Bißspuren von Säugetieren an rezenten und ... - Knochenarbeit
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6. Zusammenfassung<br />
Aus einer Gesamt<strong>an</strong>zahl <strong>von</strong> 13 718 geborgenen Tierknochenfragmenten<br />
aus archäologischen Ausgrabungen in der frühbronzezeitlichen Siedlung<br />
Hirbet ez-Zeraqõn wurden 55 Exemplare mit Veränderungen, die auf<br />
Beeinflussung durch Tiere oder Menschen hindeuteten, aussortiert. Die<br />
Untersuchung <strong>und</strong> Diskussion der Veränderungen <strong>an</strong> den Fragmenten im<br />
Hinblick auf mögliche taphonomische Prozesse führte zu folgenden<br />
Ergebnissen:<br />
1. Die Knochen weisen nur geringe Anzeichen <strong>von</strong> Verwitterung auf. Sie<br />
lagen maximal drei Jahre <strong>an</strong> der Erdoberfläche. Unverwitterte Knochen<br />
sind gleichmäßig auf Ober- <strong>und</strong> Unterstadt verteilt, leicht verwitterte<br />
Knochen stammen vorwiegend aus der Oberstadt. Unverwitterte<br />
Fragmente sind in Grabungsquadraten mit Gebäuden häufiger als in<br />
Flächen ohne Gebäude, vermutlich weil sie innerhalb <strong>von</strong> Gebäuden<br />
weniger direktem Wettereinfluß ausgesetzt waren.<br />
2. Erosion <strong>und</strong> Tr<strong>an</strong>sport durch fließendes Wasser oder Wind ist auszuschließen.<br />
3. 30,9 % der Fragmente weisen Anzeichen <strong>von</strong> Bodenkorrosion auf.<br />
Die Verteilung innerhalb der Grabungsflächen ist gleichmäßig. Ein<br />
Bezug zur Bebauungsart besteht nicht.<br />
4. Wurzelätzung zeigen 43,6 % der Knochen.<br />
5. Sieben verschiedene Schaftbruchtypen treten <strong>an</strong> den Knochen auf.<br />
Unregelmäßige gezackte Querbrüche sind am häufigsten (43,6 %),<br />
gefolgt <strong>von</strong> Spiralbrüchen (16,4 %), stufigen Querbrüchen (10,9 %)<br />
<strong>und</strong> senkrecht zur Längsachse verlaufenden Querbrüchen mit unregelmäßiger<br />
Bruchk<strong>an</strong>te (7,3 %). In Einzelfällen sind V-förmige Querbrüche,<br />
senkrecht zur Längsachse verlaufende Querbrüche mit glatter<br />
Bruchk<strong>an</strong>te <strong>und</strong> gabelförmige Schaftbrüche vorh<strong>an</strong>den. Abspaltung<br />
<strong>von</strong> Oberflächenschichten kommt <strong>an</strong> 9,1 % der Fragmente vor.<br />
Rezente Brüche in Verbindung mit verschiedenen Bruchtypen weisen<br />
27,3 % der Fragmente auf.<br />
6. Unregelmäßige Brüche im Gelenkbereich sind der häufigste Bruchtyp<br />
(47,5 %). Kratermarken besitzen 30,9 % der Fagmente. Das Vorkommen<br />
dieser raubtiertypischen Bruchformen deutet eine Beteiligung<br />
<strong>von</strong> Carnivora <strong>an</strong> der Knochenzerstörung <strong>an</strong>. Gelenkbrüche sind in<br />
Bezug auf die Bebauungsart gleichmäßig verteilt, Kratermarken kommen<br />
häufiger in Gebäudearealen vor.<br />
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