Dokumentation zur Fachtagung â Ãltere Menschen mit ...
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D Seniorenarbeit im Deutsch-Türkischen<br />
Verein Köln (DTVK) e.V.<br />
Seit Mitte der 1990er Jahre trifft sich im Interkulturellen<br />
Zentrum des DTVK e.V. regelmäßig<br />
eine Gruppe von Senioren, die eines gemeinsam<br />
hat: ihre Herkunft aus der Türkei und den<br />
Rückblick auf ein langjähriges Arbeitsleben,<br />
in der Regel bei Ford. Unterstützt <strong>mit</strong> Mitteln<br />
der Stadt Köln verbringen die Herren nicht mehr<br />
nur gelegentlich ihre Freizeit in den Räumen<br />
des Zentrums, sondern nehmen regelmäßig<br />
zugleich an mehreren Bildungs-, Freizeit und<br />
Kulturangeboten teil. Dabei leistet der DTVK<br />
vor allem organisatorische Unterstützung, die<br />
Initiative der älteren <strong>Menschen</strong> zu mobilisieren.<br />
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehören<br />
z.B. themenbezogene wöchentliche Treffen,<br />
Deutschkurse, das wöchentliche gemeinsame<br />
Frühstück – ein Mal monatlich <strong>mit</strong> Frauen –<br />
sowie regelmäßige Schwimmbadbesuche.<br />
Darüber hinaus gibt es Kontakte zu Seniorengruppen<br />
anderer Stadtbezirke sowie auch<br />
gegenseitigen Informationsaustausch <strong>mit</strong> dem<br />
Seniorenbeirat durch einen gewählten Vertreter<br />
vom DTVK. Die Aktivitäten einzelner Mitglieder<br />
in Richtung sozialer Betreuung anderer Senioren<br />
nahmen <strong>mit</strong> der Zeit Selbsthilfecharakter an.<br />
Gründe für Seniorenarbeit im DTVK<br />
Ältere <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte<br />
sind häufig gesundheitlich, sozial, finanziell und<br />
psychisch belastet und brauchen den gegenseitigen<br />
Austausch sowie eine sozialpädagogische<br />
Begleitung und Unterstützung bei vielen<br />
ihrer Probleme.<br />
Für viele ältere <strong>Menschen</strong> ausländischer Herkunft<br />
ist es schwer, nach Beendigung der Erwerbstätigkeit<br />
Orientierung in der Gesellschaft<br />
zu finden, da ihr Leben eigentlich immer auf<br />
den Rückzug in das Herkunftsland ausgerichtet<br />
war. Das Zurechtfinden in der „Fremde“ im Alter<br />
wird durch die gegenseitige und professionelle<br />
Unterstützung erleichtert.<br />
Ziele<br />
• Vorbereitung auf ein Leben im Alter in einer<br />
fremden Kultur. Dies bezieht sich sowohl auf<br />
die Vorbereitung der <strong>Menschen</strong> selber als<br />
auch auf die zuständigen Einrichtungen, die<br />
dieses Thema häufig noch nicht ausreichend<br />
im Blick haben.<br />
• Herausbildung eines positiven Alternbildes,<br />
das auch generationenübergreifende Kontakte<br />
ermöglicht.<br />
• Motivation und Begleitung älterer <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> dem Ziel, ihre Kompetenzen zu stärken<br />
und diese verantwortlich in das Gemeinwesen<br />
einzubringen.<br />
Weitere Aktivitäten der Seniorengruppe:<br />
Gesprächskreise und Themenabende<br />
Zu aktuellen Themen oder Problemen werden<br />
Informationsveranstaltungen durchgeführt.<br />
Das können sein:<br />
• Aktuelles, politisches, religiöses und gesellschaftliches<br />
Geschehen (z.B.: Rassismus,<br />
Gewalt gegen Fremde und Frauen,<br />
religiöser Fundamentalismus, politische<br />
Situation in Deutschland und in der Türkei).<br />
• Lebenssituationen im Stadtteil (z.B.: Kriminalität,<br />
Beziehungen zwischen Religionen,<br />
Kontakt <strong>mit</strong> Nachbarn).<br />
• Individuelle Lebenssituation (z.B.: Einbürgerung<br />
– Doppelstaatsbürgerschaft, Generationenkonflikte,<br />
Leben im Alter, Sicherheitsmaßnahmen<br />
im Alter).<br />
• Seniorenspezifische Themen (Gesundes<br />
Leben, Lebensgestaltung in Zukunft usw.).<br />
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