Bißspuren von Säugetieren an rezenten und ... - Knochenarbeit
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5. Diskussion<br />
5.1 Verwitterung<br />
Die Verwitterung <strong>von</strong> Säugetierknochen läuft in verschiedenen Klimazonen<br />
<strong>und</strong> Lebensräumen weitgehend übereinstimmend ab, ein Zeichen für<br />
den überwiegenden Einfluß struktureller Knocheneigenschaften auf den<br />
Verwitterungsvorg<strong>an</strong>g (ANDREWS 1990, 10-16, 152-153; BEHRENSMEY-<br />
ER 1978, 150, 161; MYERS et al. 1980; SCHMIDT 1937, 12; SHIPMAN<br />
1981, 115-117). Der Verwitterungsgrad steht in direkter Beziehung zur<br />
Zeit, die Knochen Wettereinflüssen ausgesetzt sind (ANDREWS 1990, 10;<br />
BEHRENSMEYER 1978, 156; SHIPMAN 1981, 115). Nach den Untersuchungen<br />
<strong>von</strong> BEHRENSMEYER (1978) erreichen Knochen innerhalb <strong>von</strong><br />
drei Jahren die Verwitterungsgrade 0, 1 oder 2. Länger als drei Jahre verwitterte<br />
Knochen zeigen Verwitterungsgrade <strong>von</strong> 2 bis 5, jedoch nie Grad<br />
0 oder 1 (Tabelle 9). Knochen, die früh unter die Erde gel<strong>an</strong>gen, können<br />
im Verwitterungsgrad 0 bis 1 verbleiben (BEHRENSMEYER 1978; GIFFORD<br />
& BEHRENSMEYER 1977, 259).<br />
Tabelle 9:<br />
Verwitterungszust<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Verwitterungszeit <strong>von</strong> Kadavern mit bek<strong>an</strong>ntem Todesdatum<br />
im Amboseli-Basin (Kenya) (aus BEHRENSMEYER 1978, 157)<br />
Verwitterungsgrad<br />
Mögliche Sp<strong>an</strong>ne <strong>von</strong> Jahren seit dem Tod<br />
0 0 bis 1<br />
1 0 bis 3<br />
2 2 bis 6<br />
3 4 bis > 15<br />
4 6 bis > 15<br />
5 6 bis > 15<br />
Der Verwitterungsgrad der einzelnen Fragmente ist Tabelle 7 zu entnehmen.<br />
Wie Tabelle 10 zeigt, weisen 61,8 % der untersuchten Knochen<br />
keine Verwitterungsspuren auf, fast alle <strong>an</strong>deren zeigen Verwitterungsgrad<br />
1 (Abbildung 76 a, b). Daraus läßt sich schließen, daß mit einer Ausnahme<br />
(03 - 3C16 ZERQ 146, Verwitterungsgrad 2, Abbildung 76 c)<br />
wahrscheinlich kein Knochen länger als zwei bis drei Jahre <strong>an</strong> der<br />
Erdoberfläche lag.<br />
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