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Dokumentation zur Fachtagung – Ältere Menschen mit ...

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Abschließend möchte ich auf die Möglichkeiten<br />

der Gestaltung von Pflegearrangements eingehen,<br />

die jedoch nur auf der Grundlage eines<br />

umfassenden Zugangs zu Informations- und<br />

Beratungsangeboten stattfinden können.<br />

Da<strong>mit</strong> nähern wir uns dem Ziel der heutigen<br />

Veranstaltung, insbesondere die Multiplikatoren,<br />

die regelmäßig <strong>mit</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte<br />

zu tun haben, für die<br />

Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote<br />

im Sektor der Altenarbeit zu sensibilisieren,<br />

und gemeinsam <strong>mit</strong> den potenziell<br />

Betroffenen, Defizite im Angebot aufzudecken<br />

bzw. neue bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln.<br />

Zunächst zum Begriff der häuslichen Pflege:<br />

Mit dem Begriff der häuslichen Pflege ist nicht<br />

ausschließlich die ambulante Pflege, die von<br />

Pflegediensten angeboten wird, gemeint. Der<br />

Begriff der häuslichen Pflege umfasst selbstverständlich<br />

erheblich mehr, nämlich auch die<br />

Pflege durch Angehörige, Freunde, Nachbarn,<br />

die immer noch und auch in Zukunft den größten<br />

Teil der Betreuungs- und Pflegeaufgaben<br />

übernehmen. Im Kontext meines Vortrages<br />

möchte ich den Begriff der Pflege auch nicht<br />

eingrenzen auf die rein instrumentelle Pflege<br />

im Sinne des Sozialgesetzbuches, sondern<br />

meine da<strong>mit</strong> auch alle weiteren Unterstützungsleistungen,<br />

die notwendig sind, um die Lebensqualität<br />

zu Hause so weit wie möglich zu erhalten.<br />

Ein weites Spektrum ist <strong>mit</strong> diesem Begriff<br />

umfasst:<br />

• es kann bedeuten, dass ein hilfs- und pflegebedürftiger<br />

Mensch bei Angehörigen lebt und<br />

ausschließlich von diesen betreut und gepflegt<br />

wird,<br />

• es kann sein, dass ein ambulanter Pflegedienst<br />

den pflegebedürftigen <strong>Menschen</strong><br />

betreut und so<strong>mit</strong> die Angehörigen etwas<br />

entlastet,<br />

• es kann auch bedeuten, dass der pflegebedürftige<br />

Mensch allein lebt und von Angehörigen,<br />

vielleicht <strong>mit</strong> Hilfe eines Pflegedienstes,<br />

unterstützt wird.<br />

Allein diese drei Varianten zeigen bereits, wie<br />

vielfältig das Spektrum der häuslichen Pflege<br />

sein kann. Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten,<br />

ein häusliches Pflegearrangement zu<br />

gestalten, und sei es als „Alltagsmanager“,<br />

die/der die Hilfe und Unterstützung in der angestammten<br />

Wohnung des Pflegebedürftigen<br />

organisiert und begleitet, jedoch nicht selber<br />

pflegt. Die meisten Angehörigen sind zwar<br />

motiviert und willens, sich um die Pflege und<br />

Betreuung ihrer älteren <strong>Menschen</strong> zu kümmern,<br />

geraten aber <strong>mit</strong> länger andauernder häusliche<br />

Pflege oft in eine nicht mehr zu bewältigende<br />

Belastungssituation und werden darüber nicht<br />

selten selber krank. Die häuslichen Pflegearrangements<br />

sind sehr heterogen und die da<strong>mit</strong><br />

verbundenen Probleme lassen sich kaum kategorisieren.<br />

Einige Zahlen <strong>zur</strong> Aufteilung der Pflege in die<br />

ambulante oder stationäre Betreuung: Derzeit<br />

leben in Deutschland ca. 2.130.000 anerkannt<br />

pflegebedürftige <strong>Menschen</strong>. In NRW sind es<br />

knapp 460.000 <strong>Menschen</strong>, die eine Pflegestufe<br />

haben. Von diesen wiederum werden knapp<br />

70% zu Hause, überwiegend durch Angehörige,<br />

betreut. Nicht eingeschlossen sind hier<br />

die <strong>Menschen</strong>, die einen Hilfe- und Pflegebedarf<br />

unterhalb der Pflegestufe 1 haben. Eine<br />

Aufschlüsselung dieser Zahlen nach Staatsangehörigkeit<br />

bzw. Herkunftsland lässt sich nicht<br />

vornehmen. In der Pflegestatistik werden dazu<br />

keine Angaben erhoben.<br />

Können wir also von der Annahme ausgehen,<br />

dass diese Zahlen, die das Verhältnis von stationärer<br />

zu ambulanter Pflege darlegen, auch für<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte zutreffend<br />

sind? Nein, der Anteil der Pflegebedürftigen,<br />

die zu Hause betreut werden, ist höher als<br />

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