BAHN EXTRA ICE: Superzug mit Schattenseiten (Vorschau)

Einsatz
Im Juli 1999 passiert der fünfteilige ICE-T
mit Endwagen 415 083 als ICE 185 die
Rheinfälle bei Schaffhausen. Der Verkehr
mit ICE-Neigezügen in die Schweiz wurde
von der DB im Frühjahr 2010 nach diversen
Problemen aufgegeben. Rechts unten:
Broschüren aus der ICE-Anfangszeit
M. Inderst (o.), Slg. Focken (u.l.), Archiv GM (u.r.)
Ein niederländischer ICE 3M im nächtlichen Kölner Hauptbahnhof; die Mehrsystemzüge bedienen
gemeinsam mit der DB-Baureihe 406 die Strecke Frankfurt – Amsterdam Zeno Pillmann (2)
Seit Eröffnung der Neubaustrecke Köln – Rhein/Main rollen nicht mehr viele Fernreisezüge
durchs Rheintal; zu ihnen zählen die ICE der Linie Dortmund – Wien, im Bild in Bacharach
STICHWORT: NACHT-ICE
Es gibt inzwischen einige ICE, die in der
Nacht verkehren und für die Benutzung
durch Fahrgäste zugelassen sind: Dabei handelte
es sich ursprünglich um notwendige
„Überführungsfahrten“, damit die mehrtä -
gigen Fahrzeugumläufe quer durch ganz
Deutschland „rund werden“ und die ICE-Fahrzeuge
regelmäßig das ICE-Werk erreichen, das
auf die entsprechende Baureihe spezialisiert
ist. Teilweise decken diese Züge aber auch für
Wochenend-Pendler interessante Relationen
ab und stellen letzte Spätverbindungen bzw.
erste Frühverbindungen dar.
Nacht-ICE sind z. B. ICE 619, freitags und
samstags von Dortmund / Köln (22:55 Uhr
ab) über Frankfurt (Main) und Stuttgart nach
München (05:20 Uhr an), ICE 618, montags
von München (00:38 Uhr ab) bzw. täglich von
Stuttgart (03:05 Uhr ab) nach Köln (07:05
Uhr an) – Essen (08:02 Uhr an) – Dortmund
(08:21 Uhr an). Oder auch ICE 271, montags
von Hamburg (00:25 Uhr ab) über Frankfurt
(Main) und Basel SBB nach Interlaken Ost
(10:57 Uhr an).
Die Nacht-ICE fahren auch manchmal „Umwege“:
Das Zugpaar ICE 618/619 verkehrt
über Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen,
weil die Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart
in der Nacht für den Güterverkehr reserviert
ist. Ebenso fährt der ICE 271 über Bad
Hersfeld anstatt über den Schnellfahrstrecken-Abschnitt
Göttingen – Fulda. Diese langsamere
Führung ist aber auch im Sinne der
Fahrgäste, damit der Zug nicht zu früh in Köln
bzw. München oder der ICE 271 nicht zu früh
in Frankfurt (Main) bzw. Interlaken Ost ist.
Zoo über Michendorf nach Berlin-Lichtenberg
im Ostteil der Stadt. Zum Bahnhof Zoo fuhren
Dieselzüge als Shuttle. Später wurde die
ICE-Linie 6 vom Endpunkt Hamburg-Altona
zweistündlich zum Bahnhof Zoo verlegt, zunächst
über Magdeburg, ab 1998 über die
Schnellfahrstrecke Hannover – Berlin, so dass
Berlin seinen ersten planmäßigen ICE-Halt
bekam und der provisorische ICE-Bahnhof
Michendorf entfiel. Im Fahrplan 1992/93
wurde auch Bremen regulärer ICE-Halt, indem
einzelne Züge der Linien 4 und 6 abweichend
vom Endhalt Hamburg-Altona bzw.
Berlin nach Bremen fuhren. Am 23. Mai 1993
nahm das ICE-Werk München als zweites Betriebswerk
nach Hamburg-Eidelstedt den Betrieb
auf, und ab 8. März 1994 fuhren ICE
zwischen Köln und Berlin. Ab 25. September
1994 wurde Dresden über Berlin täglich von
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