BAHN EXTRA ICE: Superzug mit Schattenseiten (Vorschau)
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<strong>ICE</strong>-Start 1991<br />
Gegensätze: 1991 begleiten einige Pannen den <strong>ICE</strong>-Dienst, auf einer<br />
Werbetafel in Hamburg Hbf ist die Rede von der „lahmen Ente“ ...<br />
... und 2013 scheint der Einsatz wegen geringer Fahrzeugreserven so<br />
umfassend, dass eine Wäsche unterbleibt (Strecke Münster – Lünen)<br />
Im Verkehr zur Expo 2000 verdienen sich die neuen <strong>ICE</strong> 3 ihre ersten<br />
Sporen (Hannover Messebahnhof, August 2000)<br />
Malte Werning<br />
Als aufblasbarer Werbeträger macht der <strong>ICE</strong> 1992 auf die BahnCard<br />
aufmerksam<br />
Volker Emersleben, Heiko Focken (l.o.), Markus Behrla (r.o.)<br />
gab 1991 rund 18 Millionen DM für die Werbekampagne<br />
rund um den <strong>ICE</strong> aus. Tatsächlich<br />
verkürzte sich die Reisezeit zwischen<br />
Hamburg und Frankfurt (Main) um 62 Minuten<br />
oder zwischen Hamburg und Stuttgart<br />
– unter Nutzung der Neubaustrecken Hannover<br />
– Kassel – Fulda bzw. Mannheim –<br />
Stuttgart – um 115 Minuten, doch auf dem<br />
Bestandsnetz gab es kaum Verbesserungen. So<br />
gewann der <strong>ICE</strong> auf der kurvenreichen Filstalbahn<br />
zwischen Ulm und Stuttgart gegenüber<br />
den TEE- oder InterCity-Zügen nur um<br />
die fünf Minuten.<br />
Da erst 14 <strong>ICE</strong>-Garnituren abgeliefert<br />
waren, konnte 1991 nur eine der beiden geplanten<br />
Linien, die <strong>ICE</strong>-Linie 6 Hamburg-<br />
Altona – Hannover – Göttingen – Kassel-<br />
Wilhelmshöhe – Fulda – Frankfurt (Main) –<br />
Mannheim – Stuttgart – Augsburg – München<br />
in Betrieb genommen werden. Immerhin<br />
fuhren die Züge im Stundentakt, beide<br />
Neubaustrecken (Hannover – Fulda und<br />
Mannheim – Stuttgart) wurden in das <strong>ICE</strong>-<br />
System integriert.<br />
1992 folgten 29 <strong>ICE</strong>-Züge, und so wurde<br />
die IC-Linie 4, Hamburg-Altona – bzw. Bremen<br />
– Hannover – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe<br />
– Fulda – Würzburg – Nürnberg<br />
– Augsburg – München, am 31. Mai vollständig<br />
auf <strong>ICE</strong> umgestellt. Auf der IC-Linie 3 verkehrten<br />
erste <strong>ICE</strong>, so dass am 27. September<br />
1992 der erste <strong>ICE</strong> fahrplanmäßig in Basel<br />
STICHWORT: <strong>ICE</strong>-SPRINTER<br />
Bereits ein Jahr nach dem Beginn des <strong>ICE</strong>-<br />
Betriebs, ab 1. Juni 1992, verkehrte auch<br />
der erste „<strong>ICE</strong> Sprinter“ zwischen Frankfurt<br />
(Main) und München. Mit nur einem Zwischenhalt<br />
in Mannheim und unter Umfahrung von<br />
Stuttgart Hbf auf der Güterstrecke Stuttgart-<br />
Untertürkheim – Kornwestheim brauchte der<br />
hauptsächlich für Geschäftsreisende gedachte,<br />
reservierungs- und zuschlagpflichtige<br />
Zug zwischen den beiden Metropolen knapp<br />
SBB eintraf. Zum Fahrplanwechsel am 23. Mai<br />
1993 wurde die <strong>ICE</strong>-Linie 3 neu im Stundentakt<br />
eingerichtet: Hamburg-Altona – Hannover<br />
– Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe –<br />
drei Stunden. In der Folge kamen weitere<br />
Sprinter-Strecken hinzu, unter anderem Frankfurt<br />
(Main) – Hamburg (1993), Köln – Berlin<br />
und Köln – Hamburg (1994), Köln – Stuttgart<br />
(2005), Köln – München (2006). Aber es wurden<br />
auch Sprinter mangels Nachfrage eingestellt:<br />
Köln – Stuttgart (2006), Köln –<br />
München (2007). Die Sprinter trugen Namen,<br />
zum Beispiel „Hanse-Sprinter“, „Main-Sprinter“<br />
oder „Börse-Sprinter“.<br />
Im Fahrplanjahr 2013 gibt es drei Sprinter-Linien <strong>mit</strong> sieben Zügen, die im Vor- oder Nachlauf auch als<br />
„normale“ <strong>ICE</strong> verkehren:<br />
Zugnr. Startbhf. Zeit Zwischenhalte Zielbhf. Zeit Verkehrstage eFz<br />
1091 Berlin 06:08 nonstop Frankfurt 09:42 Mo – Fr <strong>ICE</strong> 1<br />
1093 Berlin 18:05 nonstop Frankfurt 21:42 Mo – Fr, So <strong>ICE</strong> 1<br />
1096 Frankfurt 06:14 nonstop Berlin 09:53 Mo – Fr <strong>ICE</strong> 1<br />
1090 Frankfurt 18:13 Hannover Berlin 21:56 Mo – Fr, So <strong>ICE</strong> 1<br />
1094 Hamburg 06:12 Essen, Düsseldorf Köln 09:41 Mo – Do <strong>ICE</strong> 2<br />
1095 Köln 06:16 Düsseldorf, Duisburg, Hamburg 09:45 Mo – Do <strong>ICE</strong> 2<br />
Essen<br />
1097 Hamburg 06:05 Hannover Frankfurt 09:28 Di – Fr <strong>ICE</strong> 1<br />
Mit Zug 1090 ist eine Verbindung nach Hamburg <strong>mit</strong> Umsteigen in Hannover möglich. Die Zugnummer<br />
1096 gibt es lediglich montags, sonst 1092. Interessanterweise fahren die Züge heute durchweg <strong>mit</strong> den<br />
„langsameren“ <strong>ICE</strong>-Typen und nutzen auch nicht die schnellsten Streckenabschnitte (die für 300 km/h zugelassenen<br />
Neubaustrecken). Ein regulärer <strong>ICE</strong> 3 macht also mehr Tempo als ein Sprinter. HBS/MHZ<br />
Frankfurt (Main) – Mannheim – Karlsruhe.<br />
Zum gleichen Termin fuhren erstmals <strong>ICE</strong>-<br />
Züge nach Berlin, allerdings wegen fehlender<br />
Elektrifizierung und Bauarbeiten am Bahnhof<br />
<strong>BAHN</strong> <strong>EXTRA</strong> 4/2013<br />
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