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Bißspuren von Säugetieren an rezenten und ... - Knochenarbeit

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5.5 Risse <strong>und</strong> Brüche<br />

16 der untersuchten Knochen besitzen einzelne tiefe Risse, deren Entstehung<br />

vor oder während der Einbettung durch Matrixreste belegt wird.<br />

Rezente Risse sind matrixfrei <strong>und</strong> heller als die restliche Knochenoberfläche<br />

(ARCHER et al. 1980, 122; SHIPMAN et al. 1981a, 261).<br />

Feine oberflächliche Längsrißmuster sind verwitterungsbedingt (siehe<br />

3.2.1 <strong>und</strong> 5.1), feine Risse quer zur Gewebefaserrichtung treten bei<br />

Feuereinwirkung auf (siehe 5.8). An Gelenkflächen entstehen durch Feuer<br />

<strong>und</strong> Verwitterung unterschiedliche Rißmuster.<br />

Das Vorkommen der unterschiedlichen Bruchtypen <strong>an</strong> einzelnen Fragmenten<br />

ist Tabelle 7 zu entnehmen, die Häufigkeit zeigt Tabelle 15. Bei der<br />

Auswertung der Bruchkategorien ging ich funktional vor.<br />

Tabelle 15: Häufigkeit verschiedener Bruchtypen <strong>an</strong> den untersuchten Knochen<br />

Bruchtyp Fragment<strong>an</strong>zahl Häufigkeit (%)<br />

A 24 43,6<br />

B 6 10,9<br />

C 2 3,6<br />

D 4 7,3<br />

E 1 1,8<br />

F 9 16,4<br />

Schaftbrüche insgesamt 46<br />

G 26 47,3<br />

H 5 9,1<br />

I 17 30,9<br />

<strong>an</strong>dere 3 5,5<br />

Der Bruchtyp eines Röhrenknochenschaftes wird zum überwiegenden Teil<br />

durch knocheninterne mech<strong>an</strong>ische <strong>und</strong> strukturelle Eigenschaften, wie<br />

Form, Gewebestruktur <strong>und</strong> Dichte bestimmt <strong>und</strong> nicht durch <strong>von</strong> außen<br />

einwirkende Faktoren. In der Verg<strong>an</strong>genheit häufig befürwortete monokausale<br />

Ursachenerklärungen für bestimmte Schaftbruchformen sind nur in<br />

Ausnahmefällen zutreffend (ANDREWS 1990, 19, 22; ARCHER et al.<br />

1980, 122-126; BRAIN 1967; HAYNES 1983a, 113; HILL 1976, 335;<br />

LYMAN 1984; MYERS et al. 1980, 488; SHIPMAN 1981, 106; SHIPMAN et<br />

al. 1981a, 259). Die verwendeten Kategorien für Schaftbrüche stehen<br />

daher nicht in unmittelbarer Beziehung zu Bruchursachen.<br />

Von wesentlicher Bedeutung für den Bruchtyp ist der Erhaltungszust<strong>an</strong>d<br />

des Knochens. Frische Schäfte brechen vorwiegend unregelmäßig säge-<br />

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