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Download - Martina Steinkühler

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gern Geschichten. Und: Zur besonderen Stimmung von Weihnachten tragen sie bei und sind sehr<br />

willkommen.<br />

Problematisch wird es wiederum, wenn das Missverständnis genährt bzw. nicht ausgeräumt wird,<br />

dass diese legendenhaften Züge Anspruch auf Historizität erheben.<br />

Jesus hat gelebt! Das ist Fakt und ist wichtig. Folglich ist Jesus auch geboren worden wie jedes<br />

Menschenkind. Die Bedeutung, die diese Geburt hatte, können wir uns dann ausmalen, immer<br />

wieder neu. Sie soll aber nicht an märchenhafte Klischees gebunden sein – denn sie ist gültig bis<br />

heute. Und das vor allem musst du / müssen Sie überbringen!<br />

Jona<br />

Was haben wir? Eine Weisheitsgeschichte, die deutlich macht, wie Gott eingreifen kann, wenn die<br />

Dinge in der von Gott selbstständigen Menschenwelt aus dem Ruder laufen. Da wird eine Stadt<br />

vor Augen gemalt, in der Böses geschieht. Wie in der Sintfluterzählung wird dieses Böse nicht<br />

genauer qualifiziert. Die Nacherzähler entfalten gern die Themen Streit und soziales Unrecht.<br />

Sagen wir: Es gibt Opfer. Opfer, erzählt die Geschichte, mag Gott nicht, und so unternimmt er<br />

etwas. Er aktiviert einen Propheten.<br />

Jona ist einer, der weiß, dass Gott keine Opfer mag. Einer, der von Ninive gehört hat, dass es dort<br />

Opfer gibt. Einer, der das Gefühl hat, er müsste etwas tun („Gottes Stimme“). Der sich dann aber<br />

doch vor der Größe der Aufgabe fürchtet und lieber weit fortgeht. Der später in sich geht (in den<br />

Fisch) und umkehrt und Gottes Willen tut.<br />

Jona rettet Ninive: Aus Tätern und Opfern wird eine neue heile Gemeinschaft. Jona hat sich<br />

derweil in ein Schuld-Strafe-Schema hineingeredet und -gesteigert, das ihn daran hindert, sich<br />

über Ninives Heilung zu freuen. Zerstörung will er sehen, nicht Rettung. Und Gott greift noch<br />

einmal ein und ermutigt ihn (wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn dem älteren Sohn<br />

zuredet und Jesus den Frommen und Pharisäern): Freu dich doch, dass das Verlorene gefunden,<br />

das Kaputte geheilt ist. Warum kannst du dich nicht freuen?<br />

Ja, das ist die Weisheitsgeschichte von Jona. Aber leider wird sie immer wieder anders erzählt:<br />

Als habe Gott strafen wollen – Jona für seine Flucht, Ninive für seine Bosheit. Als habe Gott seine<br />

Meinung geändert. Als habe es Jona historisch wirklich gegeben, alle Stationen seines Weges und<br />

auch protokollierbare Eingriffe Gottes.<br />

Missverständnisse – allesamt. Und sie verstellen den Blick auf die wahre Herausforderung: So<br />

wie Jona können auch wir Gottes Stimme hören – nämlich: wissen, was gut und was böse ist –<br />

und können uns durchringen, den Mund aufzumachen. Und, mit Gottes Hilfe: Wir können sogar<br />

Erfolg haben. Und dann – dürfen wir uns freuen!<br />

Die Paradiesgeschichte (Gen 2 und 3)<br />

Was haben wir? Einen Garten, ein Schlaraffenland. Keine Schuld, keine Mühsal, keinen Hunger<br />

oder Durst. Nur Leben, Leben in Fülle. So ist das in der Nähe Gottes.<br />

Menschen, die anfangen, selbst zu denken, selbst zu urteilen. Und die am Ende nicht mehr<br />

hineinpassen in diesen Rundum-Sorglos-Garten. Die sich entfernen. Von Gott. Vom<br />

Schlaraffenland.<br />

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