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BAHN EXTRA ICE: Superzug mit Schattenseiten (Vorschau)

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Schwerpunkt: <strong>ICE</strong>-Typen<br />

Seit 2007 kommen 406 auch nach Paris (Foto im Gare de l’Est); für den Frankreichverkehr wurden<br />

sechs <strong>ICE</strong> 3M aufwendig zu <strong>ICE</strong> 3 MF umgerüstet<br />

Helmut Scheiba<br />

Im Mai 2009 legt 406 052 im belgischen Verviers einen Zwischenstopp ein. Der Zug der Niederländischen<br />

Staatsbahnen trägt auf der Nase <strong>mit</strong>tlerweile den Schriftzug „HiSpeed“ Marcus Henschel<br />

<strong>ICE</strong> 3M (Baureihe 406)<br />

Im August 1994 bestellte die DB AG bei der<br />

Fahrzeugindustrie neben den 37 Einsystemzügen<br />

der <strong>ICE</strong>-3-Bauart (Baureihe 403) eine<br />

Mehrsystemvariante „<strong>ICE</strong> 3M“ für den internationalen<br />

Einsatz. 13 Garnituren wurden als<br />

Viersystemzüge bestellt; außer im deutschen<br />

Wechselstromnetz <strong>mit</strong> 15 kV/16,7 Hz sollten<br />

sie auch <strong>mit</strong> dem Wechselstromsystem<br />

25 kV/50 Hz (auf französischen Neubaustrecken)<br />

sowie 1,5-kV- und 3-kV-Gleichstrom<br />

(auf Altbaustrecken in Frankreich, Belgien bzw.<br />

den Niederlanden) fahren können. Neben den<br />

antriebstechnischen Zusatzausrüstungen mussten<br />

die umfangreichen Sicherheitsbestimmungen<br />

der Nachbarbahnen berücksichtigt werden.<br />

Die ebenfalls angedachten Zweisystem- (Baureihe<br />

404) und Dreisystem-Varianten (Baureihe<br />

405) wurden hingegen nicht realisiert.<br />

1995 schlossen sich die Niederländischen<br />

Staatsbahnen (Nederlandse Spoorwegen, NS)<br />

<strong>mit</strong> einem Auftrag über vier weitere Züge an,<br />

die in einem gemeinsamen Fahrzeugpool <strong>mit</strong><br />

den deutschen 406 auf der Linie Amsterdam<br />

– Köln – Frankfurt (Main) zum Einsatz kommen<br />

(406 051-054 ff.). Die Züge werden<br />

ebenfalls in Frankfurt (Main) gewartet.<br />

Unterschiede zum 403<br />

Die 406 unterscheiden sich für den Außenstehenden<br />

nur in wenigen Details von den 403-<br />

Triebzügen. Auffälligster Unterschied ist die<br />

Ausrüstung <strong>mit</strong> sechs Stromabnehmern dreier<br />

verschiedener Ausführungen, die sich über den<br />

Mittelwagen befinden. Im Innenraum mussten<br />

einige Sitzplätze der Trafowagen (406.1 und<br />

406.6) für zusätzliche Schaltschränke zur Aufnahme<br />

weiterer Mehrsystemkomponenten entfallen.<br />

Innenraum und Wagenanordnung der<br />

406 entsprechen sonst genau den 403.<br />

Die 406 wurden zunächst zeitgleich <strong>mit</strong> den<br />

403 ausgeliefert und fuhren anfangs in 403-Plänen.<br />

Am 23. Oktober 2000 nahmen DB und NS<br />

den <strong>ICE</strong>-Verkehr Amsterdam – Frankfurt<br />

(Main) auf, wobei die Züge die Grenze bei Emmerich<br />

ohne Systemhalt überfahren. Hierbei<br />

werden die DB-406 und NS-406 in gemeinsamen<br />

Plänen verwendet. Die niederländischen<br />

Züge unterschieden sich anfangs von den DB-<br />

Zügen durch den seitlichen „Restaurant“-Schriftzug<br />

(statt „BordRestaurant“ bzw. „BordBistro“)<br />

und das blaue NS-Logo auf der Front. 2008 wurde<br />

das NS-Logo durch einen „HiSpeed“-Schriftzug<br />

ersetzt. Ab dem Winterfahrplan 2002 bedienten<br />

die 406 auch die Relation Frankfurt<br />

(Main) – Köln – Bruxelles (B), wobei sie mangels<br />

Zulassung für die Neubaustrecke bis 2004 das<br />

alte Streckennetz in Belgien befuhren. In Belgien<br />

sind die Züge auf 250 km/h begrenzt.<br />

2006/2007 wurden die Züge 005, 006, 008,<br />

009, 012 und 013 bei Bombardier in Hennigsdorf<br />

für den Einsatz auf der Linie Frankfurt – Mannheim<br />

– Paris angepasst und als 406 080–085 ff.<br />

neu nummeriert. Diese Bauart wird als <strong>ICE</strong> 3MF<br />

bezeichnet. Seit dem 10. Juni 2007 kommen die<br />

Züge planmäßig nach Paris, wobei sie in Frankreich<br />

320 km/h fahren dürfen. Einsätze durch den<br />

Eurotunnel nach London sind ab 2015 geplant.<br />

Der Bestand an einsatzfähigen <strong>ICE</strong> 3M liegt<br />

bei 16 Einheiten. Die dünne Fahrzeugreserve<br />

und gelegentliche technische Probleme sorgten<br />

dafür, dass einige Leistungen Frankfurt (Main)<br />

– Paris von TGV übernommen wurden.<br />

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