Bißspuren von Säugetieren an rezenten und ... - Knochenarbeit
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parallele Längsrillen vorkommen, was zu Verwechslungen mit Schabemarken<br />
(siehe 5.7.3) führen k<strong>an</strong>n. Nagespuren sind jedoch weicher <strong>und</strong> welliger<br />
als Schabemarken (SHIPMAN & ROSE 1983, 65, 82-88). Einzelne<br />
Nagespuren können Carnivora-Kaumarken ähneln. Nagespuren sind <strong>von</strong><br />
<strong>an</strong>deren Marken dennoch verhältnismäßig leicht zu unterscheiden. Sie<br />
entsprechen den Typ-5-Marken des untersuchten Materials. Drei Fragmente<br />
(03 - IUAZ 3C16 ZERQ 146, 04 - IUAZ 3C16 ZERQ 146, 14 - IUAZ 4B15<br />
ZERQ 45) weisen eindeutige Rodentia-Benagung auf (Abbildung 87).<br />
Einige Nagerformen (z. B. Muridae) nagen mit den Unterkieferschneidezähnen,<br />
während die Oberkiefernagezähne den Kopf fixieren (ARCHER et<br />
al. 1980, 121; BANG & DAHLSTRÖM 1981, 93, 128; FEJFAR 1957, Tafel<br />
XII; SHIPMAN & ROSE 1983, 82). Die oberen Nagezähne hinterlassen<br />
kurze, oft halbmondförmig gebogene Spuren, während die unteren<br />
l<strong>an</strong>ge, mehr oder weniger wellige Furchen verursachen (ARCHER et al.<br />
1980, 120-121; BANG & DAHLSTRÖM 1981, 93-94). Wenn mit den<br />
Unterkieferschneidezähnen mehrfach gegen denselben Oberkiefer<strong>an</strong>kerpunkt<br />
genagt wird, entstehen fächerförmige Muster (SHIPMAN & ROSE<br />
1983, 82-83). Andere Nagerformen (z. B. Hystricidae) bewegen Ober- <strong>und</strong><br />
Unterkieferschneidezähne gleichmäßig aufein<strong>an</strong>der zu. Durch wiederholtes<br />
Nagen <strong>an</strong> einer Stelle entstehen d<strong>an</strong>n flache Vertiefungen mit überlappenden<br />
Furchen (FEJFAR 1957, 148-149, Tafeln V-XII; SHIPMAN & ROSE<br />
1983, 65, 82-83). Genauere Untersuchungen darüber, welche Nagerarten<br />
welche Technik <strong>an</strong>wenden, sind mir nicht bek<strong>an</strong>nt. Ebenso muß die<br />
Frage, ob bestimmte Arten sich ausschließlich auf eine Technik beschränken<br />
oder Wechsel möglich sind, unbe<strong>an</strong>twortet bleiben.<br />
Am Fragment 03 - IUAZ 3C16 ZERQ 146 lassen sich kurze, gerade Marken<br />
mit flachem Boden (Typ 5a, Abbildung 87a, b) <strong>von</strong> l<strong>an</strong>gen, leicht<br />
gekehlten Marken (Typ 5b, Abbildung 87c - e) unterscheiden, was eine<br />
Einwirkung durch eine Nagerart mit „Muridae-Technik“ nahelegt. Die kurzen<br />
Marken wären d<strong>an</strong>n Oberkiefer-, die l<strong>an</strong>gen Unterkiefermarken.<br />
Eine nähere Eingrenzung der in Frage kommenden Nagerarten ist nicht<br />
möglich.<br />
Die Unterscheidung der Spuren einzelner Nagerarten wird durch folgende<br />
Bedingungen erschwert: Die Unterkiefernagezähne einiger Nager (z. B.<br />
Muridae) laufen spitz zu, was Spuren gleichen Aussehens bei verschiedenen<br />
Arten bewirkt (BANG & DAHLSTRÖM 1981, 94, 125; SHIPMAN &<br />
ROSE 1983, 65, 83-85). Die Unterkieferhälften m<strong>an</strong>cher Rodentia (z. B.<br />
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