diss_SCHWAIGER.pdf - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
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3.5 Polymere<br />
Die Positionsbestimmung eines Kolloides innerhalb eines Bildes erfolgt durch die<br />
nichtlineare Anpassung der ortsaufgelösten Grauwerte mit einer Gauß-Funktion.<br />
Dies ermöglicht eine Genauigkeit im Subpixel-Bereich. Versagt der Algorithmus zur<br />
Positionsbestimmung, so wird die aktuelle Aufnahme verworfen und das Teilchen im<br />
darauf folgenden Bild wieder gesucht. Kann seine Position bestimmt werden, so wird<br />
entweder eine neue Trajektorie begonnen oder die fehlende Position interpoliert.<br />
Eine Analyse mit selbst erstellten, verrauschten Bildern ergab eine Genauigkeit<br />
der Position von etwa 0.2Pixel. Dies entspricht bei voller Auflösung der CCD-<br />
Kamera etwa 20 nm. Neben dieser Möglichkeit der Positionsbestimmung sind in<br />
der Literatur weitere beschrieben, wie zum Beispiel Schwerpunktsbestimmung oder<br />
die Berechnung einer Korrelationsfunktion [82].<br />
3.5 Polymere<br />
3.5.1 Definition und Charakterisierung<br />
Spätestens seit de Gennes 1991 den Nobelpreis für seine Entdeckung bekam, dass<br />
Methoden zur Untersuchung von Ordnungsphänomenen in einfachen Systemen für<br />
komplexere Materieformen wie Polymere verallgemeinert werden können [83], hat<br />
die Forschung auf dem Gebiet der Polymere einen großen Schub erhalten. Im Folgenden<br />
werden die theoretischen Grundlagen der Polymerphysik rekapituliert. Eine<br />
vollständige Behandlung kann hier nicht erfolgen, sie ist aber in der Literatur zu<br />
finden [84, 85]. An diesen Referenzen orientiert sich auch die nachfolgende Einführung.<br />
Unter Polymeren versteht man Substanzen, die aus identischen Wiederholeinheiten,<br />
den sogenannten Monomeren, aufgebaut sind. Der strukturelle Aufbau eines<br />
Polymers kann neben linearen Ketten auch auch sternförmigen oder Netzwerk-artigen<br />
Charakter haben.<br />
N wird häufig auch als Polymerisationsgrad oder auch Kettenlänge bezeichnet<br />
und stellt eine der wichtigsten Charakterisierungsmöglichkeiten von Polymeren dar.<br />
Mit der Kettenlänge ist außerdem das Molekulargewicht verknüpft. Das Zahlenmittel<br />
∑<br />
i<br />
M n = ∑<br />
n iM i<br />
i n (3.5.1)<br />
i<br />
mit der Zahl der Polymermoleküle n i mit der Masse M i ist das Verhältnis aus dem<br />
ersten Moment zum nullten Moment der Zahlenverteilung. Es werden häufig auch<br />
noch höhere Momente zur Mittelwertberechnung herangezogen wie das Gewichtsmittel<br />
∑<br />
M w = ∑ in iMi<br />
2<br />
i n (3.5.2)<br />
iM i<br />
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