Dokumentation zur Fachtagung â Ãltere Menschen mit ...
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meinsam? Es geht uns beiden um die Teilhabe<br />
oder auch Partizipation genannt.<br />
LAGA und LSV wollen die Teilhabe von <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />
sichern und verbessern. Das verbindet unsere<br />
Organisationen in besonderer Weise. Denn<br />
Teilhabe für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte<br />
und Teilhabe für ältere <strong>Menschen</strong> ist<br />
keineswegs selbstverständlich. Kommt beides<br />
zusammen – Zuwanderungsgeschichte und<br />
Alter –, wird es oftmals noch schwieriger. Wir<br />
wissen, dass sich gesellschaftliche Benachteiligungen<br />
<strong>mit</strong> dem Alter in der Regel nicht<br />
ausgleichen, sondern dass ganz im Gegenteil<br />
bestehende Benachteiligungen durch das Alter<br />
noch potenziert, d.h. gesteigert werden. Dass<br />
das Thema Alter auch eines für die LAGA geworden<br />
ist, liegt daran, dass die <strong>Menschen</strong>,<br />
die dankenswerterweise zu uns gekommen<br />
sind, hier gearbeitet haben und da<strong>mit</strong> zu unserem<br />
gesellschaftlichen Wohlstand beigetragen<br />
haben, nun alt geworden sind. Aus Gesprächen<br />
<strong>mit</strong> älteren <strong>Menschen</strong>, die eine Zuwanderungsgeschichte<br />
haben, weiß ich, dass viele von<br />
ihnen heute selbst erstaunt sind, dass sie eben<br />
doch nicht <strong>zur</strong>ückwollen in das Land, aus dem<br />
sie einst kamen. Sie haben sich in Deutschland<br />
beheimatet. Kein leichter Akt und oftmals <strong>mit</strong><br />
widerstrebenden Gefühlen und großen Belastungen<br />
verbunden. Da haben es alte <strong>Menschen</strong><br />
ohne Zuwanderungsgeschichte leichter. Beheimaten<br />
mussten wir uns nicht in einem zunächst<br />
unbekannten Land – wenngleich die Beheimatung<br />
eines Hamburgers in München auch nicht<br />
ohne Schwierigkeiten verlaufen dürfte, aber<br />
das sollte nur eine scherzhafte Bemerkung sein<br />
und die Schwierigkeiten der Beheimatung von<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte nicht<br />
kleinreden.<br />
Anzuerkennen, dass Alter vorhandene Benachteiligungen<br />
nicht beseitigt, sondern vielfach<br />
noch potenziert, stellt vorhandene Potenziale<br />
älterer <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne Zuwande-<br />
rungsgeschichte nicht in Frage. Aber es rückt<br />
den Blick auf das, worum es unseren Organisationen<br />
in Verbindung <strong>mit</strong> der Teilhabe (und<br />
ihrer Verbesserung) geht. Ich komme da<strong>mit</strong> <strong>zur</strong><br />
dritten Antwort auf die Frage: Warum machen<br />
LAGA und LSV eigentlich etwas zusammen?<br />
Es geht uns um die Beseitigung von Benachteiligungen.<br />
Wir treten für <strong>Menschen</strong> ein. Wir<br />
wollen deren Potenziale zeigen und auf Benachteiligungen<br />
hinweisen <strong>mit</strong> dem Ziel, diese<br />
zu beseitigen. Alte <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />
sind gemeint. Für diese<br />
<strong>Menschen</strong> werden heute bei unserer Tagung<br />
unterschiedliche Informationen geboten und<br />
Möglichkeiten des Handelns aufgezeigt.<br />
Die fünf Foren sind dafür die Orte und die Infostände<br />
im Foyer. Wir haben dabei alle älteren<br />
<strong>Menschen</strong> im Blick, nicht nur die leistungsfähigen,<br />
die produktiven, die wettbewerbsgeeigneten,<br />
die eigenverantwortlichen, sondern auch<br />
die, die Unterstützung und Hilfe brauchen. Auch<br />
dafür stehen unsere beiden Organisationen,<br />
für die, die Unterstützung und Hilfe brauchen.<br />
Die Erfahrung, dass von Teilhabe zwar oft gesprochen<br />
wird, sie aber leider nicht in gleichem<br />
Maße praktiziert wird, haben die <strong>Menschen</strong> in<br />
unseren Organisationen und die, die wir vertreten,<br />
gemacht und machen sie immer wieder.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass jeder von uns<br />
seine Arbeit tut, und noch besser ist es, wenn<br />
wir dabei auch kooperieren. Und wie kooperiert<br />
man am besten? Man tut etwas, und das gemeinsam.<br />
Dabei sollte man anhand konkreter<br />
Beispiele zeigen, was man machen kann und<br />
welche Möglichkeiten es gibt. Genau das wollen<br />
wir <strong>mit</strong> der <strong>Fachtagung</strong> erreichen. Und wir wollen<br />
noch mehr, nämlich dass die heutige Veranstaltung<br />
Impulse und Anregungen für ähnliche<br />
Veranstaltungen auf der kommunalen Ebene<br />
gibt. Es ist an der Zeit, dies zu tun, und es gibt<br />
Möglichkeiten. Folgen wir auch in diesem Fall<br />
dem schönen Spruch von Erich Kästner:<br />
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ v<br />
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