Bißspuren von Säugetieren an rezenten und ... - Knochenarbeit
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2.2 Dokumentation der F<strong>und</strong>stücke<br />
2.2.1 Betrachtung <strong>und</strong> Beschreibung<br />
Die Knochen wurden mit einer Schieblehre (Meßgenauigkeit 0,1 mm) vermessen.<br />
Die Längen<strong>an</strong>gabe bezeichnet bei Schädel-, Wirbel- <strong>und</strong> Beckenfragmenten<br />
die längste cr<strong>an</strong>iocaudale Strecke, bei allen <strong>an</strong>deren Knochen<br />
die proximodistale <strong>und</strong> bei unbestimmbaren Fragmenten die längste<br />
Strecke. Die größte Breite bezeichnet bei vollständig vorh<strong>an</strong>denem Knochenquerschnitt<br />
die längste Strecke in mediolateraler Richtung, <strong>an</strong>dernfalls<br />
die größte rechtwinklig zur Länge gelegene Strecke. Alle Knochen<br />
wurden auf einer einarmigen Präzisionsbalkenwaage (Bosch P 132/3,<br />
Meßgenauigkeit 0,01 g) nachgewogen. Die Angaben sind auf 0,1 g<br />
genau. Die Meßdaten sind in Tabelle 7 zusammengefaßt.<br />
Die F<strong>und</strong>stücke wurden makroskopisch <strong>und</strong> mikroskopisch untersucht.<br />
Für die mikroskopische Untersuchung verwendete ich St<strong>an</strong>dardlupen<br />
(10 x, 15 x), eine Meßlupe (8 x), sowie ein Binokular (MEC-10) mit Vergrößerungsmöglichkeiten<br />
<strong>von</strong> 3,6 x bis 98 x <strong>und</strong> Meßokular. Matrixreste<br />
(S<strong>an</strong>dboden, Sinter) entfernte ich nötigenfalls mit Borstenpinsel <strong>und</strong><br />
Stecknadel.<br />
Als Vergleichsmaterial für die Orientierung <strong>von</strong> Fragmenten benutzte ich<br />
Knochen eines <strong>rezenten</strong> Hausschafes (OVIS) <strong>und</strong> eines Hausrindes (BOS)<br />
(siehe 9.2). Als Vergleichsobjekte für Raubtierbißspuren dienten mir neun<br />
rezente Carnivora-Schädelpräparate aus dem Best<strong>an</strong>d des Staatlichen<br />
Museums für Naturk<strong>und</strong>e Karlsruhe (SMNK, Tabelle 1) <strong>und</strong> sieben rezente<br />
Rinderknochen mit H<strong>und</strong>ebiß- <strong>und</strong> H<strong>und</strong>ekaumarken. Für Vergleiche mit<br />
Nagespuren lagen mir zwei juvenile Mäuseschädel (Apodemus spec.) vor,<br />
die mir fre<strong>und</strong>licherweise <strong>von</strong> meiner Hauskatze zur Verfügung gestellt<br />
wurden, sowie eine mumifizierte W<strong>an</strong>derratte (Rattus norvegicus, gef<strong>und</strong>en<br />
1996 in Bremen). Zum Vergleich <strong>von</strong> Paarhuferkauspuren verwendete<br />
ich einen Schädel (gef<strong>und</strong>en 10/1995 bei Massat, Department Ariege,<br />
fr<strong>an</strong>zösische Pyrenäen) <strong>und</strong> eine M<strong>an</strong>dibula (gef<strong>und</strong>en 10/1996 im Val de<br />
Ason, C<strong>an</strong>tabria, Sp<strong>an</strong>ien) <strong>von</strong> <strong>rezenten</strong> Hausschafen (OVIS), sowie zwei<br />
Hirschschädel (Cervus elaphus, gef<strong>und</strong>en 5/1992 im Dovrefjell, Norwegen).<br />
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