Dokumentation zur Fachtagung â Ãltere Menschen mit ...
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entscheiden, gar über ihre Köpfe hinweg,<br />
sondern nur <strong>mit</strong> ihnen.<br />
Wenn wir nach Antworten auf diese Fragen<br />
suchen, gemeinsam, dann wird noch etwas<br />
sehr deutlich: Wir können hier neue Chancen<br />
nutzen.<br />
Denn die älteren <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte<br />
haben große Potenziale. Potenziale,<br />
die schon entfaltet werden und noch weit besser<br />
genutzt werden können. In fünf Foren werden<br />
heute Nach<strong>mit</strong>tag viele praktische Beispiele für<br />
die Einbringung diesbezüglicher Erfahrungen<br />
und Fähigkeiten vorgestellt.<br />
Wir haben es in unserer Gesellschaft heute<br />
<strong>mit</strong> immer differenzierteren Lebensentwürfen<br />
zu tun. Auch die Lebenssituationen der älteren<br />
<strong>Menschen</strong> sind nicht gleichartig. Es gibt eine<br />
enorme Vielfalt an Lebensgeschichten, sozialen<br />
Lebenslagen, kulturellen Prägungen und religiösen<br />
Überzeugungen.<br />
Eines aber eint nahezu alle älteren <strong>Menschen</strong> –<br />
ob <strong>mit</strong> oder ohne Zuwanderungsgeschichte:<br />
Der Wunsch, möglichst selbstbestimmt in der<br />
eigenen Wohnung alt zu werden – und das auch<br />
bei einsetzendem Hilfebedarf.<br />
Wir brauchen deshalb neue Formen des altengerechten<br />
Wohnens und Zusammenlebens,<br />
wobei „Wohnen“ ganzheitlich zu betrachten ist.<br />
Es beschreibt viel mehr als den Aufenthalt in<br />
den „eigenen vier Wänden“.<br />
• Wohnen – das bedeutet Beziehungen zu<br />
den <strong>Menschen</strong> im Stadtteil, zu den Nachbarn<br />
und Kontakte zu Freunden und Verwandten.<br />
• Wohnen umfasst natürlich auch das Umfeld<br />
der Wohnung <strong>mit</strong> Ruheplätzen zum Entspannen<br />
und Orten der Begegnung – auch <strong>mit</strong><br />
anderen Generationen, z.B. <strong>mit</strong> Kindern und<br />
Eltern.<br />
• Wohnen bedeutet aber eben auch, Dienstleistungen<br />
erhalten zu können, Hilfe- und<br />
Betreuungsangebote wahrnehmen können –<br />
und im Notfall auch häusliche Pflege.<br />
• Der Ort, das Quartier, wo man wohnt,<br />
kann entscheidend sein für die persönliche<br />
Mobilität, für das Gefühl der Sicherheit und<br />
für Möglichkeiten der Teilhabe an der Gemeinschaft,<br />
z.B. an kulturellen Veranstaltungen.<br />
Wohnen ist nicht zuletzt von wesentlicher Bedeutung<br />
für die Integration von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
Zuwanderungsgeschichte. Nur wo <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong>einander wohnen und sich begegnen – da<br />
können sie auch voneinander lernen, da respektieren<br />
sie sich und nehmen den anderen an –<br />
kurz: da leben sie auch <strong>mit</strong>einander.<br />
Erst das Zusammenspiel von baulichen Voraussetzungen<br />
und sozialen Strukturen, ermöglicht<br />
in der Gesamtheit ein langes Verbleiben<br />
in der eigenen Wohnung und gesellschaftliche<br />
Teilhabe.<br />
Die Lebensqualität älterer <strong>Menschen</strong> verbessern<br />
– das ist das erklärte Ziel der Landesregierung.<br />
In diesem Kontext müssen wir uns<br />
fragen, ob die Einrichtungen, die wir haben,<br />
Beratung, Pflegedienste, Begegnungsstätten,<br />
Seniorenheime usw. so aufgestellt sind, dass<br />
sie die unterschiedlichen kulturellen und religiösen<br />
Ausgangssituation und Befindlichkeiten der<br />
älteren Zugewanderten im Blick haben. Kurz,<br />
wir brauchen nicht nur eine Neuausrichtung der<br />
Angebotsstruktur auf eine ältere Gesellschaft<br />
insgesamt, wir brauchen auch eine interkulturelle<br />
Öffnung dieser Infrastruktur.<br />
Mit den Handlungsempfehlungen „Ältere <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte“, die Ende<br />
des letzten Jahres erstmalig vorgestellt wurden,<br />
hat das Ministerium für Generationen, Familie,<br />
Frauen und Integration des Landes Nordrhein-<br />
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