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diss_SCHWAIGER.pdf - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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und der Leistung kann es zu verschiedenen Effekten kommen: für einen aufgeweiteten<br />

Laserstrahl ist intuitiv verständlich, dass der Impulsübertrag das Teilchen<br />

aus dem Fokus herausdrückt (Strahlungsdruck) und ein zusätzlicher Impulsübertrag<br />

durch gestreute Photonen berücksichtigt werden muss. Für einen fokussierten<br />

Strahl dagegen kann das Teilchen auch in den Strahl hineingezogen werden (Tweezing).<br />

Die Kraft auf ein Teilchen mit der komplexen Dielektrizitätsfunktion ε im Medium<br />

der Brechzahl n 2 m = ε m setzt sich demzufolge aus drei konkurrierenden Beiträgen<br />

zusammen [131, 132]. Der Strahlungsdruck durch die gestreuten Photonen<br />

lässt sich durch<br />

F sca = 〈S〉σ sca<br />

(5.1.8)<br />

c<br />

angeben, wobei〈S〉 der zeitgemittelte Poyntingvektor der eingestrahlten elektromagnetischen<br />

Welle, σ sca = k 4 |α 2 |/(4π) der Streuquerschnitt und c die Lichtgeschwindigkeit<br />

im umgebenden Medium ist. Mit α = 4/3πR 3 (ε 2 −ε 2 m )/(ε2 +2ε 2 m ) wird<br />

das Polarisierbarkeitsvolumen [133] und mit |k| = 2πn m /λ wird die Wellenzahl in<br />

der Flüssigkeit beschrieben.<br />

Für die Kraft durch den Strahlungsdruck erhält man analog<br />

F abs = 〈S〉σ abs<br />

c<br />

(5.1.9)<br />

mit dem Wirkungsquerschnitt der Absorption σ abs = kI[α].<br />

Die Berechnung der Gradientenkraft erfolgt über die Energie eines induzierten<br />

Dipols in einem externen Feld<br />

Hier ist α ′ die quasistatische Polarisierbarkeit [133]<br />

F grad = − 1 2 |α′ |∇〈E 2 〉. (5.1.10)<br />

α ′ = 3ε 0 α = 4πR 3 ε 0 (ε−ε m )/(ε+2ε m )<br />

und 〈E 2 〉 das Zeitmittel des elektrischen Feldes.<br />

Berechnungen ergeben, dass mit einem Objektiv mit vierzigfacher Vergrößerung<br />

und einer numerischen Apertur von 0.65 die Streukräfte relativ zur Gradientenkraft<br />

zu groß sind. Daher ist auf diese Weise keine stabile dreidimensionale Falle<br />

möglich. Im Falle eines Objektiv mit sechzigfacher Vergrößerung und einer numerischen<br />

Apertur von 0.9 war ein stabiles Einfangen in drei Dimensionen möglich.<br />

Königer et al. haben gezeigt, dass eine stabile Falle auch bei Objektiven geringer<br />

numerischer Apertur trotzdem möglich ist, wenn ein konvergenter Laserstrahl mit<br />

dem Fokus oberhalb der Probe durch den Strahlungsdruck die Teilchen Richtung<br />

Fokus drückt [134]. Dies ist allerdings nur in Proben mit ausreichend geringer Viskosität<br />

auf realistischen Zeitskalen möglich.<br />

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