</strong> 50-Hz-Netzbe treiber benutzt und<br />
den Strom bis zum vorgesehenen Einspeise punkt<br />
durchleitet. Die Steuerung des 16,7-Hz-Netzes wird<br />
somit nicht beeinflusst.<br />
2.3 Variante 3: Direkteinspeisung in das<br />
16,7-Hz-Netz<br />
Hier speist eine regenerative Anlage direkt in das<br />
Bahnstromnetz ein. In diesem Fall wird regenerativer<br />
16,7-Hz-Strom direkt an <strong>der</strong> Anlage erzeugt. Die<br />
Frage <strong>der</strong> Weiterverteilung <strong>der</strong> Energie im DB Energie<br />
eigenen Netz bei bestmöglicher Begrenzung <strong>der</strong><br />
Transportverluste und das Management <strong>der</strong> geg<strong>eb</strong>enenfalls<br />
unsteten Einspeisung liegt im Verantwortungsbereich<br />
<strong>der</strong> DB Energie.<br />
3 Bewertungen<br />
3.1 Basiskriterien<br />
Alle Varianten haben ihre Stärken und Schwächen.<br />
Letztendlich geht es darum, die drei Varianten in einem<br />
ausgewogenen Kriterien-Set zu analysieren, um<br />
sie im Hinblick auf die Zielsetzungen Versorgungssicherheit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit<br />
bewerten zu können.<br />
Im Folgenden wird das Vorgehen <strong>der</strong> strategischen<br />
Analyse, welche Entscheidungsbasis für die<br />
Fixierung des Anteils von 35 % erneuerbarer Energien<br />
im Bahnstrommix bis 2020 als Unterneh mens ziel<br />
gedient hat, erläutert.<br />
Zur Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien<br />
im Bahnstrommix stehen grundsätzlich folgende<br />
Instrumente zur Verfügung (Tabelle 1).<br />
TABELLE 1<br />
Vergrünungsvarianten für <strong>Bahnen</strong>ergieversorgung (Bild 3).<br />
Art und Weise<br />
<strong>der</strong> Vergrünung<br />
virtuell<br />
Grünstrom-Zertifikatehandel,<br />
gesetzlich geregelte Trennung<br />
zwischen grüner Herkunft<br />
und physikalischer Lieferung<br />
physikalisch<br />
physikalische Lieferung aus On- o<strong>der</strong> Off-shore Windkraft,<br />
Lauf- o<strong>der</strong> Speicherwasserkraft, Biomasse<br />
per Umwandlung 50 Hz/<br />
16,7 Hz gekoppelter Bilanzkreis<br />
Direkterzeugung und<br />
-einspeisung 16,7 Hz<br />
geografische Herkunft weltweit Europa Deutschland Europa Deutschland<br />
TABELLE 2<br />
Bewertung <strong>der</strong> Variante 3 im ersten Schritt.<br />
• positiv<br />
◦ negativ<br />
Direkterzeugung und<br />
-einspeisung 16,7 Hz<br />
technische Realisierbarkeit<br />
Verbrauchernähe<br />
Anlagenverfügbarkeit<br />
und<br />
Skalierbarkeit<br />
Investitionen<br />
und<br />
Kapitalkosten<br />
Umsetzbarkeit<br />
Windkraft on-shore<br />
Wasserkraft Deutschland<br />
Biomasse<br />
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32 111 (2013) Heft 1