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Bißspuren von Säugetieren an rezenten und ... - Knochenarbeit

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zahnartig gezackt oder splittrig (Typ A, „greenstick-“ oder „sawtooth<br />

fracture“; ANDREWS 1990, 22; SADEK-KOOROS 1972; SHIPMAN 1981,<br />

104-105, 173). Auch V-förmige Brüche <strong>und</strong> Spiralbrüche (Typen C <strong>und</strong> F)<br />

kommen vor allem <strong>an</strong> frischen Knochen vor (ANDREWS 1990, 22;<br />

ARCHER et al. 1980, 122-126; BINFORD 1982, 109; NOE-NYGAARD<br />

1977, 230-231; SHIPMAN 1981, 174). Ausgetrocknete <strong>und</strong> verwitterte<br />

Knochen brechen dagegen eher rechtwinklig zur Schaftlängsachse (Typ D;<br />

ANDREWS 1990, 160; BINFORD 1982, 109; SHIPMAN 1981, 173) oder in<br />

treppenartigen Abstufungen (Typ B, „columnar fracture“; SHIPMAN 1981,<br />

104-105, 173-174). Das läßt den Schluß zu, daß der überwiegende Teil<br />

der Schaftbrüche (35 = 76,1 %) der Knochen aus Hirbet ez-Zeraqõn <strong>an</strong><br />

frischen Knochen erfolgte. Die Verteilung der Bruchtypen stimmt mit den<br />

Bef<strong>und</strong>en der meisten <strong>an</strong>deren Autoren überein: Gezackte Typ-A-Brüche<br />

sind am häufigsten vertreten, gefolgt <strong>von</strong> Spiralbrüchen (Typ F). V-förmige<br />

Brüche (Typ C) <strong>und</strong> glatte, rechtwinklige Brüche (Typ-D) sind selten. Die<br />

aus dem oben Gen<strong>an</strong>nten folgende Erwartung, daß Typ-D-Brüche Verwitterungsspuren<br />

aufweisen sollten, trifft jedoch nicht zu: Alle vier Fragmente<br />

mit Typ-D-Brüchen sind unverwittert.<br />

Ebenfalls nicht widerspruchsfrei in dieses Bild passen die Bruchformen<br />

rezenter Brüche, die durch Ausgrabung, Tr<strong>an</strong>sport, Reinigung, Lagerung<br />

oder wissenschaftliche Bearbeitung<br />

entst<strong>an</strong>den sind. Rezente Brüche sind<br />

<strong>an</strong> ihrer matrixfreien, hellen Bruchk<strong>an</strong>te<br />

(sehr hell-or<strong>an</strong>ge, 10 YR 8/2 oder<br />

hell-gelblich-or<strong>an</strong>ge, 10 YR 8/6)<br />

erkennbar, die sich deutlich vom Farbton<br />

der restlichen Oberfläche abhebt.<br />

Rezente Brüche treten <strong>an</strong> 15 (= 27,3<br />

%) der Knochen in Verbindung mit<br />

verschiedenen Bruchtypen (A, B, F, G,<br />

H) auf, beschränken sich also nicht auf<br />

die Typen B <strong>und</strong> D, wie <strong>von</strong> ausgetrockneten<br />

subfossilen Knochen zu<br />

erwarten wäre. Stufige Bruchk<strong>an</strong>ten<br />

Abbildung 80:<br />

(Typ B, Abbildung 80) kommen jedoch<br />

Rezenter Typ-B-Bruch, 03 - IUAZ 3C16<br />

ausschließlich bei <strong>rezenten</strong> Brüchen ZERQ 146 (x 6)<br />

vor.<br />

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