Rote Liste 2013 - Informationssystem Genetische Ressourcen
Rote Liste 2013 - Informationssystem Genetische Ressourcen
Rote Liste 2013 - Informationssystem Genetische Ressourcen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
20<br />
Gefährdung einheimischer Nutztierrassen<br />
Aufgrund der in den Kapiteln 2.1 und 2.2 erläuterten Änderungen ist die<br />
Vergleichbarkeit der Daten aus <strong>2013</strong> mit den Daten der Vorjahre eingeschränkt.<br />
So werden Nutztierrassen wie das Uckermärker Rind, die in der<br />
Vergangenheit als Phänotypische Erhaltungspopulation eingestuft wurden,<br />
jetzt als nicht gefährdet bewertet. Ursache dafür ist aber nicht eine verbesserte<br />
Bestandssituation. Vielmehr wird jetzt berücksichtigt, dass diese Rassen<br />
im Falle ihres Verschwindens wieder aus den Ausgangsrassen hergestellt<br />
werden könnten.<br />
Weiterhin führt die erstmalige Berücksichtigung von 13 neuen Nutztierrassen<br />
in der Gefährdungskategorie „Nicht gefährdet“ zu einem höheren Anteil<br />
der nicht gefährdeten Rassen. Der höhere Anteil nicht gefährdeter Rassen<br />
kann jedoch nicht als ein Erfolg von Erhaltungsbemühungen gewertet<br />
werden.<br />
Trotz dieser statistischen Änderungen soll auch die Entwicklung der bisher<br />
in den <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n geführten Nutztierrassen veranschaulicht werden.<br />
Hierzu enthält die untenstehende Grafik auch eine Säule, die den Status<br />
nach den in der Vergangenheit angewandten Kriterien darstellt.<br />
Die Anzahl der einheimischen Nutztierrassen wäre nach den alten Kriterien<br />
auf 60 zurückgegangen. Ursache hierfür ist die Zusammenfassung von<br />
Populationen, zwischen denen es einen erheblichen Austausch von Zuchttieren<br />
gibt.<br />
Auch die Anzahl nicht gefährdeter Rassen wäre nach den alten Kriterien zurückgegangen.<br />
Dies bildet die fortschreitende Konzentration der Nutztierproduktion<br />
auf wenige leistungsstarke Genetiken ab. Nach wie vor besteht<br />
ein hoher Handlungsbedarf, auch die weniger leistungsstarken, gefährdeten<br />
Nutztierrassen zu erhalten.