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Dokumentation zur Fachtagung – Ältere Menschen mit ...

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Dazu zählt professionelle Arbeit aus Privat- und<br />

Sozialwirtschaft, bürgerschaftliches Engagement<br />

und Selbsthilfe, sowie kommunale und<br />

wohnungswirtschaftliche Mitwirkung.<br />

Türkan Yilmaz<br />

RISP e.V. Rhein-Ruhr-Institut für<br />

Sozialforschung und Politikberatung<br />

an der Universität Duisburg-Essen<br />

Projektgruppe Logistik und Dienstleistung<br />

(PROLOG)<br />

Heinrich-Lersch-Straße 15<br />

47057 Duisburg<br />

Tel. 0203 3634139<br />

Fax 0203 3632596<br />

tuerkan.yilmaz@uni-duisburg-essen.de<br />

www.risp-duisburg.de/prolog<br />

Diskussion<br />

Es wurde darauf hingewiesen, dass über die<br />

Internetseite www.silberdienste.de weitere Informationen<br />

über dieses und die anderen Projekte<br />

zu finden sind. Das Projekt wurde Ende 2007<br />

abgeschlossen, ein Bericht über Ziele, Beteiligte,<br />

Verlauf und Ergebnisse ist in<br />

Arbeit.<br />

D Multikulturelles Wohnen im Alter<br />

Zunächst müssen wir uns erst einmal klar werden,<br />

über wen wir uns Gedanken machen, wenn<br />

wir über die älteren MigrantInnen sprechen: die<br />

Arbeitsmigranten ‚der ersten Stunde‘ seit den<br />

Fünfzigern des letzten Jahrhunderts, deren Familien<br />

zumeist hier leben und die ihr Alter zum<br />

Beispiel nicht mehr in der Türkei verleben können<br />

und möchten – oder die Aussiedler oder<br />

‚Kontingentjuden‘ aus den ehemals sozialistischen<br />

Ostblockländern?<br />

Beide machen in Deutschland wahrscheinlich<br />

die Hauptgruppe der älteren Zuwanderer von<br />

heute aus – neben anderen Nationalitäten oder<br />

Flüchtlingen <strong>mit</strong> unterschiedlichem Status.<br />

Bei diesen beiden bilden die älteren <strong>Menschen</strong><br />

heute schon eine Gruppe, die <strong>mit</strong> der Frage:<br />

„Wie leben im Alter?“ konfrontiert ist.<br />

Ein zentrales Problem für die älter gewordenen<br />

Migranten und Migrantinnen beider Herkunft<br />

ist ihre soziale Lage. Ob türkische Rentner und<br />

Rentnerinnen, die nach vielen Jahren harter<br />

Arbeit nur eine minimale Rente <strong>zur</strong> Verfügung<br />

haben oder ältere russische Aussiedler, die<br />

vormals zwar eine gute Ausbildung und Arbeit<br />

hatten, aber nichts davon in Deutschland realisieren<br />

konnten und zumeist arbeitslos sind, von<br />

Hartz IV oder Sozialhilfe leben – die Mehrheit<br />

unter ihnen sind von Armut im Alter betroffen.<br />

Das schränkt ihren Spielraum, eine adäquate<br />

Wohnung zu finden – modern, groß genug und<br />

altersgerecht – enorm ein. Also leben sie in den<br />

schlechter ausgestatteten Quartieren – beengt<br />

und ohne viele Möglichkeiten an gesellschaftlichen<br />

und kulturellen Aktivitäten wie Konzert,<br />

Theater, Musikveranstaltungen, Reisen etc. teilzunehmen.<br />

Ebenso wenig kommen kostspielige<br />

Bildungs- oder Sprachkurse in Betracht.<br />

Ihr anderes zentrales Thema ist deshalb Isolation<br />

und Einsamkeit – für die Aussiedler noch<br />

mehr als für die Türkischstämmigen, deren<br />

Kinder und Enkel zumindest in der Nähe sind<br />

und deren Zusammenhalt immer noch besteht.<br />

Aber gehen wir davon aus, dass auch die<br />

Sprache ein Handicap geblieben ist, bleiben<br />

der enge Kreis der eigenen community, relative<br />

Armut und bedingte Einsamkeit, und natürlich<br />

Gesundheit ein Problem.<br />

Sind deshalb Altenheime die notwendige Antwort?<br />

Müssen die Städte heute Seniorenheime<br />

für Aussiedler und Arbeitsmigranten einrichten?<br />

Im Arbeitskreis der älteren MigrantInnen im<br />

Verein für Internationale Freundschaft ViF in<br />

Dortmund ist diese Frage oft diskutiert worden.<br />

Mehrfach sind Seniorenprojekte im benach-<br />

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