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Grundkurs Tierphysiologie - Institut für Biologie und Neurobiologie ...

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I. Differenzverstärker<br />

Die auftretenden Spannungsänderungen biologischer Signale sind sehr klein <strong>und</strong> müssen<br />

deshalb verstärkt werden. Bei intrazellulären Messungen, bei denen man mit einer Glasmikroelektrode<br />

in die Nervenzelle einsticht, mißt man die Differenz zwischen dem Potential<br />

innen (Zellinneres) <strong>und</strong> außen (Extrazellularraum bzw. Badflüssigkeit). Ist die Nervenzelle "in<br />

Ruhe", heißt das so gemessene Membranpotential "Ruhepotential". Für solche Messungen<br />

müssen sogenannte Gleichspannungsverstärker (auch DC- oder Mikroelektrodenverstärker)<br />

mit hohem Eingangswiderstand (warum?) benutzt werden. Solche <strong>für</strong> intrazelluläre<br />

Ableitungen geeigneten Verstärker lernen Sie dann kennen, wenn Sie sich zu<br />

einem Fortgeschrittenenpraktikum in der <strong>Neurobiologie</strong> entschließen.<br />

Alle Ableitungen, die in diesem Praktikum vorgenommen werden, sind extrazellulär. Anstatt<br />

Elektroden in einzelne Nervenzellen einzustechen, werden einzelne Nerven oder dicke<br />

Nervenstränge über Hakenelektroden aus Silber-, Kupfer- oder Stahldrähten gelegt <strong>und</strong> die<br />

extrazellulär auftretenden Spannungsänderungen gemessen. Diese Spannungsänderungen<br />

rühren von den Ionenflüssen her, die im extrazellulären Medium dann auftreten, wenn über<br />

die verschiedenen Axone eines Nervens Aktionspotentiale fortgeleitet werden. Gemessen<br />

wird die Summe aller zu einem Zeitpunkt auftretenden Spannungsänderungen, d.h. es<br />

handelt sich dabei um sog. Summenpotentiale. Die auftretenden Spannungsänderungen<br />

bei extrazellulären Ableitungen sind sehr klein (im Bereich von µV) <strong>und</strong> müssen deshalb oft<br />

bis 1000-fach verstärkt werden (Verstärkungsfaktoren gängiger Geräte: 10, 100, 1.000,<br />

10.000). Jede biologische Meßkette stellt dem Stromfluß eine Reihe von Widerständen<br />

entgegen, an denen Spannungen anliegen, z.B. Membranwiderstand, Elektrodenwiderstand<br />

<strong>und</strong> Eingangswiderstand des Meßgerätes.<br />

Gemessen werden kann die Spannung nur über R 2 (= Eingangswiderstand des Meßgerätes),<br />

sodaß es wünschenswert sein muß, daß U 2 möglichst groß <strong>und</strong> U 1 möglichst klein<br />

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