50 - IUAZ 3C16 ZERQ 82 Die Kehlungen im Gelenkbereich lassen sich in keine Kategorie einordnen. Am ehesten korrelieren die Merkmale mit Typ-6-Marken. Sie sind jedoch zu breit <strong>und</strong> zu tief, Seiten <strong>und</strong> Boden sind nicht glatt (Abbildung 101). Abbildung 101: unbestimmte Marke, 50 - IUAZ 3C16 ZERQ 82 (x 10) 155
5.6 Tierspuren Veränderungen <strong>an</strong> Knochen durch Tiere umfassen Brüche, Biß-, Kau- <strong>und</strong> Schnabel-Hackmarken, Nagespuren, Insektenfraß <strong>und</strong> Oberflächenerosion durch Lutschen, Lecken, Magensäure <strong>und</strong> Urin. Vorraussetzung für den Vergleich <strong>von</strong> subfossilen <strong>und</strong> <strong>rezenten</strong> Tierspuren ist die Annahme, daß Tiere in verg<strong>an</strong>gener Zeit ähnliche Spuren verursachten wie heute (AND- REWS 1990, 27; BINFORD 1984; SHIPMAN & PHILLIPS-CONROY 1977, 78; SHIPMAN 1981, 95). In einigen Fällen können die ver<strong>an</strong>twortlichen Tiergruppen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Spuren bestimmt oder zumindest eingegrenzt werden (SHIPMAN 1981, 108-112; SUTCLIFFE 1973). Zerstörungen durch Trittbelastung sind in Kapitel 5.5 <strong>und</strong> 5.9 berücksichtigt, da sie keine tiergruppenspezifischen Merkmale besitzen. 5.6.1 Raubtiere (Carnivora) Carnivora ernähren sich vorwiegend <strong>von</strong> <strong>an</strong>deren Tieren <strong>und</strong> können dabei Brüche, Biß- <strong>und</strong> Kaumarken, Lutsch- <strong>und</strong> Leckerosion, Verdauungsspuren <strong>und</strong> Urinkorrosion <strong>an</strong> Knochen bewirken. Das Raubtiergebiß ermöglicht Knochenbearbeitung mit Schneide-, Eck-, Vorbacken- <strong>und</strong> Backenzähnen (SHIPMAN & ROSE 1983, 81). Während Eckzähne hauptsächlich zum Töten <strong>und</strong> gelegentlich zum Tragen <strong>von</strong> Beutetieren eingesetzt werden, wird die Kauarbeit zumeist <strong>von</strong> den Brechscherenzähnen (letzter Oberkieferprämolar [P 4] <strong>und</strong> erster Unterkiefermolar [M 1]) verrichtet (DATHE in GRZIMEK 1972, B<strong>an</strong>d 12, 20; HAYNES 1980a; 1983a; MECH 1970, 14, 168-169; ZAPFE 1939, 112). Raubtiere bevorzugen spongiöse Skelettelemente <strong>und</strong> Knochenteile als Nahrung. Röhrenknochen werden <strong>von</strong> den (meist proximalen) Epiphysen her zerbissen. Wirbelsäule, Ramus <strong>und</strong> Ventralk<strong>an</strong>ten <strong>von</strong> M<strong>an</strong>dibulae, Schulterblätter, Darmbein <strong>und</strong> Schw<strong>an</strong>z werden bevorzugt verspeist. Erhalten bleiben vorwiegend kompakte Knochenteile, wie Schäfte <strong>und</strong> Distalenden <strong>von</strong> Röhrenknochen, die Acetabulumregion des Beckens, seltener Calc<strong>an</strong>ei <strong>und</strong> der Rückenmarksk<strong>an</strong>al <strong>von</strong> Wirbeln (BUNN 1986, 680; FEJFAR 1957; HAYNES 1980a; 1982; 1983a, 105; 1983b; HILL 1976, 336; 1980; KRUUK 1972, 126; MECH 1970, 186-187; SCHMID 1976; SHIP- MAN 1981, 111; SUTCLIFFE 1970a; ZAPFE 1939, 113-129). Zu raubtierbedingten Bruchtypen siehe 5.5. Carnivora können durch differenziertes Freßverhalten Verschiebungen der Häufigkeit <strong>von</strong> Skelettelementen in 112
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7. Die Bruchmuster an vier vorhande
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7. Bannig veelen dank og! Ich danke
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8. Literatur AMBROS, CYRIL (1969):
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FRANZEN, JENS LORENZEN & FREY, EBER
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MUSTAFA, HAKAM & GUBA, INGEBORG (19
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SUTCLIFFE, ANTONY J. (1973): Simila
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9. Anhang 9.1 Abkürzungen und Zeic
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Tabelle 31: Knochen mit Besonderhei