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Bißspuren von Säugetieren an rezenten und ... - Knochenarbeit

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3.2 Kategorien zur Klassifizierung der<br />

F<strong>und</strong>stücke<br />

3.2.1 Verwitterung<br />

Verwitterung ist die Veränderung <strong>von</strong> Knochen durch physikalische<br />

Wetter- <strong>und</strong> Klimaeinflüsse <strong>an</strong> der Erdoberfläche vor der Einbettung.<br />

Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit <strong>und</strong> der Wechsel zwischen diesen<br />

Einflüssen zerstören die Knochenstruktur (ANDREWS 1990, 10; BEHRENS-<br />

MEYER 1978, 156; SCHMIDT 1937, 11-12; SHIPMAN 1981, 115).<br />

Typische Anzeichen für Verwitterung sind feine Risse in der Knochenoberfläche,<br />

die fast immer parallel zur Hauptrichtung der Collagenfasern verlaufen.<br />

Häufung <strong>und</strong> Verstärkung der Rißbildung führt zum Abblättern<br />

<strong>von</strong> Oberflächenschichten bis zum vollständigen Zerfall des Knochens.<br />

Typische Abspaltungen durch Verwitterung treten <strong>an</strong> Ventralseiten <strong>von</strong><br />

Unterkiefern (HILL 1976, 335), sowie <strong>an</strong> Lateral- <strong>und</strong> Medialseiten <strong>von</strong><br />

Metapodien auf (BEHRENSMEYER 1978; SHIPMAN 1981, 115-19). An<br />

Gelenkflächen entsteht durch Verwitterung ein unregelmäßiges mosaikartiges<br />

Rißmuster („mosaic cracking“, SHIPMAN 1981, 177-178, 200). Verwitterungsspuren<br />

weisen hohe Einheitlichkeit auf <strong>und</strong> sind selten auf Einzelbereiche<br />

des Knochens beschränkt (FERNANDEZ-JALVO & ANDREWS<br />

1992, 408).<br />

Zur Beurteilung der Verwitterungsgrade verwende ich die Kategorien <strong>von</strong><br />

BEHRENSMEYER (1978, Abbildung 8 a - e). Die Kategorien sind willkürliche<br />

Unterteilungen eines kontinuierlich fortschreitenden Prozesses. Sie<br />

sind nur <strong>an</strong>wendbar auf Knochen <strong>von</strong> <strong>Säugetieren</strong> mit mehr als 5 kg<br />

Lebendgewicht. Ausschlaggebend ist der fortgeschrittenste Verwitterungsgrad,<br />

der eine Fläche <strong>von</strong> mehr als 1 cm 2 umfaßt (BEHRENSMEYER<br />

1978).<br />

3.2.2 R<strong>und</strong>ung<br />

Wasserströmungen <strong>und</strong> Wind verursachen <strong>an</strong> Knochen Erosionsspuren in<br />

Form <strong>von</strong> R<strong>und</strong>ungen oder Abschliff. R<strong>und</strong>ungen entstehen, indem Knochen<br />

über einen Untergr<strong>und</strong> bewegt werden oder indem bewegte Teilchen<br />

den Knochen abschleifen. Bruchk<strong>an</strong>ten <strong>und</strong> überstehende Knochenpartien,<br />

wie Fortsätze, Kämme, Leisten, Gelenkrollen etc. können bis zum<br />

völligen Verschwinden abgetragen werden. Ich werde mich hier auf grobe<br />

Kategorien beschränken (Abbildung 9).<br />

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